Melandri-Sturz überschattet Test in Aragon

(Motorsport-Total.com) - Nach dem spannenden Rennwochenende in Aragon folgte am Montag ein offizieller Testtag, der von den Teams intensiv genutzt wurde. Einige Fahrer kratzten an der 100-Runden-Marke und sammelten wertvolle Informationen für die folgenden Events in Assen, Imola und Donington. Aragon-Sieger Chaz Davies (Ducati) führte die Wertung an, wurde schlussendlich aber von den beiden Werks-Kawasakis von der Spitze verdrängt. Tom Sykes fuhr in 1:49.368 Minuten die Testbestzeit und verpasste damit die Pole-Zeit von Davies nur um wenige Tausendstelsekunden.

© Ducati

Marco Melandri musste den Test nach dem Sturz in Kurve 2 vorzeitig beenden Zoom

Sykes umrundete den anspruchsvollen Kurs 70 Mal und steigerte mit der Testbestzeit sein Selbstbewusstsein. Der Brite war aber nur 20 Tausendstelsekunden schneller als Teamkollege Jonathan Rea, dessen Siegesserie am vergangenen Sonntag zu Ende ging. Der WM-Führende umrundete den 5.077 Meter langen Kurs am Montag nur 42 Mal und präsentierte sich wie gewohnt in sehr starker Form. Beide Kawasaki-Piloten waren am Montag nicht zu 100 Prozent fit und fuhren deshalb vergleichsweise wenig Runden. Nach dem zweiten Platz am Sonntag konzentrierte sich Rea auf die Schwachstellen seiner ZX-10R. Besonders im finalen Sektor verlor der Kawasaki-Pilot wertvolle Zeit.

Verfolger Chaz Davies hatte am Ende des Tests 0,168 Sekunden Rückstand und lag damit in Schlagdistanz zu den beiden Werks-Kawasakis. Davies kam am Montag auf 94 Runden und testete neue Einstellungen. Ducati konzentrierte sich auf die Arbeit an der Elektronik, der Motorabstimmung und des Chassis. Teamkollege Marco Melandri sorgte für die größte Schrecksekunde des Tages. Der routinierte Italiener stürzte beim 26. Umlauf in Kurve 2 und musste den Test vorzeitig beenden. Beim Sturz verrenkte sich Melandri den Hals und zog sich einige Prellungen zu. "In einer Woche sollte es mir wieder gut gehen", kommentiert der WM-Vierte.

Die beiden Yamaha-Piloten verbesserten ihre Rundenzeiten in den finalen Minuten und beendeten den Test auf den Positionen vier und sechs. Michael van der Mark bestätigte, dass er sich immer besser an die R1 gewöhnt und kam bis auf sieben Zehntelsekunden an die Spitze heran. Teamkollege Lowes verlor etwas mehr als eine Sekunde. Ebenfalls positiv fiel Aprilia-Pilot Eugene Laverty auf, der sich mit seiner RSV4 zwischen die beiden Yamahas von van der Mark und Lowes schob. Knapp eine Sekunde fehlte dem Superbike-Rückkehrer beim Aragon-Test.

© Kawasaki

Tom Sykes polierte sein Selbstbewusstsein mit der Testbestzeit auf Zoom

Honda-Pilot Stefan Bradl machte mit der siebtschnellsten Zeit den deutschen Fans Mut. Nach den durchwachsenen Vorstellungen auf Phillip Island, in Buriram und Aragon gelangen Honda kleine Fortschritte. Bradl kam den dominanten Kawasakis bis auf 1,3 Sekunden nah. Teamkollege Nicky Hayden war als Neunter etwa 1,5 Sekunden langsamer als die Spitze.

Markus Reiterberger haderte auch beim Test mit seiner Althea-BMW. Der Deutsche landete nur auf der 16. Position und hatte mehr als 2,2 Sekunden Rückstand auf Sykes. In der Meisterschaft liegt der Bayer aktuell nur auf Position 13. Bei den bisherigen drei Rennwochenenden sammelte der BMW-Pilot nur 19 WM-Punkte. Reiterberger stand beim Test erneut im Schatten von Teamkollege Jordi Torres (WM-Siebter, 48 WM-Punkte), der auf der achten Position geführt wurde und neun Zehntelsekunden schneller fuhr als der zweifache IDM-Champion aus Deutschland. Der ehemalige Grand-Prix-Pilot drehte am Montag mehr als 100 Runden.

© BMW AG

Sorgenkind: Markus Reiterberger gelang auch beim Test keine Steigerung Zoom

Weiter geht es vom 28. bis zum 30. April in Assen. Zwei Wochen später gastiert die Superbike-WM in Imola. Das Rennwochenende am Lausitzring findet vom 18. bis zum 20. August statt.

Die Testzeiten aus Aragon:
1. Tom Sykes (Kawasaki) - 1:49.368 Minuten (70 Runden)
2. Jonathan Rea (Kawasaki) +0,020 Sekunden (42)
3. Chaz Davies (Ducati) +0,168 (94)
4. Michael van der Mark (Yamaha) +0,706 (85)
5. Eugene Laverty (Milwaukee-Aprilia) +0,938 (78)
6. Alex Lowes (Yamaha) +1,070 (58)
7. Stefan Bradl (Honda) +1,317 (74)
8. Jordi Torres (Althea-BMW) +1,340 (103)
9. Nicky Hayden (Honda) +1,469 (69)
10. Xavi Fores (Barni-Ducati) +1,516 (48)
11. Marco Melandri (Ducati) +1,518 (26)
12. Leandro Mercado (Ioda-Aprilia) +1,610 (51)
13. Leon Camier (MV Agusta) +1,679 (73)
14. Roman Ramos (Go-Eleven-Kawasaki) +1,899 (56)
15. Randy Krummenacher (Puccetti-Kawasaki) +2,035 (29)
16. Markus Reiterberger (Althea-BMW) +2,228 (77)
17. Alex de Angelis (Pedercini-Kawasaki) +2,949 (32)
18. Ayrton Badovini (Grillini-Kawasaki) +3,380 (35)
19. Jeremy Guarnoni (Pedercini-Kawasaki) +4,107 (11)