• 14.11.2011 00:05

  • von Pete Fink

Kahne siegt für Red Bull - Showdown Edwards vs. Stewart!

Kasey Kahne hat es geschafft und für Red Bull noch ein Sprint-Cup-Rennen gewonnen - Carl Edwards vor Tony Stewart - Mega-Finale in Homestead!

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Kobalt Tools 500 auf dem Phoenix International Raceway steht eines fest: Wenn es wirklich zutrifft, dass Red Bull zum Saisonende aussteigen wird, dann hinterlässt Dietrich Mateschitz der NASCAR ein Siegerteam! Kasey Kahne machte das wahr, was er sich seit Wochen und Monaten gewünscht hat: Der 31-Jährige, der im nächsten Jahr für Hendrick Motorsports fahren wird, gewann für Team Red Bull tatsächlich noch ein Sprint-Cup-Saisonrennen!

Titel-Bild zur News: Kasey Kahne

Kasey Kahne macht Team Red Bull sein persönliches Abschiedsgeschenk

"Das fühlt sich richtig gut an", jubelte Kahne in der Victory Lane. "Unser Team macht seit Monaten einen unglaublich guten Job. Keiner hat aufgegeben." Und sie wissen natürlich einen Top-Piloten in ihren Reihen, der zwar nicht in den Chase 2011 kam, in den neun Playoff-Rennen jedoch hinter den beiden großen Titelkonkurrenten Carl Edwards und Tony Stewart die meisten Punkte holte. Der Phoenix-Sieg am Sonntagabend war die Krönung.

Kahne nutzte seinen frühen Green-Flag-Stopp in Runde 287, um sich die Spitzenposition zu erarbeiten. Edwards (291) und Stewart (294) gingen kurze Zeit später an die Box. Das reichte Kahne. Er hatte sich einen Vorsprung von etwa zwei Sekunden herausgefahren, den er bis zum Schluss ohne Probleme verteidigen konnte. Für Kahne ging damit eine sieglose Periode von 81 Sprint-Cup-Rennen zu Ende. Den bislang letzten seiner nun zwölf Erfolge holte er im September 2009 in Atlanta.


Fotos: NASCAR in Phoenix


Zweiter hinter dem dunkelblauen Red-Bull-Toyota wurde Tabellenführer Carl Edwards, der damit seinen Punktevorsprung von drei winzigen Zählern mit ins letzte Saisonrennen von Homestead nimmt. Edwards zeigte sich in Phoenix wie üblich enorm konstant. Der Roush-Pilot tauchte im Rennverlauf zwar selten ganz an der Spitze auf, hielt sich jedoch permanent in Schlagdistanz und hatte am Ende die Nase vor Tony Stewart.

Stewart dominiert deutlich

Der Stewart/Haas-Boss wiederum dominierte die erste Rennhälfte klar und deutlich. Insgesamt lag der zweifache NASCAR-Champion 160 der 312 Runden in Front und holte sich so den Bonuspunkt für die meisten Führungsrunden. Obwohl Stewart als Dritter einen Platz hinter Edwards ins Ziel kam, bedeutete dieser Bonuspunkt, dass sich in der Gesamtwertung der Abstand der beiden nicht veränderte. In einer Woche in Homestead ist also Hochspannung angesagt!

Carl Edwards, Matt Kenseth, Tony Stewart

Am Ende Dritter: Tony Stewart hatte nur zu Beginn alles im Griff Zoom

"Wir haben uns beim letzten Stopp etwas mit dem Reifendruck verkalkuliert", schilderte Stewart. Es war Gelbphase Nummer acht in Runde 220. Zuvor hatte der vierfache Chase-Sieger die Restarts fast nach Belieben diktiert. Danach gelang es ihm nicht mehr, Edwards und den mit zwei Reifen pokernden Kurt Busch zu gefährden. Kurt Busch (22.) verlor all seine Chancen jedoch bei seinem Green-Flag-Stopp, als er in Runde 278 mit dem letzten Tropfen Sprit in die Boxengasse rollte. Sein Penske-Dodge wollte nicht mehr anspringen.

