Buzzoni: Evo-Klasse hilft den Privatteams

BMW-Italia wird in diesem Jahr ein Motorrad nach Evo-Reglement für Superstock-Champion Sylvain Barrier einsetzen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem werksseitigen Rückzug von BMW musste sich das Italia-Team für die kommende Saison neu aufstellen. Andrea Buzzoni wird auch weiterhin in der Superbike-WM engagiert sein. Der Italiener ermöglicht Sylvain Barrier, der in den beiden vergangenen Jahren den Superstock-1000-Cup gewonnen hat, den Aufstieg in die höchste Klasse. Das Team wird weiterhin eine BMW S1000RR einsetzen, allerdings nach dem Evo-Reglement. "Ich kann sagen, dass wir zu den Wurzeln von BMW-Italia zurückkehren, obwohl wir engen Kontakt mit BMW halten", so Buzzoni bei 'Worldsbk.com'. "BMW wird über unser Projekt Daten für ihre Sportprodukte sammeln."

Titel-Bild zur News: Sylvain Barrier

Sylvain Barrier steigt als zweifacher Superstock-1000-Meister auf Zoom

"Unser Ziel ist der Gewinn des Evo-Titels, aber wir wissen, dass es ein harter Wettbewerb wird, denn die Hälfte des Feldes wird mit Evo-Bikes fahren." Generell sieht Buzzoni die Richtung des neuen Reglements positiv. "Auf technischer Seite sind wir für die Evo-Klasse in einer guten Position, denn wir starten mit einem exzellenten Paket. Die Evo-Klasse wird den Teams beim Kostensparen helfen, vor allem bei der Entwicklung des Motors und der Elektronik. Das sind normalerweise die Stärken der Hersteller."

"Ich glaube nicht, dass ein Privatteam bei den gegenwärtigen SBK-Regeln auf das Level eines Werksteams kommen kann", ist Buzzoni überzeugt. "In der Evo-Klasse geht es um den Fahrer, das Motorrad und das Team." Bei den ersten Testfahrten vergangene Woche zeigten sich erstmals die Unterschiede zwischen den beiden Konzepten. Die Motorräder nach SBK-Reglement waren schneller als die Evo-Bikes. Auf der Portimao-Strecke betrug die Zeitdifferenz zwischen eineinhalb und zwei Sekunden.

Buzzoni macht sich deswegen aber keine Sorgen: "Beim Portimao-Test haben wir gesehen, dass es bei der Performance des Motors und der Elektronik kaum Nachholbedarf gibt. Den größten Unterschied macht die Arbeit am Chassis aus. Am Kurvenausgang sind die SBK-Maschinen auf einem ganz anderen Level, aber bei der Kurvengeschwindigkeit ist unser Rückstand nicht so groß." Die neue Saison startet am 23. Februar im australischen Phillip Island.