Youngtimer-Rallye-Trophy: Berlandy ist Meister

(Motorsport-Total.com) - Sechs Jahre nach seinem letzten Erfolg an der Ahr war es mal wieder soweit und Paul Jerlitschka gewann mit Co- Dietmar Moch die Rallye Köln-Ahrweiler. Nach 14 Wertungsprüfungen konnte er sich mit 53 Sekunden Vorsprung gegen Top-Favorit Georg Berlandy auf dem Opel Ascona A durchsetzen.

© Youngtimer e.V.

Georg Berlandy hat sich den Titel in der Youngtimer-Rallye-Trophy gesichert

Sechs Führungswechsel sahen die zahlreichen Zuschauer im Gebiet zwischen Ahr und dem Nürburgring. Neben Jerlitschka und Berlandy konnten auch Oliver Rohdeund Walter Gromöller Bestzeiten auf den anspruchsvollen, weil feuchten Wertungsprüfungen, für sich verbuchen.

Jerlitschka freut sich dann auch im Ziel: "Wir wussten schon vor dem Start, dass hier alles möglich ist - vor allem bei den regnerischen Witterungsbedingungen. Wir waren vielleicht nicht immer die Schnellsten, waren aber sehr konstant unterwegs und hatten wohl auch etwas weniger Pech. Das hat am Ende den Ausschlag für den Gesamtsieg gegeben."

Für Berlandy wurden am Freitag zwei Minuten zur Ewigkeit. "Wir saßen nach einem Dreher auf einem Baumstumpf auf und kamen nicht runter. Die Zeit zerrann..." So gingen Berlandy und Peter Schaaf am Samstag als 45. auf die Zeitenhatz.

Vorgabe war Platz zwei in der Klasse hinter Jerlitschka zu erringen, um sich den Meistertitel in der Youngtimer-Rallye-Trophy zu sichern. Dies sollte dem Hunsrücker gelingen. So konnte er mit Co Schaaf den Titel bei den Quertreibern feiern. Nach 160 WP-Kilometern konnten Walter Gromöller/Klaus Bröckelmann nach acht Bestzeiten im bärenstarken Opel Manta B noch den dritten Platz ins Ziel retten.

Bis kurz vor Mittag auf der Siegerstraße unterwegs, bremsten technische Probleme, wie ein "muckender" Verteilerfinger den Rietberger immer wieder ein. Schlimmer erwischet es Oliver Rohde/Jan Wolff aus Essen, die wie gewohnt im Porsche 924 Carrera GT unspektakulär, aber sauschnell unterwegs waren, aber nach technischen Problemen in der zwölften WP aufgeben mussten.

Heinz-Robert und Martin Jansen fuhren mit fünf Sekunden Rückstand als Vierte über die Rampe in Mayschoss. Für Heinz-Robert Jansen - den Rallye Haudegen - ein weiterer Achtungserfolg im Opel Manta B. Mit einem seriennahen Ford Escort RS 2000 kamen Carsten Meurer/Christian Laun schon als Fünfte zu einem tollen Erfolg.

Nicht nur Organisationsleiter Hans-Werner Hilger auch die vielen Zuschauer waren rundum zufrieden. Der starke Regen, der zwar warm und waagerecht kam, konnte der Stimmung keinen Abbruch tun. Fans wie man sie sonst wohl nur in Portugal findet - von Ovationen für die Opel bis zum Ford und den glänzenden Augen der Kinder denen der Vater von früher erzählte - die Köln-Ahrweiler ist immer für Geschichten gut.

Mit Jürgen Schmidt/Andreas Seidel gewannen im VW Scirocco die Rallyespezialisten in der 1600er Klasse der Gruppe 1 Fahrzeuge. Nach ihrem ersten Auftritt im letzten Jahr ließen es sich Helmut Schilles und Diana Meyer nicht nehmen, bei der letzten Veranstaltung des Jahres noch ein paar Punkte mitzunehmen. Etatmäßig ist die junge Dame im Rahmen der Yountimer-Trophy im Suzuki Swift in der Gruppe A unterwegs.

Mit Carsten Meuer/Christian Laun siegte in der Gruppe 1 bis 2000ccm das Escort-Team, welches auch in der Gesamtwertung ganz vorne mitmischen konnte. Der Junge ließ es einfach gnadenlos fliegen. Juppi Heiden nutzte seine letzte Chance auf den Meistertitel bei den Youngtimern und kam mit Co Christian Kopiniok als Zweiter über die Rampe in Mayschoss.

