• 22.02.2018 16:39

  • von Kay MacKenneth

Artcurial: Rekordpreise und Bieter-Kämpfe

Die Pariser Artcurial eröffnet traditionsgemäß den Reigen der großen Auktionen. Hier werden Trends gesetzt und Tendenzen erkannt

(Motorsport-Total.com/Classic-Car.TV) - In diesem Jahr fand die Artcurial Auktion an zwei Tagen , am Freitag, dem 9. und Samstag, dem 10. Februar, vor über 3.000 Besuchern statt. Diese jährliche Auktionsveranstaltung ist ein Stimmungsbarometer für den internationalen Sammlermarkt und zieht eine große Anzahl von Enthusiasten aus Frankreich und der ganzen Welt an. Etwa 15 Nationalitäten beteiligten sich an dem Bieterwettbewerb Vorort, am Telefon oder über das Internet, wie der Online-Käufer des Mercedes-Benz 300 SL Gullwing, der für 1.158.270 ? verkauft wurde.

Titel-Bild zur News: Artcurial Paris 2018

Millionenmarkt: Artcurial Paris Zoom

Sieben private Sammlungen wurden bei der diesjährigen Artcurial Auktion angeboten. Dazu gehörten Fahrzeuge aus der Volante Sammlung, eine wunderbare Hommage an den französischen Karosseriebauer Vanvooren aber auch die J-C Miloé Collection mit einem atemberaubenden Porsche 904 GTS aus dem Jahr 1964, der mit 1.873.600 ? weit über dem Schätzwert lag. Die Kollektionen Guélon und Broual erfreuten sich eines enormen Erfolgs die die Mehrzahl der Lose lagen deutlich über den Schätzwerten.

Es gab 13 neue Auktions Weltrekordpreise und 63 Lose, die über 100.000 ? lagen, darunter 12 über 500.000 ? und fünf über 1M ?. Wenige Minuten nachdem die Auktion startete, brach ein spannender Bieterwettbewerb zwischen einem Telefonbieter und einem Kunden im Raum um Lot 10, dem Delage D8 120 von Chapron, aus.

Neuer Auktions-Weltrekord

Das schöne Fahrzeug aus dem Goldenen Zeitalter des Motorsports wurde schließlich dreimal so teuer verkauft und erzielte 536.400 ?, einen neuen Auktions-Weltrekord. Es war ein weiteres Vorkriegsauto, das den höchsten Preis beim Verkauf erreichte. Der 1938 Bugatti Type 57C Coupé Atalante, der auf dem Genfer Autosalon 1938 zu sehen war, wurde für 2.903.200 ?, einem neuen Auktionsweltrekordpreis, verkauft.

Das Fahrzeug geht in die Sammlung eines europäischen Enthusiasten. Ein moderner Supersportwagen, der exklusive Ferrari FXX 2007 erzielte den zweithöchsten Preis und stellte ebenfalls einen Auktionsweltrekord für das Modell auf. Eines von nur 38 Exemplaren, dieser extrem kraftvolle Ferrari hat weniger als 100 km zurückgelegt und sein 6. Gang wurde noch nie benutzt. Zusammen mit einigen Kisten voller Ersatzteile, die mit dem Fahrzeug ausgeliefert wurden, erzielte der Ferrari 2.674.000 ? .

Als Star der Rennstrecken sorgte auch der 1954er Maserati A6 GCS / 53 Spyder Fiandri & Malagoni im Bieterraum für Aufsehen. Mit außergewöhnlicher Herkunft und transparenter Geschichte erzielte Lot 103 den dritthöchsten Verkaufspreis der Auktion und wechselte für 2.445.600 ? den Besitzer. Während der Auktion bildeten sich immer wieder spannende Bietergefechte, die zwei weitere Auktionsrekorde auf dem Weltmarkt hervorbrachten.

Schätzwert verdoppelt

Zum Beispiel bei dem 1951er Porsche 356 Pre-A 1300 zogen mehrere Gebote so schnell an und erreichte final 894.000 ? (Schätzwert: 440.000 - 520.000 ?). Der Alpine Renault 1600 SX von 1977 (Lot 123) verdoppelte ebenfalls seinen Schätzwert und wechselte für 172.840 ? den Besitzer. Dies könnte darauf hindeuten, dass die letzte produzierte Alpine A110 in der nächsten Auktion Automobiles sur les Champs XII am 8. April (Schätzwert 60.000 - 80.000) ? / 53.000 - 71.000 $ ) eventuell zu einer spannenden Auktion werden könnte.

Aber es waren nicht nur die Stars der Artcurial Auktion bei der Retromobile, die gute Ergebnisse erzielten. Auch die kleinen Klassiker wiesen deutliche Wertzuwächse auf, wie zum Beispiel der De Coucy Prototype von 1948, der mit 45 269 ? den Schätzwert um das neunfache überstieg. Der Riffard Renault 4CV Rank Record wurde mit 58 216 ? drei Mal so teuer als geschätzt verkauft.

Auch bei Artcurial war ein deutlicher Trend zu unrestaurierten Fahrzeugen zu erkennen. Rund vierzig Fahrzeuge wurden im unrestaurierten Zustand angeboten. Die Schätzwerte klangen allesamt sehr einladend und versprachen ein günstiges Bieterresultat. Doch erreichte die Großzahl der Fahrzeuge mindestens das Doppelte des maximalen Schätzwertes, manche sogar weitaus mehr.

Schmuckstücke mit Patina

Ein Amilcar Type M von 1929 wurde mit einem Estimate von 3.000 bis 4.000 ? angeboten und erreichte letztendlich 9.536 ?. Ein zweiter Amilcar Type M3 Cabriolet erzielte 15.496 ?. Er Schätzwert lag hier bei 5.000 bis 8.000 ?. Ein Fahrzeug mit wirklich aussergewöhnlichem Design ist der Dolo Typ JB10 von 1947. Nur zwei dieser Frontgetriebenen Fahrzeuge wurden in Paris gebaut. Dieses Einzelstück erreichte 27.416 ? anstatt der geschätzten 6.000 bis 12.000 ?.

Das original belassene Alvis Speed Twenty SD Cabriolet mit Vanvooren Karosserie aus der Volante Sammlung wechselte für 226.48o ? den Besitzer. Der unrestaurierte 1912 Panhard Levassor X14 20CV, ebenfalls mit Vanvooren Karosserie erreichte sogar ganze 298.000 ? und auch das Horch 853 Sport Cabriolet von 1937 mit prägnanter Patina wechselte für 631.760 ? den Besitzer. Das Highlight der Sammlung, das Bugatti T57 Vanvooren Cariolet bleib hinter den Erwartungen und wurde nicht verkauft.

Neueste Kommentare

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Folge uns auf Twitter

Anzeige

Oldtimer-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Oldtimer-Newsletter von Motorsport-Total.com!