• 08.08.2012 00:09

  • von Pete Fink

Paukenschlag: Dodge verlässt die NASCAR!

Da waren es nur noch drei: Dodge sorgte am Dienstag für einen Paukenschlag, denn der vierte NASCAR-Hersteller hört zu Saisonende 2012 auf

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet an dem Tag, an dem Chevrolet, Ford und Toyota in Martinsville erstmals gemeinsam ihre neuen Fahrzeuge für die Saison 2013 testeten, sorgte die vierte NASCAR-Marke für den ganz großen Paukenschlag: Dodge wird sich zum zweiten Mal in der Firmengeschichte zum Ende der Saison 2012 komplett aus der NASCAR zurückziehen.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Das war's: Der Dodge Charger wird 2013 nicht mehr in der NASCAR fahren

Diese Entscheidung verkündete Ralph Gilles, der Geschäftsführer von SRT Motorsports (Street and Racing Technology), die die Dodge-Einsätze in der NASCAR federführend betreuen. Letztendlicher Auslöser dieser Entscheidung war der Wechsel von Penske Racing, dem derzeit letzten Dodge-Team, zur Ford Motor Company, die Roger Penske bereits im März 2012 verlautbaren ließ.

"Nach dieser Ankündigung haben wir einen umfangreichen Prozess in Gang gerufen, bei dem festgestellt werden sollte, wer als unsere zukünftigen Partner in Frage kommt und wie unsere Zukunft auf und neben der Rennstrecke aussehen könnte", so Gilles. "Wir waren zunächst sehr zufrieden mit dem Interesse vieler Teams und Sponsoren, die uns eine Menge interessanter Pakete und Ideen angeboten haben."

"Leider waren wir nicht in der Lage, eine Struktur zusammen zu stellen, die Sinn gemacht hätte, um unsere Geschäftsziele und unsere sportlichen Ziele für das kommende Jahr zu erreichen." Mit anderen Worten: Der überraschende Penske-Wechsel hat das Dodge-Lager auf dem falschen Fuß erwischt und auf der Suche nach einem geeigneten Ersatz waren die kurzfristig verfügbaren Teams sportlich wie finanziell nicht interessant genug.

Penske-Wechsel als Todesstoß

So betonte Gilles weiter: "Diese Entscheidung basiert nicht auf Budgets, obwohl wir in diesem Jahr in verschiedenen Serien auftreten. Diese Diskussion drehte sich nur um die NASCAR und die Teile des Puzzles haben nicht zu der nötigen Struktur gepasst, die wir brauchen, um unsere geschäftlichen und sportlichen Ziele zu erreichen." Den neuen Dodge Charger 2013 hatte man trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt weiterentwickelt.

Mike Helton und der Dodge Charger für die Sprint-Cup-Saison 2013

Der neue Dodge Charger wird die Strecke wohl nicht mehr sehen ... Zoom

Dabei wollte der Dodge-Motorsportchef aber keine schmutzige Wäsche in Richtung Penske waschen: "Ford hat ihnen einen sehr guten und langfristigen Vertrag vorgelegt." So beteuerte Gilles, dass dies eine "extrem schwierige Entscheidung für uns" war, vor allem auch aus der Sicht der "vielen loyalen Dodge-Fans. Aber wir sind nicht in der NASCAR, um nur dabei zu sein. Wir wollen gewinnen."

Es ist der Abschluss eines Niedergangs auf Zeit. Gab es 2002 mit Evernham, Penske, Ganassi und Petty noch vier Dodge-Topteams, die allesamt in der Lage waren, um Einzelsiege mitzufahren, so löste sich diese Konstellation Stück für Stück auf. Erst wechselte Ganassi im Zuge des Mergers mit Dale Earnhardt Inc. zu Chevrolet, dann lockte Ford das mittlerweile fusionierte Petty/Evernham/Yates-Team an Bord. Der Penske-Wechsel setzte dem Ganzen nun die Krone auf.

NASCAR reagierte prompt und ließ dem scheidenden Hersteller eine Hintertüre offen: "Dodge war viele Jahre lang ein großartiger Partner", ließ NASCAR-Chef Brian France verlauten. "Sie waren ein Teil vieler denkwürdiger Momente. Dies ist eine reine Business-Entscheidung. Genauso, wie es 1971 war, bevor sie 2001 zurückkehrten. Wir wünschen ihnen alles Gute und hoffen, dass sie auch dieses Mal eines Tages zurückkehren werden."