• 07.04.2011 15:00

  • von Pete Fink

Vorschau: Big, bigger, Texas!

Bei den Cowboys in Texas fliegen gerne die Fäuste, auch in der NASCAR - und die Statistik legt einen Premierensieger nahe: Kyle Busch und Kevin Harvick?

(Motorsport-Total.com) - In Texas ist für gewöhnlich alles "Big". Auch der 1995 erbaute Texas Motor Speedway in der Region Dallas/Fort Worth, auf dessen Tribünen 160.000 Zuschauer Platz finden. Wenn die NASCAR aber zweimal im Jahr ihren Besuch abstattet, dann platzt das 1,5 Meilenoval im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Nähten. Denn dann pilgern, das riesige Infield mit eingerechnet, für gewöhnlich knapp 200.000 NASCAR-Fans zu den Sprint-Cup-Events.

Titel-Bild zur News: Texas Motor Spedway

Das erste Saturday-Night-Race 2011 auf dem Texas Motor Speedway

Die Region Dallas/Fort Worth, in der immerhin über fünf Millionen Menschen leben, ist nicht nur für die NASCAR ein extrem lukrativer Standort. Aber am kommenden Wochenende stehen die texanischen Cowboys klar im Schatten von 35.000 Pferdestärken, wenn die 43 Sprint-Cup-Piloten ihre Kipphebelstarter betätigen und das Samsung Mobile 500 gestartet werden wird.

Der Texas Motor Speedway hat eine Kurvenerhöhung von 24 Grad und ähnelt somit den Anlagen in Charlotte, Atlanta oder Las Vegas. Im Gegensatz zu Atlanta oder Las Vegas gilt das 1,5 Meilenoval nördlich von Fort Worth jedoch nicht als extrem Reifen mordend. Somit kommen am Sonntag wahrscheinlich wieder allerlei Strategiespiele - etwa mit nur zwei neuen Reifen - auf die Tagesordnung der Crewchiefs an der Boxenmauer.

Einen Sieger vorherzusagen, ist in der NASCAR immer sehr schwierig. In Texas ist es nahezu unmöglich, auch wenn Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) im Vorjahr beide Rennen gewann. Dieser Sweep gelang ansonsten nur Carl Edwards (Roush-Ford) in der Saison 2008. Texas ist in diesem Jahr nach Las Vegas erst das zweite Intermediate-Oval - dort gewann Edwards vor Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) und Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet).

Wie wichtig ist die Statistik?

Jeff Gordon

Kein wirkliches Wunder: Jeff Gordon mag Texas überhaupt nicht Zoom

Auffällig ist auch die Schwäche von Hendrick Motorsports: Jimmie Johnson (2007) und Jeff Gordon (2009) holten erst zwei Hendrick-Siege. Bei 20 Texas-Rennen eine nahezu unterirdische Bilanz des NASCAR-Vorzeigeteams. Jeff Gordon wird auch nicht müde, das mächtige Oval als eine seiner schlechtesten Strecken zu bezeichnen. Unvergessen ist seine handfeste Auseinandersetzung mit Jeff Burton (Childress-Chevrolet), als im Oktober 2010 - ganz im Texas-Cowboy-Style - tatsächlich die Fäuste flogen.

Rein nach den Gesetzen der Statistik gibt es am Wochenende eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für einen Rennsieger, der bisher noch nie in Texas gewonnen hat. Passende Kandidaten wären zum Beispiel Kyle Busch (Gibbs-Toyota) und Kevin Harvick (Childress-Chevrolet), die sich in der Sprint-Cup-Saison 2011 bisher von ihrer absoluten Schokoladenseite zeigen. Oder schafft Montoya seinen Oval-Durchbruch?

Sicher ist nur eines: Das Samsung Mobile 500 ist das erste Saturday-Night-Race des Jahres 2011, was den US-amerikanischen TV-Quoten sicher gut tun wird, den europäischen NASCAR-Fans aber wie üblich viel abverlangt. Die Startflagge in Texas fällt in der Nacht von Samstag auf Sonntag um kurz nach 1:30 Uhr MESZ.

Auf der Meldeliste stehen die üblichen 43 Verdächtigen plus David Starr, der einen Leavine/Fenton-Ford mit der Startnummer 95 zu qualifizieren versucht. Der 43-jährige Starr kommt aus Texas und ist einer der beliebtesten Piloten der Truck-Serie. Starr wird sich am 20. Mai also ganz sicher mit Kimi Räikkönen messen, das Samsung Mobile 500 wäre jedoch sein erstes Sprint-Cup-Rennen.