Fahrer sind sich bei Reifenwahl unsicher

Ein Großteil der Superbike-Piloten hofft auf zwei trockene Rennen in Monza - Halbnasse Strecke macht die Reifenwahl schwierig

(Motorsport-Total.com) - Nach einer BMW-Dominanz wurden die Karten in der Superpole von Monza durch das Wetter neu gemischt. Regen stellte die Piloten vor die schwierige Aufgabe, den richtigen Reifen auszuwählen. Am Ende war es Sylvain Guintoli, der überraschend die Pole-Position holte. "Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis. Es war meine erste Superpole, die ich als Erster beendete", so der Franzose.

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Sylvain Guintoli holte sich seiner erste Pole-Position in der Superbike-WM

"Sie in Monza mit einer Ducati erreicht zu haben, bedeutet umso mehr. Ich danke dem Team, den Ingenieuren und den Mechanikern, die mich unterstützt haben und durch die wir in der Lage waren, die Situation zu studieren und das Maximum aus unserer Strategie zu holen. Wir sind bewusst ein Risiko eingegangen, doch es hat sich ausgezahlt", berichtet der Liberty-Ducati-Pilot.

Carlos Checa profitierte von den wechselhaften Bedingungen in Monza Zoom

Weltmeister Carlos Checa fuhr ebenfalls in Reihe eins. "Im Trockenen wäre es unmöglich gewesen, unter die ersten vier zu kommen. Glücklicherweise half uns die nasse Strecke in der Superpole. Wir haben von den Bedingungen profitiert", schildert er. "Es ist ein Vorteil, aus der ersten Reihe zu starten, doch im Rennen wird das Wetter entscheidend sein."

Für einen neuen Topspeed-Rekord sorgte Kawasaki-Pilot Tom Sykes, der mit 339,5 km/h gemessen wurde. "Als ich den neuen Topspeed-Rekord aufstellte, konnte ich richtig fühlen, wie die Drehzahl steigt. Ich wusste, dass er höher ist als in der Runde davor. Ich hätte den Windschatten, den mir Biaggi gab, nicht besser timen können", erklärt der Brite, der in der Superpole Zweiter wurde.

"Aus der ersten Reihe zu starten, ist das wichtigste. Mein Ehrgeiz musste mit Sicherheit eine Enttäuschung hinnehmen, nicht die Superpole gewonnen zu haben, aber morgen geht es erst um die Entscheidungen", erläutert Sykes, der sich kein Regenrennen wünscht. "Ein trockenes Rennen wäre für alle besser."

Tom Sykes

Mit 339,5 km/h stellte Tom Sykes einen neuen Topspeed-Rekord auf Zoom

Honda-Pilot Jonathan Rea beendete die Superpole als Fünfter und war damit zufrieden. "Am Ende haben wir uns dazu entschieden, auf einem Intermediate herauszugehen. Da dieser Reifen aus ziemlich hartem Gummi besteht, war es ziemlich schwierig, Grip zu finden", berichtet er. "Es wird ein typisches Monza-Rennen mit Windschatten und all dem. Das sollte Spaß bereiten. Ich möchte in der Spitzengruppe fahren. Ich hoffe, dass es trocken bleibt. Der Regenreifen hält bei halbtrockenen Bedingungen nicht mehr als drei Runden durch. Dann geht es einzig darum, wer das größte Risiko eingeht."

Max Biaggi konnte seinen bis dahin immer schnelleren Teamkollegen Eugene Laverty hinter sich lassen, war mit Platz sechs aber nicht restlos zufrieden. "Wir hatten ein kleines technisches Problem, was sicher von dem Sturz im letzten Freien Training verursacht wurde. Die Asphaltbedingungen machten es schwierig. Wir sind mit den Regenreifen in die Top 8 eingezogen. Diese sind auf den langen Geraden aber schnell kaputtgegangen. Dann haben wir die Intermediates probiert, was sich als schwierig herausstellte. Dennoch haben wir es in die zweite Reihe geschafft", schildert der Römer.


Fotos: Superbike-WM in Monza


"Ich habe in der Superpole die Regenreifen probiert, doch der Kurs war nicht nass genug. Dadurch sind die Reifen schnell kaputtgegangen", berichtet Suzuki-Pilot John Hopkins, der Neunter wurde. "Ich denke, wir haben alle die gleichen Probleme. Im Vergleich zu Assen spüre ich, dass unser Motorrad besser geworden ist auf Regenreifen."