Aprilia: Die RSV4 hat ein Temperatur-Problem

Marco Melandri hadert in Aragon im ersten Lauf, kämpft im zweiten aber um den Sieg - Sylvain Guintoli verliert die WM-Führung

(Motorsport-Total.com) - Die Euphorie, die nach dem Jerez-Test bei Aprilia herrschte, war bereits nach der Superpole recht schnell verflogen. Im ersten Rennen enttäuschte Marco Melandri und konnte nicht einmal in die Top 10 fahren. Dafür kämpfte der Italiener im zweiten Rennen um den Sieg. Teamkollege Sylvain Guintoli reiste als WM-Leader nach Aragon, verpasste das Podium aber in beiden Läufen und rutschte auf Position drei der Fahrerwertung ab.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Aprilia-Pilot Marco Melandri ging im zweiten Rennen sehr viel Risiko ein Zoom

"Es ist schade, dass wir das erste Rennen mehr oder weniger zerstört haben. Ich hatte von den ersten Runden an Probleme und konnte mein Tempo nicht fahren", bemerkt Melandri, der in Lauf eins nur Elfter wurde. "Für das zweite Rennen machten wir ein paar Änderungen und das Motorrad lief deutlich besser. Lediglich zu Beginn des Rennens verlor ich etwas Zeit. Ich hatte ein paar Probleme beim Bremsen, doch Runde für Runde wurde ich zuversichtlicher und holte die Spitze ein."

"Ich überholte Baz und ein Sieg war möglich. Meine DNA brachte mich dazu, einen Versuch zu starten. Ich war vermutlich etwas zu weit hinter Sykes. Leider musste ich eine weite Linie wählen und wurde Dritter. Ich wollte beweisen, dass ich gewinnen kann. Die gewonnene Zuversicht nehme ich mit nach Assen, um dort den ersten Saisonsieg zu holen", erklärt Melandri, der in Australien und Aragon 49 Punkte sammelte und WM-Vierter ist.


Fotos: Superbike-WM in Aragon


Teamkollege Guintoli holte in Aragon Platz sechs und Platz vier. "Im zweiten Rennen lief es deutlich besser. Abgesehen vom Ergebnis konnte ich besser fahren. Im ersten Rennen wollte ich nur so viele Punkte wie möglich nach Hause retten", schildert der Franzose. "Im zweiten Rennen wollte ich Marco folgen, als er an mir vorbeiging. Ich wollte die Spitze einholen, doch ich verlor zwei Mal die Front. Deswegen entschied ich mich, mein Tempo zu halten."

"Die Verbesserungen vom ersten zum zweiten Rennen waren offensichtlich. Zeitweise waren meine Rundenzeiten auf dem Niveau der Führenden, doch ich lag zu weit zurück, um aufzuholen. Wir müssen herausfinden, wie die niedrigen Temperaturen im ersten Rennen so eine große Wirkung hatten. Es ist sehr wichtig, dass wir die Performance der RSV4 durch die neuen Zeiten auch bei niedrigen Temperaturen in den Griff bekommen", so Guintoli.