Ducati: Davies & Melandri decken die Karten nicht auf

Die Ducati-Piloten beenden den Aragon-Test mit Rückstand: Chaz Davies verzichtet auf schnelle Runden, Marco Melandri kennt seine Schwachstellen

(Motorsport-Total.com) - Der mit Spannung erwartete erste Nachsaisontest der Superbike-WM endete mit einer Kawasaki-Bestzeit. Weltmeister Jonathan Rea gab in Aragon das Tempo vor und verwies Teamkollege Tom Sykes auf Position zwei. Seriensieger Chaz Davies verlor mehr als eine halbe Sekunde auf Rea, bewertet den Test aber nicht über.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Ducati stellte Werkspilot Chaz Davies in Aragon viele neue Teile bereit Zoom

Insgesamt 106 Runden drehte Davies an den beiden Testtagen. "Wir hatten für diesen Test viele neue Teile für 2017, die wir probieren sollten", berichtet der WM-Dritte von 2016. "Wir konnten die Erfahrungen mit der neuen Gabel bestätigen. Zudem probierten wir einen anderen Tank, der eine bessere Aerodynamik hat. Weiterhin gab es Elektronik-Updates", zählt Davies die Neuerungen auf.

"Wir befinden uns noch am Anfang und haben mit der Arbeit am neuen Paket gerade erst begonnen. Ich bin aber ziemlich zuversichtlich, denn wir sind auf einem guten Weg. Ich fuhr nicht mit dem Setup, das ich bevorzuge", stellt Davies klar. "Ich nutzte lediglich einen weichen Reifen am Ende der Session. Die Rundenzeit hätte vermutlich besser sein können. Das war aber nicht unsere Priorität. Nun geht es nach Jerez, ein ganz anderer Kurs. Dort müssen wir weitere Tests absolvieren und unser Potenzial ausloten."

Teamkollege Marco Melandri hatte drei Zehntelsekunden Rückstand auf die Zeit von Davies und deutete damit an, dass er 2017 zu den Spitzenfahrern zählen wird. 118 Runden spulte der Rückkehrer in Aragon ab. "Es war eine emotionale Erfahrung, auf das Motorrad zu steigen, das in den Teamfarben lackiert ist, und mit meiner neuen Crew zusammenzuarbeiten. Dieser zweitägige Test war herausfordernd und produktiv", freut sich Melandri.

"Ich erarbeitete schnell ein Gefühl für das Motorrad. Wir sind nicht weit von der Spitze entfernt. Es gibt aber noch immer Raum für Verbesserungen. Das ist normal zum jetzigen Zeitpunkt. Wir wissen nun aber, an welchen Bereichen wir arbeiten müssen", erklärt der Italiener. "Wir haben beim Bremsen ein paar Probleme, auch wenn uns gegen Ende große Fortschritte gelangen. Ich muss meine Stärken besser nutzen."

"Ich bin mit dem Motorrad sehr zufrieden, sowohl beim Motor als auch beim Chassis. Ich komme auch immer näher an meine optimale körperliche Verfassung heran. Der Trend ist positiv. Beim nächsten Test arbeiten wir mit weiteren Neuerungen. Nun können wir uns mit den Details beschäftigen", ist Melandri überzeugt. Kommende Woche testet Ducati drei Tage lang in Jerez.