• 08.08.2010 21:54

  • von Pete Fink

Durststrecke beendet: Montoya siegt in Watkins Glen!

Nach 113 Rennen ohne Sieg gewann Juan Pablo Montoya in Watkins Glen sein zweites Sprint-Cup-Rennen vor Kurt Busch und Marcos Ambrose

(Motorsport-Total.com) - Eine lange überfällige Angelegenheit! Zwischen Sonoma 2007 und Watkins Glen 2010 lagen mehr als drei NASCAR-Jahre oder 113 Sprint-Cup-Rennen. Diese Durststrecke ohne einen einzigen Sieg ist seit dem Sonntagabend beendet: Juan Pablo Montoya gewann das Heluva Good! Sour Cream Dips in souveräner Manier. 74 von 90 Runden lag der Kolumbianer in Front und war am Ende nicht zu bezwingen.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Nach über drei Jahren kann Juan Pablo Montoya wieder einmal jubeln

Der rote Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 42 kontrollierte das Rennen über weite Strecken von der Spitze aus, hielt sich bei den Restarts schadlos und überstand die Schlussphase ohne störende Gelbphase, die das Klassement noch einmal auf den Kopf stellen hätte können. Am Ende hatte Montoya fünf Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Kurt Busch (Penske-Dodge). Eine halbe NASCAR-Ewigkeit.#w1#


Fotos: NASCAR in Watkins Glen


Kurt Busch war zu keinem Zeitpunkt in der Lage, den Montoya-Sieg gefährden zu können. Im Gegensatz zum Australier Marcos Ambrose, dessen JTG/Waltrip-Toyota am Sonntag der einzige ernsthafte Gegner war. Beim letzten Restart verlor Ambrose jedoch Platz zwei an Busch, weshalb Montoya vorne auf und davon fuhr. Der Waltrip-Toyota konterte zwar noch einmal, doch mit schwindender Balance war Ambrose im Finale ohne ernsthafte Bewaffnung.

Hinter Montoya, Kurt Busch und Ambrose holte sich A.J. Allmendinger (Petty-Ford) einen starken vierten Rang vor Polesitter Carl Edwards (Roush-Ford; 5.) und dem zweiten Earnhardt/Ganassi-Chevrolet von Jamie McMurray (6.). Edwards und der von Platz zwei aus gestartete McMurray bestimmten auch die Anfangsphase von Watkins Glen, bevor Montoya in Runde fünf das Kommando übernahm - und eigentlich nicht mehr abgab.

Nur Ambrose kann mithalten

Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya hatte nur in Marcos Ambrose einen gefährlichen Gegner Zoom

Es war eine dominante Vorstellung. Binnen zehn Umläufen hatte der Kolumbianer sechs Sekunden zwischen sich und die Konkurrenz gelegt. Ambrose musste sich von seinem elften Startplatz aus erst durch das vordere Mittelfeld kämpfen und nahm nach 24 Runden Position zwei ein. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass keiner im Feld das Tempo dieser beiden Piloten mitgehen konnte.

Mangels Gelbphasen stoppte die Spitze nach einem Renndrittel unter Grüner Flagge, an den Positionen änderte sich nichts. In der Folge nahm der Druck des Australiers jedoch zu, was in einem sehenswerten Duell, und in Runde 40 prompt in einem Führungswechsel endete. Doch Ambrose sollte sich nicht lange auf Platz eins sonnen können.

Naturgemäß kam es in der zweiten Rennhälfte zu wesentlich mehr Gelben Flaggen als zu Beginn und es war klar ersichtlich, dass Montoya am Sonntag in der Spezialdisziplin Restarts die besseren Karten hatte. So auch in Runde 42. Ambrose erwischte die Anbremsphase auf Kurve eins nicht optimal, Montoya schob sich in der Mitte daneben und ganz außen spielte Allmendinger einen weiteren Störenfried.

Zu dritt nebeneinander ging es durch Turn 1, Montoya hatte die Nase im Wind, Allmendinger den Australier ebenfalls überholt. Es dauerte bis Runde 57, als Ambrose wieder gefährlich im Montoya-Heck auftauchte. In den folgenden zwei Gelbphasen gab es jedoch immer das gleiche Bild: Der rote Earnhardt/Ganassi-Chevy hatte die Restarts im Griff, Ambrose das Nachsehen.

Kein Druck für Montoya

Marcos Ambrose

Marcos Ambrose hatte im Rennverlauf nur einmal die Nase vor Montoya Zoom

16 Runden vor dem Ende folgte dann der letzte Restart-Anlauf, im Rahmen dessen sich sogar der Penske-Dodge von Kurt Busch zwischen die beiden Kontrahenten schob. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Montoya war an der Spitze nicht mehr zu gefährden, Ambrose dahinter in einen Zweikampf mit Kurt Busch verwickelt. Nach dem Rennen berichtete der Australier davon, dass sein Waltrip-Toyota mit einem zunehmend schlechten Handling zu kämpfen hatte, was ihn sogar noch Rang zwei kostete.

Montoya konnte dies herzlich egal sein. Ohne Druck von hinten fuhr er seinen zweiten - und längst überfälligen - Sprint-Cup-Sieg nach Hause. Ab sofort zählen nur noch Rennerfolge, denn es ist kein Geheimnis, dass man teamintern eine Playoff-Qualifikation abgehakt hat. Platz 19 und 205 Punkte Rückstand sprechen bei noch vier ausstehenden Rennen bis zum Zwischenstrich eine sehr deutliche Sprache. Ohne ein waschechtes NASCAR-Wunder ist dies nicht mehr aufzuholen.

Denn eigentlich tobt der Chase-Kampf nur noch um die zwölfte und letzte Position, die nach Watkins Glen wieder NASCAR-Oldie Mark Martin (Hendrick-Chevrolet) übernahm, nachdem Clint Bowyer einen Defekt an seinem Childress-Chevrolet erlitt. Martin und Bowyer trennen nur winzige zehn Meisterschaftspunkte.

Kyle Busch von 43 auf Acht

Juan Pablo Montoya Brian Pattie Crewchief

Riesenjubel: Champus-Dusche für Montoya-Crewchief Brian Pattie Zoom

Rang sieben ging in Watkins Glen an Tony Stewart, der eigentlich nur einmal auffiel, als er den Red-Bull-Toyota von Boris Said im Kampf um Platz acht vor den schnellen Esses unsanft von der Strecke beförderte. Auch Champion Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) erlebte einen Mauerkontakt nach einem Rempler von Kyle Busch (Gibbs-Toyota) und Jeff Burton (Childress-Chervolet). In diese Rangelei wurde auch noch Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) verwickelt.

Kyle Busch zeigte übrigens eine bärenstarke Vorstellung: Nach einem Defekt in den Aufwärmrunden musste der 25-Jährige von ganz hinten durch das Feld stürmen. 90 Runden später hatte er sich von Position 43 auf Platz acht nach vorne gearbeitet. Neunter wurde Jeff Burton vor einem extrem unauffälligen Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) und dem alten und neuen Sprint-Cup-Tabellenführer Kevin Harvick (Childress-Chevrolet).

Mit Michigan, Bristol, Atlanta und Richmond stehen nun noch vier Ovale an, bevor der Sprint-Cup-Chase der Saison 2010 beginnt. Watkins-Glen-Sieger Montoya hat in diesen vier Rennen nichts mehr zu verlieren. Alles oder nichts wird wohl die Devise lauten und wer sein Earnhardt/Ganassi-Team kennt, der darf sich nun auf vier unterhaltsame NASCAR-Wochenenden freuen.

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