• 31.10.2013 11:36

  • von Pete Fink

Texas-Vorschau: Nix ist fix

Texas-Prognose unmöglich: Matt Kenseth und Jimmie Johnson liegen nicht nur in der Gesamtwertung gleichauf - hat Jeff Gordon noch eine Chance?

(Motorsport-Total.com) - Es geht in die absolute Schlussphase der NASCAR-Saison 2013 und drei Rennen vor dem Ende ist nur eines sicher: Nix ist fix. Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) und Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) liegen punktgleich an der Spitze und scheinen sich einen Zweikampf zu liefern. Die Betonung liegt dabei auf dem Konjunktiv, denn Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet; -27), Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; -28) und auch Kyle Busch (Gibbs-Toyota; -32) lauern dahinter nur auf einen Fehler des Spitzenduos. Passiert etwas in der Richtung, so kann aus dem scheinbaren Duell binnen Sekundenbruchteilen ein Fünfkampf werden.

Titel-Bild zur News: Texas Motor Spedway

Was passiert am Wochenende auf dem Texas Motor Speedway?

Denn an diesem Wochenende muss erst einmal das Herbstrennen auf dem superschnellen Texas Motor Speedway überstanden werden. Dieses klassische 1,5-Meilen-Oval nahe Fort Worth mit seiner Kurvenüberhöhung von 24 Grad hat in den vergangenen Jahren in schöner Regelmäßigkeit seine Zähne gezeigt. Quer durch das gesamte Sprint-Cup-Feld übrigens, was wiederum zur Folge hat, dass es am Sonntagabend auf dem Papier keinen klaren Favoriten gibt. Die Statistiken aller 13 Chase-Teilnehmer sind extrem ausgeglichen.

So heißt der erfolgreichste aktuelle Chase-Pilot Carl Edwards (Roush-Ford), der in Texas bisher dreimal gewinnen konnte. Kenseth und Johnson standen jeweils zweimal in der Victory Lane, Jeff Gordon und Kyle Busch je einmal, Harvick wartet noch auf seinen Sieg. Taucht man eine Etage tiefer in die Datenlage ein, so fällt auf, dass Kenseth 12 seiner 22 Texas-Rennen in den Top 5 beenden konnte. Bei Johnson sind es 9 von 20, bei Gordon immerhin 8 von 25. Kann man anhand dieser Ausgeglichenheit eine seriöse Prognose ableiten? Eher nicht.

Ein anderer Interpretationsversuch ist der Blick auf die aktuelle Performance-Lage der 1,5 Meiler 2013. Diese spricht absolut pro Kenseth und Kyle Busch und contra Johnson/Gordon. Denn das Gibbs-Duo gewann 2013 nicht weniger als sechs der bisher neun Saisonrennen auf den Intermediate-Ovalen (viermal Kenseth, zweimal Kyle Busch, darunter das Frühjahrsrennen von Texas). Dazu gesellt sich zweimal Außenseiter Harvick und einmal Brad Keselowski (Penske-Ford). Hendrick Motorsports? Bisher Fehlanzeige.

Der Champ steht jetzt schon oben ...

Brad Keselowski, Jimmie Johnson

Chase 2012: Jimmie Johnson hauchdünn vor Brad Keselowski Zoom

Keselowski beschreibt Texas wie folgt: "Las Vegas ist ein sehr schnelles 1,5-Meilen-Oval, auf dem die Reifen nicht so schnell abbauen. Fontana ist ein schnelles Zwei-Meilen-Oval, auf dem die Reifen schnell abbauen, aber es ist sehr flach. Texas ordnet sich irgendwo in der Mitte ein. Die Reifen bauen schnell ab, aber es ist sauschnell und es hat jede Menge Kurvenüberhöhung. Die besten Teams werden diejenigen sein, die die beste Balance zwischen Vegas und Fontana hinbekommen."

Zur Erinnerung: In Las Vegas gewann Kenseth, in Fontana Kyle Busch. Zudem wurde das 1995 erbaute Texas-Oval zuletzt im Winter 2001 neu asphaltiert. Die Folge sind viele kleine Unebenheiten, die den 43 Sprint-Cup-Piloten im AAA Texas 500 vermutlich 334 recht unruhige Runden versprechen. Und noch etwas: Nur Johnson (2007) und Tony Stewart (2011) wurden als Sieger des Chase-Rennens von Texas später auch NASCAR-Champion. Aus dem statistischen Datenmaterial lässt sich also keine Favoritenstellung ablesen.


