NLS5 2023: Erster Porsche-992-Sieg auf der Nordschleife durch Falken

Falken Motorsport landet einen souveränen Doppelsieg beim 6h-ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) - Konkurrenz patzt

(Motorsport-Total.com) - Die Nürburgring-Nordschleife erstrahlt in Türkis-Blau: Falken Motorsport hat das 6h-ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen des MSC Ruhr-Blitz Bochum dominiert. Damit feierte der Porsche 911 GT3 R der Generation 992 bei seinem ersten Triumph auf der Nürburgring-Nordschleife gleich einen Doppelerfolg. (Ergebnis)

Titel-Bild zur News: David Pittard und Joel Eriksson bescheren dem Porsche 911 GT3 R (992) den ersten Sieg auf der Nürburgring-Nordschleife

David Pittard und Joel Eriksson bescheren dem Porsche 911 GT3 R (992) den ersten Sieg auf der Nürburgring-Nordschleife Zoom

Update: Der zweitplatzierte Falken-Porsche wurde bei der technischen Nachkontrolle disqualifiziert. (Mehr dazu hier)

Joel Eriksson und Porsche-Debütant David Pittard setzten sich beim ersten Saisonhighlight der NLS 2023 im Falken-Porsche #3 durch. Den Doppelsieg komplettierten Martin Ragginger und Dennis Fetzer im #4. Für Fetzer war es das Debüt für Schnabl Engineering, die die Falken-Porsche einsetzen.

"Das ist Mega! Ein perfekter Start, ich kann den Jungs gar nicht genug danken!", jubelt Pittard. "Ein großer Dank gilt auch Steffi [Olbertz] von Falken und Sven [Schnabl], der an diesem Wochenende in Silverstone ist. Ein Traum-Resultat." Die Abwesenheit Schnabls bei den größten Triumphen seines Teams ist so etwas wie ein Running Gag bei Falken.

Martin Ragginger ergänzt: "Die Teamleistung ist heute sehr hoch zu bewerten, wir haben eine gute Show geliefert und alle bis zum Ende gekämpft. Leider mussten wir sehr weit hinten starten, weil wir im Qualifying die Code 60 und noch keine Runde auf dem Konto hatten. Deshalb war der erste Stint ziemlich hart, da zurückzukommen. Aber es ist uns gelungen."

Spannender Vierkampf zu Beginn

Zu Beginn des Rennens war das Ergebnis noch nicht abzusehen. Polesetter Frank Stippler im Scherer-Phx-Audi #5 (Stippler/V. Kolb; DNF) lieferte sich in der ersten Stunde einen spannenden Kampf mit dem racing-one Ferrari #19 (Kohlhaas/Jefferies; 7.), dem Prosport Aston-Martin #17 (Dumarey/Ortmann; 5.) und dem später siegreichen Falken-Porsche.

Stippler verlor die Führung auf der Döttinger Höhe an Axcil Jefferies, wobei sich der deutliche Vorteil des Ferrari 296 GT3 auf der Döttinger Höhe zeigte. Stippler konterte jedoch mit einem beherzten Manöver in der Aremberg-Kurve, da der Audi in der vorigen schnellen Schwedenkreuz-Linkskurve deutliche Vorteile gegenüber dem Ferrari hatte.

Doch noch vor dem ersten Boxenstopp war die Dienstfahrt beendet. Erneut machte ein Reifenschaden Stippler und Vincent Kolb einen Strich durch die Rechnung. Stippler ist fassungslos: "Wir sind ratlos, weil wir im Vergleich zum Vorjahr nichts verändert haben. Daran müssen wir jetzt arbeiten." Das gelte auch für die Michelin-Reifen.

"Es macht richtig Spaß, mit dem Auto zu fahren, weil es eine hervorragende Balance hat. Aber es wäre schön, wenn wir es auch mal über die Distanz schaffen würden. Auch deshalb sind wir heute hier gestartet, um Erkenntnisse zu sammeln. Die Erkenntnis heute war, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Reifensätzen nicht bis zum Ende des Rennens kommen. Deshalb haben wir vorzeitig abgestellt."

