"Neustart" in Argentinien: Cortese freut sich über Platz sieben

Sandro Cortese (7.) konnte im Moto2-Qualifying in Termas de Rio Hondo in die dritte Startreihe fahren, Teamkollege Marcel Schrötter (16.) hadert mit den Bedingungen

(Motorsport-Total.com) - Im Moto2-Qualifying für das Rennen in Argentinien wendete sich das Blatt bei den Deutschen. Hatte Sandro Cortese am Freitag in den Trainings noch Probleme, konnte er am Samstag den soliden siebten Startplatz einfahren. Garagennachbar Marcel Schrötter erwischte im Gegensatz keine freie Runde und konnte so seine starke Pace der Trainings in der Zeitenjagd nicht umsetzen. Er landete am Ende nur auf Position 16 mit über 1,2 Sekunden Rückstand. (Zum Moto2-Ergebnis!)

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Cortese kann nach einem schwierigen Saisonstart wieder zuversichtlich sein Zoom

"Es war sehr, sehr schwierig", gesteht Cortese kurz nach dem Qualifying gegenüber 'Eurosport'. "Im Großen und Ganzen war es ein gutes Qualifying. Schade, dass ich am Ende noch in die dritte Reihe versetzt wurde", meint er. Dem Ex-Weltmeister fehlte eine halbe Sekunde auf die Bestzeit von KTM-Fahrer Miguel Oliveira. Er ging bei halb nassen, halb trockenen Bedingungen sofort mit Slicks auf die Strecke. "Das war auch die richtige Entscheidung. Das Glück war endlich auf unserer Seite", freut er sich.

Der 27-Jährige hätte sich auf seinem letzten Versuch noch etwas mehr erhofft: "Im ersten Sektor in der letzten Runde bin ich auf einen langsamen Fahrer aufgelaufen, dann ist noch einer vor mir gestürzt. Dann war die Gelbe Flagge draußen, da war die Runde eh schon kaputt. Bei diesen Bedingungen hinten raus noch etwas zu riskieren, das war schwierig."

"Sehr ärgerlich": Reifenpoker und Verkehr behindern Schrötter

Nach dem verkorksten Saisonstart mit dem Ausfall in Doha nimmt er den Startplatz in der dritten Reihe jedoch dankend an. "Es ist speziell hier wichtig, dass man morgen im Rennen eine gute Ausgangsposition hat, weil es extrem knapp ist", weiß er. Im Qualifying konnte er ganze 14 Runden auf einem Slick-Reifensatz abspulen. Ein gutes Zeichen: "Ja, ich fühle mich fit. Der Fuß spielt auch mit, das passt." Cortese hofft auf einen guten "Neustart" im morgigen Rennen.

Weniger erfreulich verlief der Samstag für Marcel Schrötter. Gestern noch konnte er um die Bestzeit mitfahren, im Qualifying verpokerte er sich jedoch bei der Reifenwahl. "Wir haben uns eigentlich recht früh entschieden, mit Slicks loszufahren, was dann auch die richtige Entscheidung war. Aber als ich das erste Mal aus der Box rausgefahren bin, hat es angefangen zu tröpfeln. Mir war es dann fast zu heikel. Ich bin wieder reingekommen und habe auf Regenreifen gewechselt, für den Fall, dass der Regen stärker wird. Aber mit Regenreifen haben wir ganz schnell gemerkt, dass da nichts zu holen ist." Es folgte der erneute Wechsel auf die Slicks.


Fotos: MotoGP in Termas de Rio Hondo


Da nur die Ideallinie trocken war, konnten die Piloten kaum überholen. Viel Fahrbetrieb auf der Strecke beeinträchtigen die schnellen Versuche des Deutschen: "Zum Schluss, in den wichtigsten Minuten, wurden mir zwei, drei Runden kaputt gemacht, weil viel Betrieb herrschte. Ich hatte auch ein kleines Problem mit meinem Visier, welches immer beschlagen ist. Somit war die Sicht auch nicht optimal." Schrötter bezeichnet den Ausgang als "sehr ärgerlich", weil die Pace gestimmt hätte. Auf das Rennen blickt er dennoch zuversichtlich, weil er aus seiner Freitagsperformance Hoffnung schöpft.

Cortese "absolut super"

Intact-Teammanager Jürgen Lingg stellt infrage, ob Schrötter, der bei Nieselregen im Training am Vormittag nicht auf die Strecke ging, nicht doch hätte fahren sollen. "Das Risiko, durch einen blöden Zufall zu stürzen, war hoch. Deshalb haben wir entschieden, dass er nicht fährt", erklärt er.

"Heute Mittag war es komisch. Die Strecke war trotz anhaltendem Nieselregen trocken. Wir haben für beide Fahrer eine gute Wahl getroffen und sind mit Slicks rausgefahren. Sandro ist damit draußen geblieben, was beeindruckend war, weil viele, die auf Slicks unterwegs waren, wieder reingekommen sind. Er konnte sich besser an die Bedingungen anpassen, was sich für ihn auch ausgezahlt hat", ist der Deutsche begeistert.

Der siebte Platz sei "absolut super". Mit Schrötter hat Lingg Mitleid: "Bei Marcel war es ein bisschen schade. Im ersten und zweiten Sektor war er richtig gut, hat dann aber im dritten und vierten zu viel Zeit verloren weil er einfach nicht wusste, wie viel er da riskieren kann. Bei solchen Bedingungen ist das auch ganz schwierig", verteidigt er seinen Schützling.