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  • 11.11.2012 20:05

Ford: Latvala verpasst Abschiedssieg knapp

Jari-Matti Latvala fährt bei der Rallye Spanien auf Platz zwei hinter Sebastien Loeb - Petter Solberg nach Crash auf Etappe eins außerhalb der Top 10 im Ziel

(Motorsport-Total.com) - Beim letzten Auftritt des Ford-Werksteams in der Königsklasse des Rallye-Sports schenkten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila ihrer Mannschat noch einmal einen Podestplatz. Die finnische Crew beendete das äußerst anspruchsvolle Saisonfinale in Spanien auf Platz zwei - sieben Sekunden hinter den Siegern Sebastien Loeb/Daniel Elena (Citroen).

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala gab alles, verpasste den Sieg in Spanien aber knapp Zoom

Latvala/Anttila verbesserten sich damit auf den dritten WM-Gesamtrang. Zugleich erzielten sie zum zweiten Mal in ihrer Karriere mit dem Ford Fiesta RS World Rally Car eine Serie von drei Podestplätzen in Folge. Ford stand bereits vor dem 13. und letzten Saisonlauf als Vizeweltmeister der Markenwertung fest. Nach Latvalas starker Darbietung verabschiedet sich das Werksteam von Ford auf einem Hoch aus der Weltmeisterschaft. Petter Solberg/Chris Patterson im zweiten Fiesta RS WRC erreichten in Spanien Position elf.

Als einzige Rallye im diesjährigen WM-Kalender bot die Rallye Spanien einen Mix aus Schotter und Asphalt. Die 18 Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 405,46 Kilometer Länge führten durch das Bergland entlang der Costa Dorada rund um das südwestlich von Barcelona gelegene Rallye-Zentrum Salou. Die erste Etappe am Freitag fand auf losem Untergrund statt, am Samstag und Sonntag führten die Prüfungen über ebene, fast rundstreckenähnliche Landstraßen.


Fotos: Ford, WRC: Rallye Spanien


Die erste Etappe wartete mit den vielleicht schwierigsten Bedingungen der gesamten Saison auf. Schwere Regenfälle hatten den losen Fahrbahnbelag in eine Abfolge zahlloser Schlammlöcher verwandelt. Tiefe Pfützen provozierten ständiges Aquaplaning. Die widrigen Bedingungen verschlechterten sich mit jedem Fahrzeug. Latvalas späte Startposition erschwerte seine Aufgabe bei diesen Verhältnissen erheblich.

Dennoch ging der 27-jährige Finne besonnen ans Werk und beendete den ersten Tag der Rallye ohne Zwischenfälle auf Position drei. Auf den ersten Asphaltprüfungen am Samstagvormittag rückte Latvala auf Rang zwei vor. Den Schlusstag begann er mit einem Rückstand von 27 Sekunden auf die Spitze. Mit zwei weiteren WP-Bestzeiten verringerte er den Abstand auf Sieger Loeb auf nur noch sieben Sekunden. Durch den Gewinn der Power-Stage sicherte sich Latvala zudem drei Bonuspunkte und rückte noch auf Rang drei der Fahrerwertung vor.

"Nach so einer schwierigen Saison bedeutet mir WM-Rang drei sehr viel - vor allem, nachdem ich einen Lauf wegen einer Verletzung auslassen musste", bilanziert Latvala. "Noch nie zuvor war ich bei einer Rallye, die vorwiegend auf Asphalt stattfindet, so nah am Sieger. Die härteren Michelin-Reifen waren für die letzten drei WPs die richtige Wahl. Ich kam dem Führenden mit jedem Kilometer näher. Eine Prüfung mehr, und ich hätte ihn vielleicht noch abgefangen."

"Ich wollte meine Zeit bei Ford mit einem guten Ergebnis beenden und freue mich, dass dies gelungen ist", so der Finne, der in der WRC-Saison 2013 für Volkswagen an den Start geht. "Ich habe hier so viele fantastische Jahre erlebt, die meine Karriere erst so richtig in Schwung brachten. Jedem im Team möchte ich für die großartige Unterstützung während dieser langen Zeit herzlich danken. Ich nehme großartige Erinnerungen mit, die mich für den Rest meines Lebens begleiten werden", fügt Latvala hinzu.

Solbergs Saisonbilanz: Viel Pech und eigene Fehler

Petter Solberg

Petter Solberg verpasste beim WRC-Saisonfinale die Top 10 Zoom

Teamkollege Solberg verspielte seine Chancen auf ein Top-Ergebnis bereits auf der zweiten WP, als er einen im Schlamm verborgenen Stein traf. Der Aufprall beschädigte die Radaufhängung, sodass der Norweger seinen Fiesta RS WRC vorläufig abstellen musste. Am Samstag nahm er unter Rallye2-Reglement wieder am Wettbewerb teil. 25 Strafminuten
hatten ihn auf Position 41 zurückgeworfen, von dort arbeitete sich Solberg noch bis auf Endrang elf vor.

"Ich hatte einen guten Start, doch dann lief es schon auf der zweiten WP richtig blöd", erklärt der 37-Jährige und fügt hinzu: "Irgendwie passt das zum Verlauf meiner gesamten Saison. Wir hatten das Tempo, aber es fehlte das Glück. Ich leistete mir einige Fehler, die uns teuer zu stehen kamen. Leider konnte ich in der zweiten Saisonhälfte nicht die Leistung zeigen, die ich mir selbst vorgenommen hatte."

Wehmütige Wort beim Abschied aus der Weltmeisterschaft

Auch Ford-Teamchef Malcolm Wilson blickt nach dem Finale auf die Saison zurück" "Es war zwar kein perfekter Ausklang, aber wir waren immerhin ziemlich nah dran. Jari-Matti fuhr die letzten beiden Tage sehr gut. Der Fiesta RS WRC hat wieder einmal bewiesen, wie schnell er ist. Doch obwohl wir im Qualifying und in so manchen Power-Stages Bestzeiten fuhren, haben wir dieses Jahr nicht so viele Siege errungen, wie es hätte sein sollen. Es ist wichtig, dass wir das Auto jetzt trotz allem weiterentwickeln. Ich hoffe, dass wir in der kommenden Saison wieder auf hohem Niveau angreifen können."

Gerard Quinn, Leitender Manager von Ford Racing, betont: "Dieses Wochenende bedeutet den Abschied des Werksteams von Ford aus der Rallye-Weltmeisterschaft. Es war mir eine Ehre, während der vergangenen drei Jahre dieses Programm für Ford leiten zu dürfen. Ich möchte unseren Fahrern, Beifahrern, allen Teammitgliedern sowie unseren Fans danken, dass sie Ford unterstützt haben. Unser Partner M-Sport wird auf privater Basis in der Weltmeisterschaft weitermachen. Ich freue mich darauf, dass Ford Racing dieses Programm technisch unterstützt, damit unsere Privatfahrer weiterhin auf höchstem Niveau in der Rallye-Weltmeisterschaft und anderen Championaten erfolgreich sein können."

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