• 17.05.2009 05:47

  • von Pete Fink

Allstar-Shootout: Tony Stewart schnappt sich die Million!

Tony Stewart rang Matt Kenseth nieder und ist nun um eine Million US-Dollar reicher - Jimmie Johnson und Jeff Gordon crashen, Kyle Busch geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Die Jubiläumsausgabe besaß alle Zutaten für einen NASCAR-Klassiker: Tony Stewart gewann das 25. Allstar-Rennen in einem dramatischen Finale vor Matt Kenseth (Roush-Ford) und Kurt Busch (Penske-Dodge), und kann sich damit über einen Scheck in Höhe von einer Million US-Dollar freuen. Es war ein clever herausgefahrener Erfolg, denn der rote Stewart/Haas-Chevrolet war ohne jeden Kratzer genau dann zur Stelle, als sich die Konkurrenz gegenseitig eliminiert hatte.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart gewann das Allstar-Race von Charlotte - und eine Million US-Dollar

Zudem war es der erste Sieg für das neue Team von Stewart/Haas-Chevrolet und Stewarts erster Allstar-Erfolg überhaupt. Die Entscheidung fiel zwei Runden vor dem Ende: "Smoke" kassierte ausgangs von Turn 2 auf der Innenbahn den bis dato führenden Kenseth und flog anschließend auf und davon.#w1#


Fotos: NASCAR Allstar-Race


Doch vor diesem entscheidenden Überholmanöver lagen auf dem Lowe's Motor Speedway von Charlotte 98 beinharte Allstar-Runden, die jede Menge prominente Opfer sahen. Zum Beispiel NASCAR-Champion und Polesetter Jimmie Johnson, der zu Beginn wie der absolute Dominator des Abends wirkte.

Erst Johnson, dann Kyle Busch

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson und Kurt Busch führten das Feld ins Allstar-Rennen Zoom

50 Runden lang kontrollierte der Kalifornier das Feld an der Spitze, verlor jedoch in der Gelbphase zur Halbzeit an der Box seine Führung. Einmal im Mittelfeld gelandet, erlebte der Hendrick-Pilot eben dort einen Mauerkuss und einen wilden Dreher, was ihm am Ende lediglich Rang 13 bescherte.

Kyle Busch (Gibbs-Toyota) luchste Johnson die Führung ab, weil er sich bei dem Stopp zu Rennhalbzeit nur zwei neue Reifen holte. Gleiches unternahm Kenseth, die in der Folge beide im Parallelflug die Spitze hielten. Dahinter positionierte sich Jeff Gordon, dessen Hendrick-Chevrolet in den Segmenten zwei und drei immer stärker wurde.

Nach 80 der 100 Runden hatte sich Gordon sogar die Führung erkämpft, und ging somit als Leader in das vierte und letzte Segment über zehn Runden, bei dem jedoch nur Umläufe unter Grüner Flagge zählten. Dieser klassische Allstar-Shootout sollte es dann in sich haben.

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Zu dritt geht nicht gut

Jeff Gordon

Jeff Gordon landete im Charlotte-Finale unsanft in der Mauer Zoom

Gordon und Kenseth bildeten beim Restart Reihe eins, aber direkt dahinter machte Kyle Busch unglaublichen Druck. Erst probierte er es außen herum, dann quer durch die Mitte. Letzeres brachte Erfolg, doch Jeff Gordon konterte. Kenseth fiel ein wenig zurück, und wie aus dem Nichts kam plötzlich Ryan Newman im zweiten Stewart/Haas-Chevrolet auf der Außenbahn herangeflogen, und schob Kyle Busch auf der Gegengerade in Front.

Ein klassisches Bump-Draft-Manöver also, das man für gewöhnlich nur auf einem 2,5 Meilen Superspeedway sieht - und dann natürlich nur mit knapp der Hälfte der 850 PS! Es kam, wie es kommen musste: Zu dritt nebeneinander gingen Newman außen, Kyle Busch in der Mitte und Jeff Gordon innen aus Turn 4 heraus auf die Start-/Zielgerade.

Alle drei Fahrzeuge berührten sich und der Dumme war Gordon, der innen keinen Widerstand hatte, und sich wild über die Grasfläche im Infield drehte. Doch auch Außenmann Newman hatte Pech: Er hatte Widerstand, denn er wurde in die Streckenbegrenzung gedrückt und musste kurze Zeit später mit einem heftig rauchenden Reifen, der weithin sichtbar an der Karosserie scheuerte, aufgeben.

Stewart ringt Kenseth nieder

Tony Stewart

Tony Stewarts Crew feiert den Sieg standesgemäß am Fangzaun Zoom

So kam es fünf Runden vor dem Ende zu einem letzten Restart. Bislang dominierte Kyle Busch diese Restarts klar, doch ausgerechnet als es um die Wurst ging, schlug ihm Kenseth ein Schnippchen. Buschs Gibbs-Toyota verlor in Turn 1 auf der Außenbahn jede Menge Schwung, was auch der alte Fuchs Tony Stewart innen eiskalt ausnutzte.

Stewart machte nun auf die Verfolgung von Kenseth. Einen Angriff konnte der Roush-Pilot noch erfolgreich blocken, doch den zweiten Anlauf nicht mehr. Auch Kenseth wurde in Turn 1 und 2 hoch auf die äußere Linie getragen, Stewart setzte sich innen neben Kenseth und verteidigte seine Spur beim Herausbeschleunigen auf die Gegengerade erfolgreich.

Damit war die Entscheidung im Allstar-Race gefallen: Sprint-Cup-Punkte gab es zwar keine, dafür aber jede Menge harter Dollars und eine Riesenportion Selbstvertrauen für das neue Sprint-Cup-Team, denn Stewart stand bereits einige Wochen lang dicht vor seinem ersten Saisonsieg. Jener gelang nun in Charlotte und die NASCAR kann sich sicher sein, dass dies nicht der letzte Erfolg einer neuen Siegermannschaft gewesen ist.