Wird die umgedrehte Startreihenfolge wieder abgeschafft?

Die umstrittene Regeländerung hat bisher die erhofften Ziele verfehlt - Tom Sykes outet sich als großer Gegner der umgedrehten Startreihenfolge

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen der Superbike-WM erhofften sich durch die neue Startreihenfolge für das Sonntagsrennen mehr Spannung und wollten den Fahrern aus dem vorderen Mittelfeld die Chance bieten, um Podestplätze zu kämpfen. Doch an der Dominanz der Kawasaki ZX-10RR und Ducati Panigale änderte die neue Regel nichts. Bei elf von zwölf Rennen machten die vier Werkspiloten von Kawasaki und Ducati die Podestplätze unter sich aus. Nun steht zur Diskussion, ob in der kommenden Saison an der umgedrehten Reihenfolge festgehalten wird oder ob man zum gewohnten System zurückkehrt.

Titel-Bild zur News: Start

Wird ab 2018 wieder zur klassischen Startreihenfolge gewechselt? Zoom

"Ich denke, wir haben uns etwas anderes von diesem System erhofft. In Aragon und Imola hat es Auswirkungen gehabt. Bei den anderen Rennen waren die gewohnten Fahrer vorn. Ich denke, das ist auf die große Lücke zwischen den Spitzenfahrern und dem Rest zurückzuführen", grübelt Daniel Carrera, der Verantwortliche der Dorna, im Gespräch mit 'bikesportnews.com'.

"Wenn die Lücke nicht so groß wäre, dann würde dieses System andere Szenarios hervorrufen", ist Carrera überzeugt und erklärt: "Das Ziel war es, den Fahrern eine Chance zu bieten, die sonst nicht an der Spitze fahren. Es sollten mehr Fahrer um die Meisterschaft kämpfen. Wir werden es am Ende der Saison analysieren und schauen, ob es so weitergeht."

Kawasaki-Pilot Tom Sykes ist ein bekennender Gegner des 2017er-Systems. Unter regulären Bedingungen hätte der Brite seine Siegesserie in Donington am vergangenen Wochenende vermutlich fortführen können. Doch durch den Start von Position neun steckte der Weltmeister von 2013 im Verkehr fest, verlor viele Sekunden und konnte die Lücke später nicht mehr schließen.


Fotos: Superbike-WM in Donington


"Ich wurde durch die Umstände bestraft", betont er. "Aus Sicht eines professionellen Fahrers würde ich sagen, dass man diese Idee verwerfen sollte. Ich beobachtete, dass es durch die umgedrehte Startreihenfolge in den ersten Runden viel mehr Chaos gibt, doch danach waren die gleichen Fahrer an der Spitze. Jonathan führte in Donington in Runde zwei. Ich war wenig später Zweiter. Ja, es verursacht mehr Spannung, doch es entstehen auch große Gefahren."

"Jonathan startete aus der vierten Reihe und war somit hinter mir. Ich kann also nicht behaupten, dass mich die umgedrehte Startaufstellung den Sieg gekostet hat", relativiert Sykes und begründet, warum der Teamkollege es in Runde eins schaffte, von Position zehn an die Spitze vorzufahren: "Jonathan kam von außen und konnte eine bessere Linie fahren, als es in die erste Kurve ging. Dadurch konnte er dem Chaos ausweichen."

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