• 05.06.2012 12:24

  • von Pete Fink

Droht Kurt Busch das endgültige Aus?

Kurt Busch hat sich für seine jüngste Entgleisung entschuldigt, doch sein Teamchef ist stinksauer, Brian Vickers als Kandidat - war's das für Kurt Busch?

(Motorsport-Total.com) - Es ist gut möglich, dass NASCAR-USA in den kommenden Wochen und Monaten Zeuge davon wird, wie sich eine NASCAR-Karriere viel zu früh dem Ende zu neigt. Homestead, Darlington und nun Dover. Drei Ausraster binnen weniger Monate haben Folgen: Kurt Busch wird am kommenden Wochenende in Pocono nicht fahren. Sein Teamchef James Finch, mit dem der 33-Jährige einen Handschlagsvertrag besitzt, muss sich um einen Ersatzmann kümmern und ist mächtig angefressen.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch

Kurt Busch bringt seine NASCAR-Karriere selbst in große Gefahr

"Wenn er sich selber umbringen will, dann werde ich nicht im gleichen Flugzeug sitzen", ätzte der Finch gegenüber 'ESPN'. "Wenn es das ist, was er vorhat, dann bin ich aus dem Spiel." Da draußen, so der Chef des kleinen Phoenix-Rennstalls weiter, gäbe es "genug andere gute Piloten." Die er zumindest für das Pocono 400 samt den anstehenden Testfahrten ab Mittwoch auch brauchen wird. Kurt Busch ist gesperrt und da half es auch nichts, dass er sich umgehend entschuldigte.

"Ich akzeptiere NASCARs Entscheidung", ließ der ältere Busch-Bruder in einer Stellungnahme ausrichten. "Sie mussten reagieren und ich war es, der sie in diese Position gebracht hat. Ich entschuldige mich für meine Kommentare." Er hatte einem namhaften US-Journalisten für eine ganz normale Frage in der Nationwide-Pressekonferenz von Dover mehr oder weniger unverblümt Prügel angedroht.

Zur Erinnerung: Bei Roush flog Kurt Busch Ende 2005 aus dem Team, weil er sich in Phoenix mit zwei Polizisten angelegt hatte. Es war das i-Tüpfelchen, das das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen brachte. "Wir treten mit sofortiger Wirkung vom Posten der Entschuldigungskanzlei für Kurt Busch zurück", lautete damals das offizielle Roush-Statement. Ein Jahr zuvor hatte er noch den NASCAR-Titel für die Ford-Mannschaft geholt.

"Schau dir an, was du da anrichtest!"

Es folgten sechs Jahre bei Roger Penske, die Ende 2011 ihr Ende fanden, als der Mann aus Las Vegas beim Saisonfinale im Homestead vor laufenden Kameras einen Journalisten anpöbelte. Selbst für einen der unzweifelhaft besten aktuellen NASCAR-Piloten waren die Türen der Top-Teams damit verschlossen. Kurt Busch gelobte Besserung und bekam noch einmal eine Chance in einem Phoenix-Chevy. 2012 sollte ein Jahr der Wiedergutmachung werden, das nun vermutlich früh zu Ende gehen wird. Dem Vernehmen nach steht Brian Vickers ganz oben auf der Finch/Phoenix-Liste.

Kurt Busch

Kurt Busch stand regelmäßig in der Victory Lane der NASCAR Zoom

Aber was wird nun aus Kurt Busch? Erst vor wenigen Tagen kamen Gerüchte hoch, nach denen sich Kyle Busch bei Joe Gibbs Racing für seinen älteren Bruder stark mache. Dies wäre natürlich ein Top-Cockpit, das ein Siegerpilot seines Kalibers auch verdient hätte. Doch gegenüber 'Sirius Radio' winkte Teamchef J.D. Gibbs bereits ab: "So wie er sich abseits der Strecke verhält, ist das für uns kein Thema."

Nicht nur TV-Experte Larry McReynolds schwant Böses: "Er alleine hält das Schicksal über seine weitere Karriere in seinen Händen. Am liebsten würde ich ihn jetzt durchschütteln und ihm sagen: 'Kurt, bitte schau dir an, was du da gerade anrichtest!'" Die nackte Wahrheit ist: Ohne Sponsoren geht in der NASCAR gar nichts und kein US-Geldgeber wird bereit sein, Millionenbeträge für einen offensichtlich nicht kontrollierbaren Piloten auszugeben.


Kurt Busch und seine Wutausbrüche

So muss tatsächlich die Frage gestellt werden, ob Kurt Busch noch eine weitere Chance bekommen wird. Zumindest steht noch eine Aussprache mit Phoenix-Boss Finch an, doch angesichts dessen letzter Äußerungen dürfte das Ergebnis klar sein. Mit anderen Worten: Kurt Busch fuhr bislang 413 Sprint-Cup-Rennen, gewann 24 Mal und holte 2004 den NASCAR-Titel. War Dover auf absehbare Zeit sein letztes Sprint-Cup-Rennen? Seine allerletzte Hoffnung heißt nun Kyle Busch Motorsports. In der Nationwide-Serie ...

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