Brad Keselowski und die unbewusste Führung im Rennen

Penske-Pilot Brad Keselowski feierte in Kansas den zweiten Sprint-Cup-Sieg seiner Karriere, bemerkte es allerdings gar nicht, dass er in Führung lag

(Motorsport-Total.com) - Brad Keselowski war nach seinem Sieg beim STP 400 auf dem Kansas Speedway sichtlich erleichtert. Wenngleich der zweite Triumph seiner Cup-Karriere in Form eines Spritpokers wesentlich unspektakulärer herausgefahren wurde als der Premierensieg vor zwei Jahren in Talladega - als er den führenden Carl Edwards wenige Meter vor der Ziellinie in den Fangzaun schickte - so fiel dem 27-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Michigan dennoch ein großer Stein vom Herzen.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski ließ sich in der Victory Lane von Kansas ausgiebig feiern

"Wir waren in den vergangenen Rennen mehrmals dicht davor, aber irgend etwas ist immer dazwischen gekommen", erinnerte Keselowski in der Victory Lane und sprach dabei unter anderem auf das unglückliche Rennende vor Wochenfrist in Charlotte an, als er beim finalen Restart auf Platz vier liegend ins Heck des vor ihm verlangsamenden Red-Bull-Toyota von Kasey Kahne knallte. "In Dover und Darlington erging es uns ähnlich. Uns fehlte bisher einfach das nötige Quäntchen Glück", so der Penske-Pilot.


Fotos: NASCAR in Kansas


Dieses war ihm am Sonntag auf dem Kansas Speedway schließlich hold. Da er anders als der eine Runde später zum Stopp hereinkommende Tony Stewart mit seinen Spritvorräten extrem sparsam umging und zu diesem Zweck in den Schlussrunden wiederholt die Kupplung trat, konnte Keselowski die letzten 57 Runden ohne einen weiteren Tankstopp absolvieren. Dabei war ihm der Moment, als er die Führung von Stewart übernahm, überhaupt nicht bewusst.

"Als ich hinter Tony lag, habe ich nur gehofft, dass ich den zweiten Platz bis zum Schluss würde halten können. Kein Mensch hat mir gesagt, dass ich plötzlich in Führung lag", gab Keselowski hinterher zu Protokoll. "Ich weiß wirklich nicht genau, wann ich Platz eins übernommen habe. Zwei Runden vor Schluss habe ich auf der großen Anzeigetafel im Infield plötzlich meinen Namen ganz oben gesehen."

"In diesem Moment war ich ehrlich gesagt froh, dass meine Jungs mir nichts gesagt hatten." Letztlich gelang es Keselowski auf den verbleibenden Metern, seine Konzentration zu behalten und im Anschluss den Triumph "nach all den schlechten Ergebnissen so richtig auszukosten", wie er sagt.