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Ironie des Schicksals: Logano kostet Busch Sieg in Phoenix

Joey Logano und Kyle Busch sprachen in Phoenix erstmals miteinander - Konkurrenz bezweifelt repariertes Verhältnis - Und Logano kostet Busch den Sieg

(Motorsport-Total.com) - Wenn es so etwas wie einen Renngott gibt, scheint er bezüglich NASCAR ziemlichen Humor zu haben: Beim vierten Lauf der Cup-Serie in Phoenix machte Joey Logano (Penske-Ford) den ersten Saisonsieg von Kyle Busch (Gibbs-Toyota) zunichte, ohne allerdings viel dafür zu können: Durch einen Reifenschaden sorgte er für die letzte Gelbphase des Rennens, das Busch zu jenem Zeitpunkt anführte. Logano hatte zuvor die Pole-Position geholt und das erste Rennsegment gewonnen.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch verlor durch Joey Logano den sicher geglaubten Phoenix-Sieg Zoom

Busch entschloss sich zum Boxenstopp, als Gelb geschwenkt wurde - normalerweise die richtige Entscheidung. Doch sechs Fahrzeuge blieben draußen, darunter auch der spätere Rennsieger Ryan Newman (Childress-Chevrolet). "Es sind einfach zu viele Fahrzeuge gewesen", ärgert sich der 31-Jährige. "Mit nur zwei Fahrern wäre es aufgegangen, aber wir hätten die Außenbahn benötigt, die Larson hatte." Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) brachte in Phoenix das Kunststück fertig, zum dritten Mal hintereinander Zweiter zu werden und den Sieg knapp zu verpassen. (Ergebnis des Camping World 500 2017 in Phoenix)

Busch fuhr sich noch bis auf Rang drei nach vorn und holte damit sein erstes zählbares Resultat der Saison. Logano schied durch den Reifenschaden aus. Nach den Ereignissen in Las Vegas eine Woche zuvor waren die beiden Streithähne zu einem klärenden Gespräch im berüchtigten "NASCAR-Hauler", dem Streitschlichter-Truck, geladen worden. "Alles ist gut", fasst sich Busch kurz. "Ich freue mich, hier in Phoenix wieder in meinen Rennwagen zu steigen."

Logano, der sich bereits die gesamte Woche deutlich gesprächiger hat, sagt etwas mehr: "Ich habe einfach versucht, ihm zu erklären, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich neben ihm fuhr. Er hat mich um Daten gebeten und ich habe sie ihm gezeigt. Meines Erachtens zeigen diese eindeutig, was geschehen ist." Bereits unter der Woche hatte er Kyle Busch telefonisch kontaktiert, doch erst das Meeting habe laut des Penske-Piloten einige Dinge begradigt. Sicher ist er sich aber nicht: "Ich hoffe, er hat es verstanden, aber man weiß nie. Aber ich hoffe es. Die Zeit wird es zeigen."

Generell beschwor er nach dem Eklat immer wieder ein eigentlich gutes Verhältnis zum Meister von 2015. "Wir haben viele gute Rennen gezeigt", wiederholt er auch in Phoenix. "Und wir sind nicht nur mitgefahren, sondern haben um Siege gekämpft und hatten niemals Probleme. Ich sehe Kyle als einen der Fahrer an, zu denen ich das beste Verhältnis habe. Ich bin mir sicher, dass wir zu diesem Punkt zurückkehren werden." (Keine Strafe gegen Busch und Logano nach Vegas-Eklat)

Das sieht Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota), der das Rennen in Vegas gewann, etwas anders: "Man wird sehen, dass sie anders gegeneinander fahren werden. Kyle wird versuchen, Joey jede Chance, die er bekommt, zunichte zu machen. Und dann wird Joey ihm hier und da ein bisschen mehr geben - nur, um es zurück zu zahlen. Aber wir werden sehen, wie das alles ausgehen wird."