Ducati angriffslustig: "Mit Rennreifen die Schnellsten"

Beim Jerez-Test konzentrieren sich Chaz Davies und Davide Giugliano auf das Rennsetup, können aber auch mit Qualifying-Reifen überzeugen

(Motorsport-Total.com) - Ducati ist gerüstet für die neue Superbike-WM-Saison. In Jerez testeten Chaz Davies und Davide Giugliano zusammen mit Kawasaki, Yamaha, BMW und Honda und fuhren beeindruckende Rundenzeiten. Lediglich Kawasaki-Werkspilot Tom Sykes war auf eine Runde schneller, doch der Rückstand der Ducati-Piloten war minimal. Erfreulich ist aus Ducati-Sicht, dass Rückkehrer Giugliano verglichen mit dem Portimao-Test in der Vorwoche zu seiner alten Form zurückfinden konnte und auf dem Niveau von Teamkollege Davies fuhr.

Titel-Bild zur News: Davide Giugliano

Davide Giugliano meldete sich beim finalen Test in Europa eindrucksvoll zurück Zoom

Der Italiener kam am Dienstag und Mittwoch auf insgesamt 110 Runden, Davies spulte 126 Umläufe ab. Im Fokus standen Chassis- und Elektronik-Tests. Ducati arbeitete im Detail an der Gewichtsverteilung der Panigale und konzentrierte sich darauf, die Renn-Performance zu verbessern. Deshalb fuhren Davies und Giugliano meist mit gebrauchten Reifen und arbeiteten an der Elektronik.

Giugliano beendete den Test als Zweitschnellster und lag nur wenige Tausendstelsekunden hinter Sykes zurück. "Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Nach dem ersten Tag gelang es meiner Crew, das Motorrad auf meine Bedürfnisse anzupassen. Verglichen mit Portimao konnte ich einen Schritt in die richtige Richtung machen", berichtet der Italiener, der 2015 zwei schwere Rückenverletzungen erlitt.

"Wir arbeiteten intensiv mit gebrauchten Reifen, um ein paar Probleme zu beheben, die ich in der Vergangenheit hatte. Es war wichtig, die Herangehensweise anzupassen. Es schenkt mir sehr viel Zuversicht, nach solch einer langen Pause und lediglich vier Testtagen wieder auf dem Level angekommen zu sein, das ich gewohnt bin", so Giugliano.

Chaz Davies

Ducati-Werkspilot Chaz Davies ist ein heißer Kandidat für den WM-Titel Zoom

Davies war etwa eine halbe Zehntelsekunde langsamer als sein Teamkollege. In der Vergangenheit war der Brite nie besonders stark auf eine Runde. Umso zuversichtlicher ist Davies vor dem Saisonstart: "An den vergangenen Tagen konzentrierten wir uns auf das Feintuning des Chassis und der Elektronik. Mein Gefühl für das 2016er-Motorrad ist schon ziemlich gut", bemerkt er.

"Verglichen mit den Tests, die wir im November 2015 in Jerez machten, gelangen uns große Fortschritte. Ich war mit Qualifying-Reifen nah an den Spitzenfahrern dran. Das war nie meine Stärke. Auf Rennreifen waren wir die Schnellsten", betont der Vizeweltmeister von 2015. "Ich reise geschafft nach Hause, bin aber sehr zufrieden."


Fotos: Superbike-WM-Vorsaisontest in Jerez


Ducati-Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli zieht ebenfalls ein positives Fazit: "Es war wichtig für uns, nach dem Test in Portimao die Fortschritte auf einer anderen Strecke zu bestätigen. Wir konzentrierten uns komplett aufs Rennsetup und arbeiten sowohl am Chassis als auch an der neuen Elektronik, um die Performance mit gebrauchten Reifen zu verbessern. Zudem probierten wir verschiedene Vorder- und Hinterreifen von Pirelli, die gut funktionierten. Nun sind es nur noch wenige Wochen bis zum Saisonauftakt auf Phillip Island."