Ryan Blaney bringt die Wood Brothers zurück ins Spitzenfeld

Ryan Blaney dominiert in Texas und gewinnt zwei Stages, doch am Ende landet er nicht in den Top 10 - Die meisten Führungsrunden für die Wood Brothers seit 1982

(Motorsport-Total.com) - NASCAR-Champion Jimmie Johnson sicherte sich auf dem Texas Motor Speedway seinen ersten Saisonsieg, aber ein anderer Fahrer dominierte über weite Strecken das Cup-Rennen. Ryan Blaney setzte den Ford der Wood Brothers an die Spitze und sorgte für viel Aufsehen. "Es ist schön, wenn man Segmente gewinnt, aber ich will in der letzten Runde führen", zieht Blaney ein ernüchterndes Fazit. Er gewann die ersten beiden Stages und führte 148 der ersten 172 Runden an. Dabei konnte er sich auch gegen Johnson und Truex Jr. durchsetzen.

Titel-Bild zur News: Ryan Blaney, Jamie McMurray

Ryan Blaney gewann in Texas die ersten beiden Stages Zoom

Aber im wichtigsten Abschnitt des Rennens liefen die Boxenstopps nicht optimal, wodurch Blaney in Verkehr geriet und schließlich Zwölfter wurde. Trotzdem sammelte der 23-Jährige in Texas die viertmeisten Punkte und zwei Zähler für die Playoffs. Es hätte aber ein besserer Sonntag werden können. Eine späte Gelbphase in der zweiten Stage drehte das Blatt. Blaney blieb auf der Strecke, während etwa die Hälfte des Feldes an die Box abbog.

Dadurch gewann er zwar die zweite Stage, doch die Nummer 21 musste anschließend die Box ansteuern und fiel dadurch hinter Autos zurück, die bereits beim Service waren. Blaney sollte es nicht mehr an die Spitze schaffen. Er arbeitete sich zwar zurück in die Top 10, aber beim letzten Boxenstopp, dem "Money Stop", rutschte Blaney in seinem Boxenplatz zu weit nach vorne und verlor weitere Positionen. Die Chancen auf die Top 5 waren endgültig vorbei, er war beim Restart nur 15.

"Der letzte Boxenstopp war sehr entmutigend", seufzt Blaney. "Ich weiß nicht was am Ende von Segment zwei los war, dass sich die Strategien teilten. Wir fielen dann zurück und ich konnte niemanden überholen. Ich arbeitete mich auf Platz sieben oder acht nach vor und kam dann an die Box. Ich rutschte zu weit nach vorne und wurde zwischen zwei Autos eingeklemmt. Das war Mist." Trotzdem war die Leistung für die Wood Brothers, die das älteste noch aktive NASCAR-Team im Cup sind, ermutigend.

Ryan Blaney

Die Boxenstopps und die Strategie kosteten Blaney womöglich ein Top-Ergebnis Zoom

Die Statistik spricht eine eindeutige Sprache. In seinen vorherigen 60 Cup-Rennen führte Blaney insgesamt nur 33 Runden - zwei davon in dieser Saison. Es ist lange her, seit ein Wood-Brothers-Ford mehr als 100 Runden in einem Rennen angeführt hat. Man muss in den Geschichtsbüchern bis in den Oktober 1982 zurückblättern, als Neil Bonnett in Rockingham so lange in Führung gelegen hatte. Der letzte Sieg der Wood Brothers datiert auf das Jahr 2011. Damals gewann Trevor Bayne sensationell das Daytona 500.

Seit 1982 hat ein Wood-Brothers-Ford nicht so lange geführt

Stellt sich die Frage, ob Blaney die Leistung von Texas auch bei den kommenden Rennen bestätigen kann. "Wir sind nicht dort ins Ziel gekommen, wo wir sein wollten. Aber auf der positiven Seite waren unser Auto und die Veränderungen gut. Wir haben im Laufe des Rennens sehr gute Anpassungen vorgenommen. Die Strecke änderte sich ein wenig. Wir konnten darauf reagieren, als wir geführt haben", unterstreicht der Fahrer aus Tennessee.

"Es waren definitiv die meisten Runden, die wir geführt haben. Es ist schön, wenn man vorne startet. Aber wie gesagt, es ist mir egal, wenn ich nur eine Runde anführe. Es muss die richtige Runde sein. Diesmal ist uns das nicht gelungen", spricht er die Enttäuschung an. "Wir hätten uns mindestens Platz drei verdient. Unser Auto war zum schlechtesten Zeitpunkt für Platz drei gut. Man denkt darüber nach und es ist entmutigend. Aber gleichzeitig muss man es positiv sehen. Als Team war es unser bestes Rennen überhaupt."

Jimmie Johnson

Am Ende durfte Jimmie Johnson in Texas über seinen ersten Saisonsieg jubeln Zoom

Auch wenn es in Texas nicht mit dem ersten Sieg geklappt hat, ist Blaney in der Gesamtwertung guter Siebter. Nach dem zweiten Platz in Daytona fuhr er auch in Las Vegas und Fontana in die Top 10. Auch das zeigt den Aufschwung der Nummer 21, denn zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres war Blaney nur zweimal in den Top 10 und hatte sonst schlechtere Ergebnisse. 2017 ist seine dritte Saison und seine zweite komplette für die Wood Brothers.