• 06.02.2009 11:52

  • von Britta Weddige

Proton: Da soll noch einiges mehr kommen

Niall McShea konnte mit dem Proton Satria bei der Rallye Irland schon beeindrucken, doch die Entwicklung des Autos wird weiter voran getrieben

(Motorsport-Total.com) - Der Name "Proton" kam groß in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass Petter Solberg mit dem malaysischen Automobilhersteller darüber verhandelt, für 2010 ein gemeinsames WRC-Projekt auf die Beine zu stellen. Was man von einem Proton Satria Neo S2000 erwarten kann, darauf hat nun Niall McShea bei der Rallye Irland einen ersten Vorgeschmack gegeben. In den ersten Prüfungen des WRC-Saisonauftakts beeindruckte er mit Topzeiten und lag zu Beginn sogar auf Rang drei.

Titel-Bild zur News: Niall McShea

Niall McShea konnte mit dem Proton Satria bei der Rallye Irland beeindrucken

Doch die Hoffnungen, als erster S2000-Pilot in der WRC zu punkten, zerschlugen sich für McShea bald. Noch am ersten Tag hatte er einen Elektrikdefekt, der ihn zurückwarf. Weil ein kleiner Ring an der Dichtung fehlte, geriet Feuchtigkeit in die elektrische Steuerungseinheit. Am zweiten Tag hatte McShea zudem einen Unfall. Doch geht es nach MEM-Chef Chris Mellors, dessen Team die Einsätze des Proton betreut, war Irland erst der Anfang eines groß angelegten Projekts - und nur ein Vorgeschmack auf die Erfolge, die man sich erhofft.#w1#

McSheas Auftritt sei absolut überwältigend gewesen, sagte Mellors dem britischen Magazin 'Autosport'. "Nach den Asphalttests in den französischen Alpen waren wir recht zuversichtlich, dass wir schneller sind als die anderen S2000-Autos", erklärte er. "Wir wurden dann gefragt, ob wir in Irland gegen die Gruppe-N-Autos konkurrenzfähig sind. Ich denke, wir haben gezeigt, dass dieses Auto um einiges schneller ist. Ich würde es zwischen einem richtigen WRC und einem Gruppe-N-Auto ansiedeln."

Und bisher kratze man nur an der Oberfläche, gab sich Mellors selbstbewusst. Nach der Rallye Irland habe man viele Ideen, in welchen Bereichen noch nachgebessert werden kann. Zudem habe man noch nicht alle zehn Veränderungen vorgenommen, die am Auto ohne Homologierung möglich sind. Bis zum Homologationstermin im März könne also noch einiges getan werden.

Das Auto sei deshalb so gut, weil es die richtige Größe habe, erklärte Mellors weiter: "Es hat die richtige Länge und ist nur 1,3 Meter hoch. Das und der Winkel der Motorhaube sorgen für eine gute Aerodynamik und dafür, dass sich das Auto handeln lässt wie ein GoKart. Manche Zuschauer haben sogar gesagt, es sei wie ein Formel-1-Auto wie auf Schienen durch die Kurven gefahren, als ob es gar keine Kurven gegeben habe."

Jetzt geht die Entwicklung weiter, derzeit wird am Motor gearbeitet. "Der Motor ist jetzt schon sehr stark und hat im Vergleich zu anderen S2000-Autos ein hohes Drehmoment", so Mellor. Gleichzeitig werden die weiteren Einsätze des Proton Satria geplant: "Wir arbeiten an mehreren Programmen, der WRC, der IRC und der Britischen Meisterschaft. Momentan möchten wir, dass wir Schottertests machen können. Das hat Priorität, danach konzentrieren wir uns auf nächste Einsätze. Aber zu denen kann es nicht mehr lange hin sein."