• 22.11.2009 17:42

  • von Pete Fink

US-Gerüchte: VW und NASCAR?

Gemäß US-Medienberichten gab es in Homestead ein Meeting zwischen VW-Vertretern und NASCAR-Offiziellen - Hans-Joachim Stuck dementiert

(Motorsport-Total.com) - In den USA tauchten am frühen Sonntagmorgen Gerüchte auf, nach denen sich der Volkswagen-Konzern möglicherweise für einen Einstieg in die NASCAR-Serie interessieren könnte. Auslöser dafür ist ein Besuch von VW-Berater Hans-Joachim Stuck beim NASCAR-Saisonfinale in Homestead.

Titel-Bild zur News: VW-Logo

US-Medienberichte: Steht das VW-Logo bald auf einigen Sprint-Cup-Boliden?

Die US-amerikanische Nachrichtenagentur 'AP' berichtet nun unter Berufung auf nicht näher genannte, aber angeblich hochrangige NASCAR-Quellen, dass es bei dieser Gelegenheit auch zu einem Meeting zwischen Stuck und einigen NASCAR-Offiziellen kam. Das Gespräch sei von "sensibler Natur" gewesen.#w1#

Angesichts der erheblichen finanziellen Probleme der US-Autobauer ist es seit Monaten bekannt, dass NASCAR durchaus offen für weitere ausländische Hersteller ist. Aus gutem Grund: Chevrolet und Ford müssen aller Wahrscheinlichkeit nach auch in den kommenden Jahren sparen, über die mittelfristige NASCAR-Zukunft von Dodge gibt es gegensätzliche Gerüchte.

So hat sich Toyota in den vergangenen Monaten als vergleichweise zuverlässiger und damit sehr attraktiver Partner herauskristallisiert. Und: Die einzige echte Voraussetzung, die NASCAR von interessierten ausländischen Herstellern einfordert, ist die Existenz einer Fabrik in den USA. Im Fall VW ist dies ab 2011 der Fall, wenn ein großes Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee eröffnet werden soll.

NASCAR ab 2011 mit Einspritzern?

Gemäß den Informationen der 'AP' hätten VW-Offizielle nun in Homestead ihr Interesse daran ausgedrückt, an einer "technologisch orientierten US-Serie" teilzunehmen. Passend dazu gab es vor wenigen Wochen ein offizielles NASCAR-Meeting mit allen derzeit vertretenen Motorenbauern, bei dem darüber diskutiert wurde, ob die veraltete Vergaser-Technik ab der Saison 2011 durch moderne Einspritzermotoren ersetzt werden soll.

Brian Vickers Red Bull

Werden die alten Vergasermotoren ab 2011 durch Einspritze ersetzt? Zoom

Natürlich ist ein solcher Wechsel technisch gesehen längst überfällig. Teams wie zum Beispiel Ganassi, Penske, Roush oder auch Childress verfügen seit vielen Jahren über Erfahrungswerte mit Einspritzermotoren, die in anderen Serien gang und gäbe sind. Im Fall NASCAR ist diese Frage eher ein Politikum, denn bei den Stockcars wird eine möglichst große Chancengleichheit als heilige Kuh betrachtet. Das jahrelange Zögern findet seine Ursache eher in der Frage der notwendigen Kontroll- und Überwachungsmechanismen.

Fakt ist: Ein NASCAR-Einstieg wäre für jeden ausländischen Hersteller eine hochinteressante Angelegenheit, denn der Sprint-Cup ist im US-Motorsport nach wie vor mit großem Abstand die Nummer eins, gleich dahinter folgt die Nationwide-Serie noch vor den IndyCars. Auf technologischer Seite scheint es nun also Bewegung zu geben, was den Interessen der Europäer natürlich entgegen kommen würde.

Hans-Joachim Stuck wollte all diese Spekulationen aber nicht bestätigen: "Der VW-Konzern schaut sich viele Serien an", erklärte Stuck in Homestead gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Sein Besuch in Florida sei jedoch "rein privater Natur." Dieses Statement lässt natürlich einigen Spielraum für die Zukunft offen...