Party in the Poconos: Martin Truex Jr. feiert

(Motorsport-Total.com) - Dieser Sieg war so richtig überfällig: Martin Truex Jr. gewann am Sonntagabend das Axalta "We Paint Winners" 400 auf dem Pocono Raceway. Nachdem der schwarze Furniture-Row-Chevrolet mit der Startnummer 78 an den vergangenen drei Wochenenden - trotz der meisten Führungsrunden - den Sack nicht zumachen konnte, kam in Pocono der Durchbruch: Truex hielt sich auch im Finale die Verfolger vom Leib und triumphierte. Der 34-Jährige kam dabei auf stolze 97 Lead-Laps.

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Endlich der erste Saisonsieg für Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet) Zoom

"Ein unglaubliches Gefühl", bejubelte Truex seinen insgesamt erst dritten Karriere-Erfolg im Sprint-Cup, seinem ersten seit Sonoma 2013 (damals für Michael Waltrip Racing). "Meine Mannschaft ist einfach eine tolle Truppe", lobte er die Furniture-Row-Crew, für die es der erste Sieg seit Darlington 2011 (Regan Smith) ist. "Jeder hat gefragt, wann wir endlich gewinnen würden und ich wusste immer, dass wir das schaffen können. Wir haben das Team dazu und alles andere, was dazu nötig ist. Die Dinge mussten sich einfach nur einmal in unserem Sinne entwickeln. Jetzt fühle ich mich wie auf Wolke sieben." Und in der Pocono-Garage gab es wohl niemandem, der Truex diesen Erfolg missgönnte.

Einmal mehr war es Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet/2.), der um ein Haar zum ganz großen Spielverderber dieser Feelgood-Story wurde. In Saisonrennen Nummer 14 holte der amtierende NASCAR-Champion bereits seinen achten (!) zweiten Platz und übte bis zum Schluss - vergeblich - Druck auf Sieger Truex aus. "Ich freue mich für Martin", reihte sich auch Harvick in die lange Reihe der Gratulanten ein. "Wenn ich heute schon gegen jemand verlieren muss, dann gegen ihn."

Truex dominiert die Restarts

Truex hatte bereits in Runde 15 erstmals die Führung übernommen, nachdem Carl Edwards (Gibbs-Toyota/15.) beim Start die Oberhand behalten hatte. Auch Harvick setzte sich gleich zu Rennbeginn weit vorne fest und übernahm nach der ersten Runde der Green-Flag-Stopps prompt die Führung, die er insgesamt 39 Runden lang für sich in Anspruch nahm. Nach einer recht ruhigen ersten Rennhälfte folgten dann zwei Gelbphasen kurz hintereinander.

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Threewide in Turn 1: Der Rennstart auf dem riesigen Trioval von Pocono Zoom

Erst erlitt Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) in Runde 87 einen Reifenplatzer, wenig später drehte sich Alex Bowman (Baldwin-Chevrolet/26.). Dies bescherte Truex zum zweiten Mal die Führung, auch dieses Mal war Harvick sein ärgster Verfolger. Dieses Spiel änderte sich dann in einigen weiteren späten Gelbphasen nicht: Truex beherrschte die Restarts und hielt dadurch den schnellen Harvick deutlich auf Distanz - auch weil dieser recht lange hinter Johnson festhing, nachdem sich "Six-Pack" wieder nach vorn gerobbt hatte.

"Wir kamen bei den Restarts einfach nicht in Schwung, also musste ich in einen Defensivmodus umschalten", analysierte Harvick. Im Rahmen der Long-Runs konnte der Kalifornier den Rückstand auf Truex zwar jeweils deutlich verringern, doch am Ende überquerte die 78 mit einem Vorsprung von rund 1,5 Sekunden sicher als Erster die Ziellinie. Außer Truex und Harvick hatte keiner der Kontrahenten eine ernsthafte Siegchance.

Crash von Danica Patrick

Jimmie Johnson kam trotz seines Reifenmalheurs noch auf Rang drei, der von ganz hinten gestartete Joey Logano (Getriebeprobleme am Penske-Ford) wurde trotz einer frühen Speeding-Penalty guter Vierter. Polesitter Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) spielte als Fünfter nie eine wesentliche Rolle. Mit Matt Kenseth (6.), Kyle Busch (9.) und Denny Hamlin (10.) brachte Joe Gibbs drei Teams in die Top 10, dazwischen klassierte sich das Ganassi-Duo Jamie McMurray (7.) und Kyle Larson (8.).

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Kevin Harvick war einmal mehr der ärgste Verfolger des Siegers Zoom

Für die Hendrick-Truppe (Ausnahme wie immer Jimmie Johnson) reichte es nicht für die Top 10: Die speziell in der zweiten Rennhälfte recht unauffälligen Dale Earnhardt Jr., Kasey Kahne und Jeff Gordon belegten die Positionen 11, 13 und 14. Brad Keselowski (Penske-Ford) war in eine späte Kollision verwickelt und landete nur auf Platz 17. Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet/37.) fuhr ein gutes Rennen und lag eigentlich auf Kurs zu einer möglichen Top-10-Platzierung. Sie büßte aber durch einen späten Reifenplatzer nach Feindberührung mit Kasey Kahne alle Chancen ein.

In der Gesamtwertung hat sich nach Pocono auf den vorderen Plätzen nichts verändert: Harvick führt nach wie vor vor Truex und Johnson. Truex wiederum kann nun von sich behaupten, als insgesamt zehnter Sprint-Cup-Pilot mit eineinhalb Beinen in den Playoffs 2015 zu stehen. Lediglich Johnson und Harvick haben als Mehrfachsieger ihre Chase-Qualifikation sozusagen bombensicher. Am kommenden Wochenende gastiert der Sprint-Cup-Tross auf dem superschnellen Zwei-Meilen-Oval von Michigan.