Damit sicherte sich das Dürener Youngtimer-Urgestein Platz zwei in der Meisterschaft. "Klasse gewonnen, Auto im Ziel, was willst du mehr!" Helmut Spangenberg, wie üblich mit Co Jürgen Seidel im 1600er Golf sauschnell unterwegs, entschied die Klasse der verbesserten Tourenwagen bis 2 Liter Hubraum für sich.

Anstatt dem Alfasud, wie auf der Rundstrecke, brachte Alexander Köppen bei der Rallye den Alfa Romeo Sprint an den Start. Mit Co Klaus-Peter Adams kamen sie als Zweite ins Ziel, knapp 30 Sekunden vor dem schnellen 1300er Giftzwerg, dem Simca Rallye II des Teams Christoph Wilde/Jürgen Küven.

Harte Kämpfe in allen Klassen

In der Klasse der Gesamtsieger, bei den Gruppe-2-Fahrzeugen bis zwei Liter Hubraum fuhren, gingen sage und schreibe 20 Fahrzeuge an den Start. Hinter den Top-3-Teams Jerlitschka/Berlandy und Jansen tobte der Kampf um Platz vier. Hier hatte der Mann aus dem schönen Norden Axel Schütt mit Berliner Co-Klaus Finke am Schluss knapp die Nase vorn.

Ganze 13 Sekunden betrug am Ende der Vorsprung der Escort-Mannschaft auf das Ascona B Team Dirk Strauch/Iris Paulussen. Stark unterwegs, wie in der gesamten Saison auch, waren Dirk Tillmans mit dem Opel Ascona A, mit Co Fritz-Walter Vohl, wie auch Heinz Kottmann mit Guido Kottmann auf dem heißen Sitz.

Der Luxemburger Yann Munhowen siegte mit Co Alain Pier im BMW 323i bei den hubraumstärksten Tourenwagen der Gruppe 2. Die zweitplatzierten Thomas Seyffert und Maximilian Arnold haderten dann doch etwas mit der Reifenwahl. "Regenreifen wären dann schon ganz gut, aber wir haben nur Semislicks." So war für die Jungs im Alfa Romeo GTV V6 bei den Verhältnissen nicht mehr drin.

Michael Küke und Joachim Carl ließen im 924er Porsche nichts abrennen und gewannen souverän bei den GTs bis zwei Liter Hubraum vor Gerd und Sarah Bauer im wunderschönen Fiat Abarth 131.

Das Duell der Dicken Gruppe-4-Autos mit Hubraum über 2000 Kubik entschied das Renault A 310 Team Wolfgang Schmitz/Robert Hinzer für sich. "Super, zum Saisonabschluss die Klasse zu gewinnen, das hat schon was!" Normalerweise ist er mit dem französischen Keil unterlegen - aber Zuverlässigkeit zahlt sich eben auf Rallyepfaden aus. Das Gastspiel der Österreicher Rupert Schwaiger und Reinhold Prantl im Porsche 911 endet mit dem zweiten Klassenrang. Bei den neueren Fahrzeugen der Gruppe N siegten Arno Bauschert und Eric Freichels im Peugeot 205 GTI.

Wenn er nicht vorab schon einen Spätburgunder hätte haben wollen, wäre der Klassensieg für Achim Obermeier und Manfed Fleer mit dem Peugeot 205 GTI in der Gruppe A bis 2000ccm nur Formsache gewesen. So aber, nach unfreiwilligem Ausflug und Aufenthalt in den Weinbergen von Dernau, musste man sich Sascha Korte und Co Andreas Berberich im BMW 320i geschlagen geben. Ein schöner Erfolg für die beiden, erlebte der BMW doch seine Jungfernfahrt. Gerade mal zwei Tage vor der Rallye wurde man fertig mit dem Schrauben.

Auch wenn es nicht zum angepeilten Gesamtsieg reichte, konnten Walter Gromöller/Klaus Bröckelmann (Opel Manta 400) einen größeren Pott mit nach Hause nehmen. Die Gruppe A über zwei Liter Hubraum wurde von den Ostwestfalen dominiert. Uwe Hahne/Patrick Buhr feierten auch ihren ganz persönlichen, erfolgreichen Saisonausklang. So kommt man nach dem Umstieg vom Lancia Delta Integrale auf den BMW M3 immer besser in Tritt und vor allem auch ins Ziel. Das ganze dann noch auf dem zweiten Platz.