• 17.02.2013 04:33

  • von Pete Fink

Daytona-Fuchs Harvick überlistet die Konkurrenz

Dritter Auftaktsieg in fünf Jahren: Kevin Harvick gewinnt nach einer ausgebufften Vorstellung das Sprint Unlimited at Daytona - früher Big One in Runde 15

(Motorsport-Total.com) - Der Daytona-Spezialist hat wieder zugeschlagen: Zum dritten Mal nach 2009 und 2010 gewann Kevin Harvick die Saisoneröffnung der NASCAR mit einer strategischen und fahrerischen Meisterleistung in der letzten Runde. Der Childress-Pilot lag auf der Gegengerade in Front, als sein Hintermann und Hauptverfolger Tony Stewart von der Außenbahn nach innen lenkte, um einen Angriff zu setzen. Harvick roch den Braten, zog ebenfalls nach innen und blockte Stewart.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick, Tony Stewart

Kevin Harvick (29) und Tony Stewart (14) beharkten sich über weite Strecken Zoom

Sekundenbruchteile später versuchte Greg Biffle (Roush-Ford) auf der nun frei gewordenen Außenbahn und unter freundlicher Zuhilfenahme von Markenkollege Aric Almirola (Petty) einen zweiten Angriff - den Harvick erneut erahnte und sich prompt wieder auf die Außenbahn direkt vor die Kühlerhaube Biffles setzte. Damit hatte der 37-jährige Kalifornier der Konkurrenz den Zahn gezogen und der Rest geriet zur Formsache.

"Das war ein guter Start der Speedweeks", grinste ein zufriedener Harvick in der Victory Lane. "Nervös war ich nur, weil die 20 und die 14 heute bessere Autos hatten." Doch sowohl ein starker Kenseth im Gibbs-Toyota, als auch Harvick-Kumpel und Bald-Arbeitgeber Stewart zogen im Finale des Sprint Unlimited at Daytona den Kürzeren. Es war zudem ein hochverdienter Sieg, denn der rot-weiße Childress-Chevy lag satte 40 der 75 Runden in Front.

Biffle holte sich Rang zwei vor Joey Logano (3.) im Penske-Ford, der eingangs der Schlussrunde die erste Attacke setzte. Diese verpuffte allerdings deswegen, weil ihm von hinten nur Kenseth zu Hilfe kam, der als Siebter zu diesem Zeitpunkt aber schon zu weit zurück lag. Kenseth musste sich hinter Stewart (4.) mit Platz fünf zufrieden geben. Almirola wurde Sechster vor dem Hendrick-Duo Kasey Kahne (7.) und Dale Earnhardt Jr. (8.).

Stewart löst Massencrash aus

Denny Hamlin, Kyle Busch, Juan Pablo Montoya, Jeff Gordon, Mark Martin, Jimmie Johnson, Martin Truex Jun.

Big-One in Runde 15: Für sieben Piloten ist das Rennen vorzeitig zu Ende Zoom

Es war der mit Spannung erwartete Auftakt im neuen Gen6, über dessen Fahrverhalten im Pulk im Vorfeld nur gemutmaßt werden konnte. Nach den 75 Runden darf als erstes Fazit festgehalten werden: Das neue NASCAR bietet auf den Superspeedways wieder einen Schritt in Richtung Pack-Racing früherer Tage, auch wenn die Bump-Drafts nicht völlig von der Bildfläche verschwunden sind. Doch der einzige Massencrash des Abends hatte damit nichts zu tun.

Der erste Big-One der neuen Saison geschah in Runde 15 aufgrund eines Fahrfehlers. Stewart lenkte von der oberen Spur zu früh nach unten, ohne dass ihm sein Stewart/Haas-Spotter freie Bahn gab. "Das war mein Fehler", gab Stewart offen zu. Seine Startnummer 14 touchierte leicht die rechte vordere Ecke von Marcos Ambrose (Petty-Ford; 11.), doch der dreifache NASCAR-Champion konnte seinen Chevy tatsächlich wieder einfangen. Allerdings brach dahinter das Chaos los - der klassische Akkordeon-Effekt.


Der Big One von Runde 15

Das Gibbs-Duo Kyle Busch und Denny Hamlin geriet mit Jimmie Johnson aneinander. Auch dessen Hendrick-Teamkollege Jeff Gordon stand im Banking von Turn 1 und 2 plötzlich komplett quer und nahm seinerseits wiederum den Waltrip-Toyota von Mark Martin aufs Korn. Kurt Busch musste seinen schwarzen Furniture-Row-Chevy nach einem Streifschuss ebenfalls vorzeitig abstellen.

Weil Altmeister Terry Labonte seinen FAS-Ford bereits nach wenigen Runden an die Box gefahren hatte, waren ab diesem Zeitpunkt nur noch zwölf Piloten im weiten Rund von Daytona aktiv. Ungewohnte Leere herrschte also an diesem kühlen Abend in Nord-Florida, die Kenseth, Stewart und Harvick dann insofern ausnutzen, als sie das Kommando im arg dezimierten Feld übernahmen.

Harvick dominiert das Finale

Greg Biffle Pack-Racing

Mit dem neuen Gen6 gibt es wieder mehr Pack-Racing in Daytona Zoom

Allen voran Harvick, dessen Childress-Crew den von den NASCAR-Fans gewünschten Vier-Reifenstopp am Ende des ersten Segments am Schnellsten erledigte. Der Kalifornier verliebte sich in der Folge in die Außenbahn, während "Smoke" mit aller Kraft innen dagegenhalten wollte. Stewart wurde in Segment 2 noch einmal in ein Techtelmechtel verwickelt, als oben Logano ins Schlingern kam und Earnhardt auf die mittlere Spur ausweichen musste.

Stewart rieb unten seinen Kotflügel gegen den Hendrick-Chevy, der in der Folge prompt den Draft verlor. Gleiches widerfuhr auch Carl Edwards (Roush-Ford; 12.) im Ersatzauto, doch die Beiden hatten insofern Glück, als nur wenige Runden später die Pause zwischen Segment 2 und 3 anstand. Danach beherrschte Harvick rundenlang das Szenario mit Stewart, Biffle, Almirola, Edwards und Logano im Schlepptau.


Fotos: Sprint Unlimited at Daytona


Gegen dieses Sechserpack biss sich der eigentlich superschnelle Kenseth die Zähne aus, denn obwohl sein Gibbs-Toyota in der Alleinfahrt nur wenig Boden gegen diesen Pulk verlor, fand er rundenlang keinen Drafting-Partner. Als Logano ausscherte, war es bereits zu spät und Harvicks fahrerischer Kunstgriff auf der Gegengraden tat sein Übriges.

Am Sonntagabend steht in Florida als nächster Höhepunkt die Qualifikation zum Daytona 500 an. Danach geht es am Donnerstag in den beiden Budweiser-Duels um die Frage, welche 43 Piloten am kommenden Sonntagabend das "Great American Race" in Angriff nehmen können. 'Motorvision TV' überträgt den NASCAR-Auftakt 2013 am Sonntag, den 24. Februar ab 16:30 Uhr.

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