• 11.01.2018 17:19

  • von Heiko Stritzke & Andrew van Leeuwen

Peugeot-Chef zieht über Toyota her: Beschwerden "dämlich"

Peugeot-Motorsportchef Bruno Famin lacht über Nasser Al-Attiyah, Giniel de Villiers und Toyota: "Sollen mehr am Auto arbeiten und weniger jammern"

(Motorsport-Total.com) - Die Kritik von Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers am Reglement der Rallye Dakar ist im Peugeot-Camp auf Unverständnis gestoßen. Nachdem diese sich am Dienstag bitter über das Verbot von Reifendruckverstellmöglichkeiten aus dem Cockpit heraus beschwert hatten, äußert Peugeot-Sportchef Bruno Famin komplettes Unverständnis. "Das ist doch wirklich dämlich", poltert der Franzose im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Bruno Famin

Bruno Famin hat genug von der Toyota-Kritik am Reglement Zoom

"Bei den ganzen Vorteilen, die sie dieses Jahr bei Gewicht, Fahrwerk und allem bekommen haben, können sie das nicht behaupten. Schaut euch doch alleine Mal deren Leistung an. Sie haben jetzt einen 38-Millimeter-Restriktor, damit haben sie über 400 PS auf Meeresniveau, wo die Dünen waren. Sie sollten mehr an ihrem Auto arbeiten und weniger jammern."

Es ist die jüngste Eskalation des seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen Allrad-Fahrzeugen und Buggys. Seit Jahren galten die zweiradgetriebenen Buggys bei der Rallye Dakar aufgrund größerer Federwege, weniger Gewicht, größerer Reifen und mehr Bodenfreiheit als besseres Paket. In den TV-Übertragungen ist deutlich zu sehen, wie stark die Peugeots und Mini-Buggys im Vergleich zu den Mini John Cooper Works und Toyota Hilux einfedern.

Der Dakar-Veranstalter ASO kam den Allradlern vor der Rallye Dakar 2018 mit Regeländerungen entgegen: Das Mindestgewicht sank um 100 Kilogramm und die Federwege wurden um drei Zentimeter vergrößert. Toyota bekam darüber hinaus für den V8-Benzinmotor einen 38 Millimeter großen Luftmengenbegrenzer zugestanden - genauso groß wie derjenige der Turbodiesel von Peugeot und X-Raid. Denoch sind die Allradler noch immer eine halbe Tonne schwerer als die Buggys.


Fotos: Rallye Dakar 2018


Hallspeed, das die Toyota Hilux für das Overdrive-Team vorbereitet, experimentierte bei der Rallye Dakar 2017 mit einem Buggy, rüstete jedoch für die diesjährige Ausgabe wieder auf einen klassischen Allradler um.