Ducati: "Marco Melandri ist eine kluge Wahl"

Der Superbike-Projektleiter von Ducati erklärt, warum sich die Italiener für Marco Melandri entschieden haben und was er 2016 noch erwartet

(Motorsport-Total.com) - Marco Melandri erhält in der kommenden Superbike-WM-Saison eine neue Chance. Nachdem der Italiener im vergangenen Jahr bei Aprilia beinahe Arbeitsverweigerung betrieb, wurde er im Sommer entlassen. Stefan Bradl übernahm in der zweiten Saisonhälfte Melandris Aprilia RS-GP. 2017 sitzt Melandri auf einer Werks-Ducati und wird den Platz von Davide Giugliano übernehmen.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Nutzt Marco Melandri seine vermutlich letzte Chance in der Superbike-WM? Zoom

Melandris Verpflichtung war allerdings nicht der größte Wunsch von Ducati. Hauptsponsor Aruba wünschte sich einen Italiener. Da es momentan nicht viele Siegfahrer mit italienischem Pass gibt, fiel die Wahl schlussendlich auf den 34-Jährigen. Beim Test in Misano saß Melandri erstmals auf der WM-Panigale. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung übte er bereits mit der Straßenversion des italienischen Superbikes.

"Wir haben die Reise mit Marco begonnen. Glücklicherweise haben wir ein paar Testtage, um sicherzustellen, um nichts unversucht zu lassen. Wir hatten einen positiven Start und werden unser Bestes geben, damit er sich schnell auf dem Motorrad wohl fühlt", berichtet Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli gegenüber 'WorldSBK.com'.

Doch was sprach bei Ducati für Melandri? "Es gibt verschiedene Gründe. Er kann in der Superbike-WM auf eine lange Geschichte und viele Erfolge zurückblicken. Er ist ein sehr erfahrener Pilot und einer der wenigen Italiener, die starke Leistungen zeigen können. Wir sehen ihn deshalb als kluge Wahl für die Zukunft an", erklärt Marinelli, der dem 34-jährigen Melandri noch einige starke Jahre zutraut.

Man darf gespannt sein, wie Melandri mit Chaz Davies zurechtkommt, der sich seit 2013 deutlich weiterentwickelt hat. Damals waren die beiden bei BMW Teamkollegen. Melandri hatte vor drei Jahren aber den Nummer-eins-Status inne. "Sie waren bereits Teamkollegen in der Vergangenheit. Sie nehmen es beide sehr ernst und sind professionelle Fahrer. Wir erwarten eine respektvolle Rivalität, was in diesem Fall normal ist", kommentiert Marinelli.

Und was erwartet der Ducati-Verantwortliche bei den vier ausstehenden Rennwochenenden der laufenden Saison? "Wir sollten auf allen Strecken gut zurechtkommen. Wir hatten am Lausitzring bereits einen erfolgreichen Test. Ich hoffe dass wir dort gute Rennen zeigen. Das Rennen in Deutschland findet in einer Region statt, in der sich das Wetter oft ändert. Das könnte im September eine Rolle spielen", grübelt der Italiener.

"Wie wir wissen ändert sich bei Regen alles", betont Marinelli und fährt fort: "Magny-Cours ist ein Kurs, auf dem wir nicht schlecht sind. In Jerez hatten wie sehr viele vielversprechende Tests. Die langen Geraden in Katar bereiten uns Schwierigkeiten, doch wir werden immer stark sein." Davies und Giugliano liegen aktuell auf den Positionen drei und vier.