• 07.11.2011 16:32

  • von Roman Wittemeier

Team Deutschland 2: Zwei Freunde beim ROC

Timo Glock und Timo Scheider bilden das zweite deutsche Team beim ROC-Nationcup - Die beiden Wahlschweizer haben "schon lange darauf gehofft"

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Michael Schumacher bekommen am ersten Dezemberwochenende Konkurrenz von schnellen Landsleuten. Beim diesjährigen Race of Champions (ROC) in der Düsseldorfer Esprit-Arena gehen nicht nur die Nationencup-Titelverteidiger Vettel/Schumacher an den Start, sondern mit Timo Glock und Timo Scheider auch ein "Sat 1 Team Deutschland 2". Die beiden Namensvettern starten somit zum ersten Mal bei dem spektakulären Event am Jahresende.

Titel-Bild zur News:

Werden zusammen viel Spaß haben: Timo Glock und Timo Scheider

"Wir wollen Sebastian und Michael ärgern, am liebsten sogar schlagen", sagt Glock mit einem Lächeln im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Formel-1-Pilot erklärt: "Der andere Timo und ich haben sogar schon mal während einer ROC-Übertragung telefoniert: 'Ey, da müssen wir mal mitmachen. Timo/Timo wäre doch ein super zweites deutsches Team'. Jetzt hat es endlich mal funktioniert. Wir wollen dort Spaß haben und natürlich auch gut mitmischen."

"Ich habe nach meinen zwei Titeln 2008 und 2009 in der DTM immer gedacht: 'Was muss ich denn noch tun, um mal dabei sein zu dürfen'. Ich musste lange warten, aber jetzt klappt es endlich", sagt Timo Scheider begeistert. "Es war mir aber immer klar, dass man mit Vettel und Schumacher zwei Deutsche dabei hat und andere Piloten aus dem gleichen Land nicht unbedingt gebraucht wurden. Sebastian und Michael waren immer gesetzt - völlig nachvollziehbar."

Das zweite deutsche Team wird nur am ROC-Samstag in der Arena antreten, im Einzelwettbewerb sind Glock und Scheider nicht dabei (DTM-Champion Martin Tomczyk fährt nur am Sonntag im Einzel). Das Konzept mit zwei Teams der ausrichtenden Nation ist nicht neu. "Damals in Paris hatten wir zwei Paarungen aus Frankreich, in London waren zwei britische Teams dabei", sagt ROC-Erfinder Fredrik Johnson. "Die deutschen Fans sollen mehr deutsche Stars sehen. Da an Schumacher/Vettel keiner vorbeikommt, gibt es eben nun ein zweites Team. Darauf freue ich mich sehr."

¿pbvin|64|4201||0|1pb¿Die Vorfreude bei den beiden Timos ist mindestens ebenso groß. Im Team Deutschland 2 treten nicht nur zwei schnelle Piloten gemeinsam an, sondern sogar zwei Freunde - keine Zweckgemeinschaft für einen Tag. "Timo und ich verstehen uns gut, lachen immer viel", sagt Scheider. "Ich treffe mich auch privat mit Timo. Wir sind nicht nur Kollegen. Im Motorsport ist man schnell Kollege eines anderen. Wir beiden Timos sind wirklich Freunde."

"Es gibt Abende und Nächte, wo wir nicht zusammen sitzen, aber beide vor dem Fernseher beim Nintendo Mario Kart. Da suchen wir Strecke, Kart und Modus aus, und dann werden Rundenzeiten geballert. Dann werden die Screenshots per MMS an den jeweils anderen weitergeschickt. Da schaukeln wir uns richtig hoch, es geht manchmal bis drei oder vier Uhr nachts", lacht Scheider. "Man merkt auch daran, dass wir mehr als nur Kollegen sind."

Timo Scheider

Sportliche Empfehlung: Timo Scheider ist zweimaliger DTM-Champion Zoom

"Er hat anfangs mal mit seinen Zeiten geprahlt", grinst Glock. "Ich habe mir dann auch eine Wii besorgt und so lange geübt, bis ich ihn geschlagen habe. Dann ging es hin und her. So bescheuert muss man manchmal sein, vorm Fernseher zu heizen, Screenshots zu machen und Rundenzeiten hin- und herzuschicken. Selbst bei einem Videospiel ist bei uns Racern der Wettbewerb so groß. Sogar auf Rasenmähern käme es bei uns darauf an, wer der Schnellere ist. Dann kann man sich vorstellen, wie es beim ROC abgehen wird."

Glock und Scheider kommen als Neulinge zum diesjährigen Race of Champions. Fast ohne Vorkenntnisse (einzig Scheider kennt den Audi R8 LMS) treten sie gegen erfahrene andere Champions an. "Es gibt Menschen, die sich im Vorfeld des ROC mit verschiedenen Autos vorbereiten. Es hat schon Fälle gegeben, wo sich jemand einen Parkplatz angemietet hat, um zu simulieren. Es wird also hart für uns", berichtet Scheider, dessen Abt-Kollege Mattias Ekström auch wieder dabei sein kann.

"Letztlich hat jeder das gleiche Auto. Wenn du gut bist, dann setzt du es auch um. Ich habe mich bislang nie mit neuen Autos schwergetan. Ich brauche eigentlich auch nie sonderlich lange, um eine neue Strecke drauf zu haben", so die Kampfansage von Glock. "Da sind aber 20 andere Fahrer, die das auch können. Es sind alles Profis, die Besten der Besten. Da geht es ans Eingemachte." Das Race of Champions findet am 3. und 4. Dezember in Düsseldorf statt.