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SS7-9: Östberg fällt zurück - Loeb führt

Weltmeister Sebastien Loeb hat in Spanien die Führung vor Jari-Matti Latvala übernommen - Mads Östberg nach mehreren Ausrutschern nur noch Dritter

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Spanien, dem Saisonfinale im diesjährigen WRC-Kalender, ist die Halbzeit erreicht und Weltmeister Sebastien Loeb liegt nach neun der 18 zu absolvierenden Wertungsprüfungen in Führung. Der französische Citroen-Pilot geht mit einem Vorsprung von 19 Sekunden auf Ford-Speerspitze Jari-Matti Latvala in den Nachmittag.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb liegt bei Halbzeit der Rallye Spanien in Führung Zoom

Ford-Privatier Mads Östberg ging als Führender in den Samstag, verlor auf der zweiten Prüfung des Tages (SS8) aufgrund einer falschen Reifenwahl und zweier Fahrfehler aber viel Zeit und weist als Dritter aktuell 48 Sekunden Rückstand auf Loeb auf. Mikko Hirvonen im zweiten Werks-Citroen und Ott Tänak im bestplatzierten Ford Fiesta RS WRC des M-Sport-Teams folgen auf den Rängen vier und fünf.

WRC-Debütant Hans Weijs jun. hält im Citroen DS3 WRC von Nasser Al-Attiyah einen starken sechsten Rang vor S-WRC-Spitzenreiter Craig Breen im Ford Fiesta S2000 und Jarkko Nikara im besten MINI. Jewgeni Nowikow (Ford) und Per-Gunnar Andersson (Proton) komplettieren die Top 10 bei Halbzeit der Rallye.

SS7: Latvala eröffnet den Tag mit Bestzeit

Den Auftakt der reinen Asphaltetappe bildete die 20,5 Kilometer lange "La Mussara"-Prüfung. Latvala startete am ausgeschlafensten in den Tag und holte sich mit sieben Sekunden Vorsprung auf Asphaltspezialist Loeb die Bestzeit. "Ich war überrascht, dass Sebastien auf dieser Prüfung nicht buchstäblich geflogen ist, aber es wird mit Sicherheit noch etwas kommen von ihm", hatte der Ford-Werksfahrer zu diesem Zeitpunkt bereits eine gewisse Vorahnung.

Loeb traute dem Handling seines Citroen DS3 WRC am frühen Morgen auf den teilweise noch feuchten Asphaltpassagen noch nicht: "Das Heck war sehr nervös. Ich wollte keine unnötigen Risiken eingehen, denn später sollte es komplett trocken sein." Dem führenden Ford-Privatier Östberg, der hinter Hirvonen und Tänak die fünftschnellste Zeit fuhr, nahm der neunfache Weltmeister dennoch gut zwei Sekunden ab. Auch der Norweger ließ es im Morgentau noch vorsichtig angehen.

Während die Spitze die erste Prüfung problemlos hinter sich brachte, kämpfte Lokalmatador Dani Sordo im MINI John Cooper Works WRC des Prodrive-Teams mit Leistungsverlust. "Das Auto lief nur auf drei Zylindern. So etwas kann passieren, aber es ist frustrierend, denn bis dahin war meine Zeit sehr gut", so der Spanier, der die zweite Etappe unter Rallye2-Regularien in Angriff nahm.


Fotos: WRC: Rallye Spanien


Gleiches gilt für Citroen-Junior Thierry Neuville und Ford-Pilot Jewgeni Nowikow, die am Samstagmorgen beide über nachlassende Bremsen klagten und mit der acht- beziehungsweise neuntschnellsten Zeit auf SS7 hinter Ford-Werksfahrer Petter Solberg und MINI-Pilot Sordo noch nicht so recht in Schwung kamen.

SS8: Östberg verliert die Führung

Auf "El Priorat", der mit 46 Kilometern längsten Prüfung der Rallye, fuhr Loeb - inzwischen voll im Angriffsmodus - eine überzeugende Bestzeit und übernahm die Führung. Der Franzose profitierte von einer falschen Reifenwahl und daraus resultierenden Fahrfehlern bei Östberg, der im Verlauf der Prüfung gleich zweimal vom rechten Weg abkam und in Summe mehr als eine Minute liegenließ.

"Wir hatten die Information, dass die Prüfung halbtrocken sein würde und entschieden uns für die harten Reifen. Das war ein Fehler. Ich kam früh von der Straße ab. Später traf ich eine Barriere und verlor weitere Zeit", so der Norweger enttäuscht.

Latvala beendete die Prüfung mit 3,6 Sekunden Rückstand auf Loeb als Zweitschnellster und war ebenfalls enttäuscht. "Ich machte ein paar Fehler und bin sauer auf mich selbst", so der finnische Ford-Werksfahrer, dessen Domäne üblicherweise der lose Untergrund ist. Durch den Zeitverlust bei Östberg rückte Latvala im Zwischenklassement auf den zweiten Rang hinter Loeb nach vorn.

SS9: Loeb setzt sich bei schwierigen Bedingungen ab

Auf der 14 Kilometer langen SS9 holte sich Loeb eine weitere Bestzeit vor Latvala und Östberg und baute seinen Vorsprung an der Spitze um drei Sekunden aus. "Es war knifflig, denn die Prüfung führte in umgekehrter Richtung über Passagen des gestrigen Tages. So war es an einigen Stellen noch recht schlammig. Ich versuchte, einen klaren Strich zu fahren, muss aber weiterhin alles geben, denn Jari-Matti lässt nicht locker", so der Spitzenreiter.

Derweil hofft der außerhalb der Top 10 liegende Lokalmatador Sordo, dass die Motorprobleme an seinem MINI im Service-Park am Mittag gelöst werden können und er seinen Fans am Nachmittag ein paar schnelle Zeiten bescheren kann.

Gesamtwertung nach 9 von 18 Prüfungen (Top 10):

01. Sebastien Loeb (Citroen) 2:29:17.2 Stunden
02. Jari-Matti Latvala (Ford) +18.9 Sekunden
03. Mads Östberg (Ford) +47.9
04. Mikko Hirvonen (Citroen) +55.9
05. Ott Tänak (Ford) +1:22.9 Minuten
06. Hans Weijs jun. (Citroen) +7:54.3
07. Craig Breen (Ford) +9:06.7
08. Jarkko Nikara (MINI) +11:08.0
09. Jewgeni Nowikow (Ford) +12:12.6
10. Per-Gunnar Andersson (Proton) +12:48.8