Crutchlow über Superbike: "Eine gute Meisterschaft"

Cal Crutchlow befürwortet die stabilen Regeln in der Superbike-WM im Vergleich zur MotoGP - Die Aprilia von Max Biaggi wäre in der MotoGP ein ernsthafter Konkurrent

(Motorsport-Total.com) - Cal Crutchlow ist im Gegensatz zu Casey Stoner, Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso bei den Superbikes groß geworden. Erst im Alter von 13 Jahren begann der Brite seine Motorrad-Karriere. Zu diesem Zeitpunkt waren einige seiner heutigen Konkurrenten in Zweitaktklassen unterwegs und auf dem Weg Richtung 125er-Weltmeisterschaft. Dennoch fuhr Crutchlow nur eine Saison in der Superbike-WM. Seine Leistungen auf der Yamaha im Jahr 2010 verschafften ihm den Platz im Tech-3-MotoGP-Team von Herve Poncharal.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

In seiner einzigen Superbike-WM-Saison gewann Cal Crutchlow drei Rennen

Als Motorrad-Fan verfolgt Crutchlow weiterhin die Vorgänge in der Superbike-WM. "Es ist schwierig zu sagen. Ich mag es, die Superbike-WM zu verfolgen, weil es immer enge Rennen sind. Die Kawasaki funktioniert gut und Tom fährt sehr gut damit", lobt er seinen Landsmann Sykes. "Es ist schön, dass ein weiterer Hersteller vorne dabei ist."

Während Kawasaki die positive Überraschung der Saison ist, ist Crutchlow mit anderen Entwicklungen nicht ganz glücklich. "Die Aprilia ist meiner Meinung nach eine MotoGP-Maschine. Wenn man Bridgestone-Reifen aufziehen und Casey draufsetzen würde, dann wäre die Aprilia auch in der MotoGP vorne dabei", schätzt der dreifache Sieger in der Superbike-WM.

"Es gibt nichts, was dieses Motorrad bei uns stoppen könnte. Wir wissen alle, dass die CRT-Motorräder 20 bis 25 PS weniger haben. Wenn Max bei uns fahren würde, würde er diese Bikes auf den Geraden verblasen." Die Aprilia-Racing-Technologie (kurz ART) wurde auf Basis der RSV4 entwickelt. Da das Motorenkontingent für die Claiming-Rule-Teams auf zwölf Triebwerke pro Saison begrenzt ist, musste die Leistung heruntergeschraubt werden, damit die Haltbarkeit gewährleistet ist.


Fotos: Tech 3, MotoGP in Estoril


Dagegen bekommt Biaggi in der Superbike-WM praktisch an jedem Rennwochenende frische Motoren. Danilo Petrucci muss bei Ioda gar mit einem Stock-Motor auskommen. Damit kann er oft nicht die 300 km/h-Marke knacken. Trotzdem kann der Italiener respektable Rundenzeiten im CRT-Feld fahren.

Auch mit dem Reglement in der Superbike-WM ist Crutchlow nicht ganz einverstanden. "Es ist eine gute Meisterschaft. Bin ich mit den Regeln für Ducati einverstanden? Nein, denn es sollte für alle die gleichen Regeln gelten. In der Superbike-WM gibt es stabile Regeln. Mit der Ein-Motorrad-Regel bin ich nicht einverstanden, weil man damit keine Kosten spart. Abgesehen davon haben sie stabile Regeln und die Meisterschaft läuft in jedem Jahr sehr gut."

"Bei uns wird ständig alles mögliche verändert. Manchmal sind Änderungen schlecht, dann sind sie noch schlechter", schlägt Crutchlow in die gleiche Kerbe wie Weltmeister Stoner. Der Honda-Werksfahrer hat schon häufig die ständigen Regelanpassungen in der MotoGP kritisiert."