Nationwide: Stenhouse siegt nach langem Harvick-Solo

Ricky Stenhouse staubt in der letzten Runde des Nationwide-Rennens in Atlanta den Sieg ab - Kevin Harvick nach langer Führung um die Früchte der Arbeit gebracht

(Motorsport-Total.com) - Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) drückte dem Nationwide-Rennen in Atlanta klar seinen Stempel auf. Nicht weniger als 157 der 195 Runden lag der Sprint-Cup-Pilot in Führung und schien seinen ersten Sieg nach zwei Jahren in der zweiten NASCAR-Liga mit links einfahren zu können.

Titel-Bild zur News: Ricky Stenhouse

Ricky Stenhouse kam in Atlanta zu einem unerwarteten Triumph in letzter Sekunde Zoom

13 Runden vor Schluss gab es allerdings eine kontroverse Debris-Caution, die das Feld noch einmal zusammen brachte. Penske-Pilot Brad Keselowski, der nach zwei Speeding-Penalties zwischenzeitlich zwei Runden hinter der Spitze lag und sich anschließend wieder nach vorn kämpfte, wurde zunächst als Auslöser vermutet. In Turn 1 war zu beobachten, wie aus dem Penske-Dodge von Keselowski eine Wasserflasche ihren Weg auf die Strecke fand. In der offiziellen Version von NASCAR war jedoch ein anderes, nicht näher spezifiziertes Teil der Auslöser der Caution.

So oder so büßte Harvick seinen komfortablen Vorsprung ein und Keselowski sowie Stenhouse witterten für die finalen Umläufe noch einmal Morgenluft, nachdem sie die Unterbrechung anders als der Führende für einen letzten Boxenstopp genutzt hatten. Beim anschließenden Restart konnte sich das Feld nicht lange am Renntempo erfreuen. Auf der Gegengeraden gerieten Danica Patrick (JR-Chevrolet; 13.) und James Buescher (Turner-Chevrolet; 23.) aneinander und brachten die achte und letzte Gelbphase hervor. Mike Bliss (TriStar-Toyota; 22.) wurde ebenfalls mitgerissen.

Harvick schaut im Finale in die Röhre

Den letzten Restart drei Runden vor der Flagge nahm wiederum Harvick als Erster unter die Räder. Stenhouse und Keselowski ließen sich diesmal aber nicht abschütteln. In der 195. und letzten Runde schob sich Stenhouse auf der Außenbahn tatsächlich noch am Childress-Chevy vorbei und kam zu einem unverhofften Sieg.

Kevin Harvick

Kevin Harvick musste nach langer Führung mit Platz drei Vorlieb nehmen Zoom

"Die 33 war heute höllisch schnell", erkannte der Roush-Pilot in der Victory Lane neidlos an. "Am Schluss bekam er aber etwas Übersteuern und ich konnte dank eines guten Push der 22 (Brad Keselowski; Anm. d. Red.) noch an ihm vorbeiziehen."

Für den amtierenden Nationwide-Champion Stenhouse war es der vierte Saisonsieg, während Harvick auf den letzten Metern auch noch den Penske-Dodge passieren lassen musste und als Dritter entsprechend in die Röhre schaute. "Auf diese Art und Weise zu verlieren, ist schon hart", so der Childress-Pilot, der den NASCAR-Offiziellen den offiziellen Grund der vorletzten Gelbphase nicht abkaufen wollte: " Sie können erzählen, was sie wollen. Die Caution kam heraus als die Wasserflasche aus dem Fenster der 22 flog."

Brad Keselowski spielt das Unschuldslamm

Unterdessen war sich der als Übeltäter ausgemachte Brad Keselowski keiner Schuld bewusst. "Ich weiß nicht, was los war. Kam die Caution wirklich wegen einer Wasserflasche heraus? Das wäre das erste Mal, denn die Fahrer machen das ständig", spielte der Penske-Pilot das Unschuldslamm und stützte sich auf die offizielle Version von NASCAR, wonach "ein anderes Teil" der Grund für die Gelbe Flagge gewesen sein soll.

Brad Keselowski

Brad Keselowski will die entscheidende Gelbphase nicht ausgelöst haben Zoom

Hinter den Top 3 liefen Tabellenführer Elliott Sadler (Childress-Chevrolet; 4.), Justin Allgaier (Turner-Chevrolet; 5.) und Austin Dillon (Childress-Chevrolet; 6.) ein. Polesetter Kyle Busch (Busch-Toyota) kam auf Platz sieben ins Ziel und rennt seinem ersten Nationwide-Sieg als Owner/Driver weiter hinterher. Schon früh im Rennen zeigte sich der jüngere der beiden Busch-Brüder mit der Leistung seines Toyota Camry nicht zufrieden. "Schmeißt den Vergaser doch einfach weg", diktierte er seiner Crew via Funk auf die Kopfhörer. Cole Whitt (JR-Chevrolet; 8.), Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge; 9.) und Michael Annett (Petty-Ford; 10.) machten die Top 10 komplett.

Travis Pastrana sorgt für Aufsehen

Für Aufsehen sorgte im Verlauf des Rennens Travis Pastrana (Waltrip-Toyota). Der mehrfache Triumphator bei den X-Games absolviert in diesem Jahr ein Teilzeit-Programm in der Nationwide-Serie. Als der Freestyle-Motocross-Star 80 Runden vor Schluss im Zuge einer Gelbphase anders als die Führenden auf der Strecke blieb, holte sich er sich seine ersten sechs Führungsrunden als NASCAR-Pilot ab.

Travis Pastrana

Travis Pastrana holte sich seine ersten Führungsrunden als NASCAR-Pilot Zoom

Beim Restart musste Pastrana dann aber die frisch bereifte Konkurrenz ziehen lassen und brachte schließlich nur Platz 26 ins Ziel, nachdem er kurz vor Schluss mit technischen Problemen die Box aufsuchen musste. Danica Patrick rettete sich nach ihrem Tete-a-Tete mit James Buescher noch auf Platz 13 über die Linie.

In der Gesamtwertung liegt Ricky Stenhouse nach seinem vierten Saisonsieg nur noch zwölf Punkte hinter Tabellenführer Elliott Sadler. Sam Hornish Jr. liegt als Dritter nun 33 Zähler hinter Sadler zurück. Childress-Enkel Austin Dillon hat nach Platz sechs im Rennen nun 37 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen Sadler. Am kommenden Wochenende geht es auf das 0,75-Meilen-Oval in Richmond.

Die Top 10 aus Atlanta:

01. Ricky Stenhouse (Roush-Ford)
02. Brad Keselowski (Penske-Dodge)
03. Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
04. Elliot Sadler (Childress-Chevrolet)
05. Justin Allgaier (Turner-Chevrolet)
06. Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
07. Kyle Busch (Busch-Toyota)
08. Cole Whitt (JR-Chevrolet)
09. Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
10. Michael Annett (Petty-Ford)
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12. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
13. Danica Patrick (JR-Chevrolet)
26. Travis Pastrana (Waltrip-Toyota)
28. Kasey Kahne (Turner-Chevrolet)

Die Top 10 der Gesamtwertung (nach 24/33 Läufen):

01. Elliott Sadler - 904 Punkte
02. Ricky Stenhouse -12
03. Sam Hornish Jr. -33
04. Austin Dillon -37
05. Justin Allgaier -94
06. Michael Annett -144
07. Cole Whitt -197
08. Mike Bliss -242
09. Brian Scott -321
10. Danica Patrick -334

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