Neben Kurt Busch erwischte es in Phoenix weitere Chaser: Kyle Busch (36.) erlitt in Runde 187 auf Rang drei liegend einen Motorschaden. Dies war bereits das 15. Toyota-Triebwerk, das an einem Sprint-Cup-Wochenende 2011 seinen Dienst quittierte. Jeff Gordon ärgerte sich mit massiven Bremsproblemen an seinem Hendrick-Chevrolet herum und wurde am Ende mit sechs Runden Rückstand als 32. gewertet.

Polesitter Matt Kenseth, der die Anfangsphase bestimmt hatte, erlebte ein ganz ähnliches Bremsproblem. Doch die Leidenszeit des Roush-Piloten wurde von Brian Vickers im zweiten Red-Bull-Toyota verkürzt: Vickers revanchierte sich bei Kenseth für das Martinsville-Rennen vor zwei Wochen und schob die Startnummer 17 in Runde 177 in die Mauer. Ein böses Foul.

Da waren es nur noch zwei...

Ein Rennen vor dem Saisonende steht damit fest, dass außer Edwards und Stewart kein anderer Sprint-Cup-Pilot mehr rechnerische Chancen auf den Titel besitzt. Kevin Harvick bot als 19. eine unauffällige Vorstellung, der Childress-Pilot ist mit 51 Punkten Rückstand weiterhin Gesamtdritter. In der aktuellen NASCAR-Arithmetik kann ein Pilot pro Rennen nur maximal 48 Punkte holen. Gesamtvierter ist Brad Keselowski (Penske-Dodge; 18.) vor Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; 14.).

So kam es, dass Kahne die letzten Runden sicher vor Edwards lag. Dritter im Phoenix-Finale war zunächst Jeff Burton, dessen Childress-Team in den vergangenen Wochen konstant gute Leistungen bringt. In der allerletzten Runde zog Stewart noch am mit Untersteuern kämpfenden Burton vorbei. "Jeder Punkt zählt jetzt", kommentierte "Smoke" trocken.

Tony Stewart, Carl Edwards

Einer wird den Titel gewinnen: Carl Edwards (li.) oder Tony Stewart? Zoom

Platz fünf ging an Ryan Newman im zweiten Stewart/Haas-Chevy vor einem starken A.J. Allmendinger. Dessen Petty-Crew erlaubte sich jedoch einige nicht perfekte Boxenstopps, weshalb im Rennverlauf die Mannschaft von Ford-Merkenkollege David Ragan an das Allmendinger-Auto beordert wurde. Ragan war bereits in der ersten Runde in eine Kollision verwickelt worden.

Hochspannung im Mega-Finale

Im Kampf um ein weiteres Sprint-Cup-Engagement empfahl sich David Reutimann (Waltrip-Toyota) als guter Siebter. Mit Marcos Ambrose (Petty-Ford; 8.), sowie Paul Menard und Clint Bowyer (9./10.; beide Childress-Chevy) kamen weitere Non-Chaser in die Top 10. Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) beendete das Rennen mit einer Runde Rückstand auf Rang 15.

Am Ende waren alle zufrieden: "Wir haben fast das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten", lautete das Stewart-Fazit. "Wir sind nur zwei Plätze zu weit hinten gelandet. Aber das ändert nichts an unserer Einstellung. Wir werden auch am kommenden Wochenende das tun, was wir immer machen. Dann werden wir schon sehen, was dabei herausspringt." Sicher ist eines: Es wird ein Mega-Finale. So sieht es auch Edwards.

"Wir sind immer noch im Plan", versicherte der Roush-Pilot. "Wir fahren mit einem Vorsprung nach Homestead. Alles entscheidet sich am Championship Weekend, es wird eine großartige Schlacht. Für uns war Homestead immer ein gutes Pflaster. Jetzt hoffe ich, dass diese Magie anhält und am Ende das schnellste Team den Titel holt." Wer immer das auch sein mag...

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