Totalausfall für Walkenhorst

Ein früher erster Stopp brachte den Walkenhorst-BMW #34 (Giermaziak/Krognes; DNF) an die Spitze, doch auch dieser musste noch im ersten Renndrittel die Segel streichen. Ein Problem mit der Servolenkung beendete das Rennen nach 14 Runden.

Falken feierte einen Doppelsieg bei NLS5

Falken feierte einen Doppelsieg bei NLS5 Zoom

Die letzte Chance auf den fünften BMW-Sieg im fünften NLS-Lauf 2023 zerschlug sich endgültig, als auch der Walkenhorst-BMW #35 (Neubauer/Krütten/Pereira) aufgeben musste. Ein Wasserschlauch hatte sich von der Schlauchschelle gelöst.

Nicht, dass Falken diese Ausfälle nötig gehabt hätte. Die beiden Porsche 911 GT3 R waren bereits nach dem ersten Boxenstopp hervorragend positioniert und lagen unter Berücksichtigung des Boxenstopp-Offsets bereits in Führung. Die #4 hatte sich in einem sehenswerten Eröffnungsstint von Startplatz 20 nach vorne gekämpft, lag nach der ersten Runde bereits auf P9 und nach der zweiten Runde schon auf P6.

Danach lagen die beiden Falken-Boliden das ganze Rennen über dicht beieinander, wobei die #3 einen Strategievorteil hatte. Beim letzten Stopp verzichtete Sven Schnabl jedoch darauf, der #4 die 20 Sekunden Vorsprung zurückzugeben, indem er beide Autos gleichzeitig hereinholte und so ein Fotofinish für die Galerie produzierte.

Schnitzelalm-Rehabilitation

Dritter wurde der Schnitzelalm-Mercedes #11 (Marchewicz/Assenheimer/Neuser). Nach dem katastrophalen vierten NLS-Lauf mit drei Unfällen war das genau das, was das Team brauchte. Der Mercedes-AMG GT3 hielt sich unauffällig im Rennen, was der Mannschaft rund um Thomas Angerer nach den Vorkommnissen im Rennen zuvor sehr recht gewesen sein dürfte. Ein großer Erfolg vor allem für Tim Neuser bei seinem GT3-Debüt.

Schnitzelalm Racing meldete sich eindrucksvoll zurück

Schnitzelalm Racing meldete sich eindrucksvoll zurück Zoom

Knapp am Podium vorbei schrammte der Dörr-Aston-Martin #24 (B. Dörr/P. Dörr; 4.). Dahinter sicherte sich der Prosport-Aston-Martin #17 (Dumarey/Ortmann; 5.) Sieg in der SP9 Pro-Am. Diese Positionen wechselten erst in der letzten Runde. Schon auf Platz sechs folgte der Klassensieger der Cup2-Kategorie, der Max Kruse Porsche #100 (Otto/Leuchter).

Der racing-one-Ferrari kam auf Gesamtrang sieben, nachdem man während des Rennens unplanmäßig an die Box kommen musste, weil das GPS-signal zu schwach war. Drei weitere Cup-Porsche komplettieren die Top 10.

Aufgrund von Terminüberschneidungen mit der DTM und dem ADAC GT Masters auf dem Norisring, der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Monza und der 24h-Serie in Estoril war das Feld der SP9 diesmal extrem ausgedünnt. Mit 108 Fahrzeugen war das Feld erwartungsgemäß wieder etwas größer als bei der NLS4.

Die NLS verabschiedet sich nun in die Sommerpause, in der vor allem auf politischer Ebene einige Dinge zu klären sein werden. Sportlich geht es weiter mit dem großen Highlight, den 12 Stunden vom Nürburgring, in deren Rahmen die Läufe sechs und sieben der NLS 2023 ausgetragen werden. Das Wochenende ist der 9. und 10. September.

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