Chaz Davies: Ducati und Kawasaki beim Topspeed gleichauf

(Motorsport-Total.com) - Ducatis bisher letzter Titelgewinn in der Superbike-WM liegt bereits fünf Jahre zurück: Althea-Pilot Carlos Checa gewann 2011 den Titel mit der Ducati 1098R, die ein Jahr später in Rente ging. Seitdem versucht Ducati verzweifelt, mit der Panigale die Meisterschaft zu gewinnen. Im vergangenen Jahr gelang Chaz Davies der erste Laufsieg, in diesem Jahr begeisterte der Brite mit einem fulminanten Endspurt und ließ die Kawasakis im finalen Saisondrittel alt aussehen.

© Ducati

Chaz Davies erhielt in Aragon den neuen Auspuff und gewann damit beide Läufe Zoom

In der neuen Superbike-WM-Saison soll endlich der Titel folgen. Technisch konnte Ducati das aktuelle Superbike Jahr für Jahr verbessern. Zu Beginn war die Panigale auf den Geraden für die Vierzylindermaschinen Kanonenfutter. Mittlerweile kann Werkspilot Davies aus dem Windschatten heraus an seinen Gegnern vorbeiziehen. "Ich würde sagen, dass wir die Lücke geschlossen haben", kommentiert der Ducati-Werkspilot im Gespräch mit 'Crash.net' das Thema Topspeed.

"Es war meine dritte Saison mit der Panigale und ich würde behaupten, dass wir in der ersten Saison deutlich zurücklagen. Im vergangenen Jahr verkleinerten wir den Rückstand und in diesem Jahr waren wir sehr nah dran. Zu Saisonbeginn waren wir nicht ganz auf Augenhöhe, doch wir waren nah genug dran, damit es kein Problem darstellte", erklärt Davies, der nach der Sommerpause alle Rennen auf trockener Piste gewinnen konnte, während Weltmeister Jonathan Rea nur das Regenrennen am Lausitzring für sich entscheiden konnte.

Das Handling und die Motorleistung der Ducati Panigale setzen Kawasaki mit Blick auf die kommende Saison unter Druck. Aktuell hat das Motorrad keine erkennbare Schwachstelle. Die Probleme auf den Geraden gehören der Vergangenheit an. "Das zweite Rennen in Katar ermöglicht einen guten Vergleich. Als ich Johnny auf der langen Geraden überholte, fuhren wir Rad an Rad auf Kurve 1 zu. Es ist das erste Mal in den drei Jahren, dass wir mit unseren Gegnern gleichauf sind. Das Team hat sehr gut gearbeitet, um mehr Topspeed aus dem Motorrad herauszuholen", lobt Davies die Arbeit der Ingenieure.

© Ducati

Der neue Akrapovic-Auspuff war das bisher letzte große Leistungsupdate Zoom

Doch nicht nur in Bologna wurde hart gearbeitet. Auch bei Akrapovic liefen die Prüfstände heiß, um die Leistung der Panigale zu steigern. Der Underengine-Auspuff wurde bereits im vergangenen Jahr modifiziert. In diesem Jahr verabschiedete sich Ducati komplett davon und schickte die Werkspiloten ab Aragon mit einer auf den ersten Blick merkwürdigen Konstruktion auf die Strecke, bei der die Abgase durch zwei kleine Endschalldämpfer seitlich über dem Hinterrad abgeleitet werden.

"Er hilft auf jeden Fall. Wir erhielten das Update in Aragon und erzielten sofort eine Verbesserung", schildert Davies und lobt die Ingenieure für die gemachten Fortschritte: "Als wir diesen Auspuff erhielten, konnte ich zum ersten Mal unsere größten Gegner aus dem Windschatten überholen. Es war ein schönes Gefühl, doch seitdem gab es am Motor keine spürbaren Verbesserungen. Der Auspuff war vermutlich der größte Sprung in Sachen Motor."