Fotostrecke: Vizechampion Matt Kenseth

Aber: Rein historisch gesehen, war es seit dem Beginn der NASCAR-Playoffs immer so, dass nach dem siebten von zehn Chase-Rennen (in Fall 2013 also Martinsville) immer entweder der zu diesem Zeitpunkt Führende oder der Zweitplatzierte Meister wurde. Ein recht gutes Argument pro Kenseth und Johnson und contra Gordon und Co., was auch ein kleines Zahlenbeispiel untermauern kann.

Denn sollte Gordon tatsächlich die restlichen drei Saisonrennen jeweils mit der maximalen Punkteausbeute von 48 Zählern gewinnen, und Kenseth (oder Johnson) jeweils ohne eine einzige Führungsrunde Zweiter werden (also jeweils 42 Punkte), dann würde es Gordon trotzdem nicht mehr zum Titel reichen. Anders formuliert: Eigentlich können Gordon und Co. aus eigener Kraft nicht mehr Champion werden - wie man hierzulande wohl formulieren würde.

Debüt für Kligerman

Jeff Gordon

Was bringt Jeff Gordon sein Sieg in Martinsville? Zoom

Ein kleiner Makel betrifft den Tabellenführer Kenseth insofern, als er seinen Gibbs-Toyota bei den jüngsten Testfahrten auf dem Texas Motor Speedway nach nur neun gefahrenen Runden mit einem Reifenschaden zerlegte. Dabei handelte es sich aber nicht um das geplante Einsatzchassis. Johnson und Gordon, die wie Kyle Busch und das komplette Roush-Team ebenfalls vor Ort waren, berichteten unisono von einem problemlosen und erfolgreichen Test.

Unter den 43 gemeldeten Piloten darf Parker Kligerman im Swan-Toyota mit der Startnummer 30 sein Sprint-Cup-Debüt feiern. Der 23-Jährige aus dem US-Bundesstaat Connecticut hat sich in den vergangenen Jahren über die Truck- und die Nationwide-Serie langsam aber sicher nach oben gearbeitet. Er bestreitet derzeit eine volle Saison in der zweiten NASCAR-Liga im Team von Kyle Busch Motorsports.

Apropos untere Serien: Texas ist der erste Tripleheader im diesjährigen NASCAR-Saisonfinale. Das heißt, dass neben dem Sprint-Cup parallel auch die Trucks und die Nationwide-Serie am gleichen Ort fahren. Dies gilt analog auch für die beiden folgenden NASCAR-Wochenenden in Phoenix und Homestead, wo am 17.11.2013 die Saison zu Ende gehen wird und alle Titelträger der drei nationalen Serien gekrönt werden.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag stellen auch die USA auf Winterzeit um, weshalb ab dann für Texas wieder die normale Zeitdistanz von sieben Stunden gilt. 'Motorvision TV' überträgt das AAA Texas 500 am Sonntagabend wie immer live inklusive der kompletten Pre-Race-Show ab 20:00 Uhr. Am Mikrofon sitzen Stefan Heinrich und Lenz Leberkern, die Grüne Flagge wird gegen 21:15 Uhr erwartet.

Der Zeitplan von Texas (in MEZ):

Freitag:
17:30 - 19:00 Uhr: Erstes Freies Training
ab 21:40 Uhr: Qualifikation

Samstag:
ab 1:30 Uhr: Truck-Rennen
16:00 - 16:55 Uhr: Zweites Freies Training
19:00 - 19:50 Uhr: Happy-Hour
ab 20:30 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag (Achtung, Zeitumstellung in den USA):
ab 20:00 Uhr: AAA Texas 500 (live auf 'Motorvision TV')

Alle Chase-Sieger in Texas:

2005 - Carl Edwards
2006 - Tony Stewart
2007 - Jimmie Johnson
2008 - Carl Edwards
2009 - Kurt Busch
2010 - Denny Hamlin
2011 - Tony Stewart
2012 - Jimmie Johnson

Die Meldeliste für Texas:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford) - PC1
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet)
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Mark Martin (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - PC4
15. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford)
16. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
17. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - PC5
18. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
19. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
20. 30 Parker Kligerman (Swan-Toyota)
21. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
22. 32 Timmy Hill (FAS-Ford)
23. 33 Austin Dillon (Circle-Chevrolet)
24. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
25. 35 Josh Wise (Front-Row-Ford)
26. 36 J.J. Yeley (Baldwin-Chevrolet)
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
29. 40 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
32. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota) - PC6
33. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - PC2
34. 51 Kyle Larson (Phoenix-Chevrolet)
35. 55 Elliott Sadler (Waltrip-Toyota)
36. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
37. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet) - PC3
38. 83 David Reutimann (BK-Toyota)
39. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
40. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
41. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
42. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

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