• 13.11.2011 00:33

  • von Pete Fink

Hornish-Premierensieg - Stenhouse nach Crash fast durch

Sam Hornish Jr. hat in Phoenix sein erstes NASCAR-Rennen gewonnen - Ricky Stenhouse Jr. nach einem Massencrash so gut wie sicher neuer Nationwide-Champion

(Motorsport-Total.com) - Phoenix ist ein gutes Pflaster für Sam Hornish Jr.: 2001 gewann er in der Wüste von Arizona sein erstes IndyCar-Rennen, zehn Jahre später holte der dreifache IndyCar-Champion am Samstagabend seinen ersten NASCAR-Sieg. Der 32-Jährige hielt im Finale des Wypall 200 auf dem Phoenix International Raceway seinen Penske-Teamkollegen Brad Keselowski hinter sich und beendete damit vielleicht eine hartnäckige Durststrecke.

Titel-Bild zur News: Sam Hornish Jun.

Sam Hornish Jr. (vorne) holt sich in Phoenix seinen ersten NASCAR-Sieg

Denn nach drei durchwachsenen Sprint-Cup-Jahren 2008, 2009 und 2010 zog Roger Penske die Notbremse und beorderte Hornish Anfang 2011 zurück in die Nationwide-Serie. Dort bekam er jedoch nicht einmal ein Vollzeitcockpit, denn Phoenix war erst sein zwölfter Einsatz in Saisonrennen Nummer 33. Nun bezahlte Hornish seine ersten NASCAR-Zinsen.

"Alle zehn Jahre komme ich hierher und darf in der Victory Lane einen Premierensieg in einem unterschiedlichen Auto feiern", freute sich Hornish. "Das ist schon ein tolles Gefühl. Und es hat Spaß gemacht, am Ende gegen Brad und Carl zu kämpfen. Ich bin einfach nur glücklich. Es war ein hartes Jahr." 2012, so die aktuelle Gerüchtelage, soll Hornish ein komplettes Nationwide-Jahr absolvieren.


Fotos: NASCAR in Phoenix


Der drittplatzierte Carl Edwards wiederum nutzte das vorletzte Nationwide-Rennen in erster Linie für einen ausgiebigen Test-Run im Vorfeld des Sprint-Cup-Rennens am Sonntagabend, was dadurch unterstrichen wurde, dass sein Sprint-Cup-Crewchief Bob Osbourne neben Teambesitzer Jack Roush am Nationwide-Kommandostand saß.

Sadler im Pech

Hinter Joey Logano im besten Gibbs-Toyota holte Tabellenführer Ricky Stenhouse Rang fünf und machte damit einen entscheidenden Schritt in Richtung Nationwide-Titel. Stenhouse hat vor dem Saisonfinale von Homestead nun 41 Punkte Vorsprung auf Elliott Sadler. Letzerer wurde zum großen Pechvogel von Phoenix.

Elliott Sadler

Das Ende aller TItelchancen: Elliott Sadlers Wrack in der NASCAR-Garage Zoom

Der NASCAR-Routinier war mit einem Rückstand von 17 Punkten ins vorletzte Nationwide-Rennen gegangen und wollte diese Distanz halbieren. Doch das Handling seines Harvick-Chevrolets stellte sich als suboptimal heraus, weshalb Sadler - teilweise nur auf Rang 16 liegend - im virtuellen Gesamtstand viel Boden verloren hatte.

In Gelbphase Nummer sechs fuhr der 36-Jährige daher an die Box und ließ sich vier neue Reifen aufschnallen. Bei seiner Aufholjagd wollte er im Kampf um Platz zehn innen an Aric Almirola (JR-Chevrolet) und Jason Leffler (Turner-Chevrolet) vorbeiziehen und kürzte dabei den asphaltierten Knick, das Dog-Leg, auf der Gegengerade massiv ab. Dies wurde seitens NASCAR übrigens nicht verboten.

Sadler kam an Leffler vorbei, doch beim Anbremsen auf Turn 3 schob ihn Leffler hart in die Mauer. Eine Rote Flagge war die Folge. "Elliott hat früher gebremst, als ich es erwartet hatte", übernahm Leffler die Verantwortung, während Sadler natürlich frustriert war. "Die 38 ist uns einfach hinten hinein gefahren. Das zeugt nicht gerade von viel Respekt vor den Leuten, die um den Titel fahren."

Patrick crasht in Runde eins

Stenhouse hingegen hatte in Runde 67 die Führung von Polesitter Almirola übernommen und dominierte bis Gelbphase vier in Runde 130 klar. Dann zockte sich Hornish mit nur zwei neuen Reifen in Front, was beim gelben Penske-Dodge mit der Startnummer 12 in der Folge einwandfrei funktionierte. Hornish legte insgesamt vier fehlerlose Restarts auf das neue Asphaltband und kam nie wieder in ernsthafte Gefahr.

Danica Patrick

Früher Rückschlag: Danica Patrick dreht sich schon in Runde eins Zoom

In der zweiten Rennhälfte wurde auch die fragliche zweite Fahrspur von Phoenix zum Leben erweckt, um die es im Vorfeld einige Fragezeichen gegeben hatte. Keselowski überholte Edwards auf der Außenbahn und lies sich von Rang zwei nicht mehr verdrängen. Stenhouse reicht in Homestead nun ein 37. Platz zum Titel, was angesichts der zahlreichen Start-and-Park-Teams in der zweiten NASCAR-Liga nur noch eine reine Formsache zu sein scheint.

Für Danica Patrick war ihr Heimrennen in Phoenix im Prinzip bereits in Runde eins beendet, als die 29-Jährige unverschuldet in eine Massenkarambolage verwickelt wurde. Sie verlor nach einem Heckeinschlag drei komplette Runden und musste das gesamte Nationwide-Event mit lädiertem Hinterteil bestreiten. Am Ende wurde sie mit vier Runden Rückstand als 21. gewertet.

Die Nationwide-Top-10 aus Phoenix:

01. Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
02. Brad Keselowski (Penske-Dodge)
03. Carl Edwards (Roush-Ford)
04. Joey Logano (Gibbs-Toyota)
05. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
06. Trevor Bayne (Roush-Ford)
07. Clint Bowyer (Harvick-Chevrolet)
08. Ryan Truex (Gibbs-Toyota)
09. Justin Allgaier (Turner-Chevrolet)
10. Michael Annett (Wallace-Toyota)

Der Nationwide-Gesamtstand (Top-10 nach 33/34 Rennen):

01. Ricky Stenhouse Jr. - 1179 Punkte
02. Elliott Sadler -41
03. Justin Allgaier -105
04. Aric Almirola -120
05. Reed Sorenson -136
06. Jason Leffler -183
07. Kenny Wallace -227
08. Michael Annett -261
09. Brian Scott -267
10. Steve Wallace -268