Intact: Folger mit Führungsmetern, Chaos bei Cortese

Jonas Folger mischt in Silverstone in der Spitzengruppe mit - Das Steuergerät von Sandro Corteses Kalex hängt sich vor dem Start auf und sorgt für Aufregung

(Motorsport-Total.com) - Das Intact-Team erlebte in Silverstone einen ereignisreichen Grand Prix. Jonas Folger stürmte aus Startreihe eins an die Spitze, konnte die Führungsposition aber nicht lange behaupten. Der Deutsche mischte bis zum Ende in der vorderen Gruppe mit und wurde als Fünfter gewertet. Teamkollege Sandro Cortese erlebte bereits vor dem Start eine Schrecksekunde, denn die Kalex des Deutschen wollte nicht anspringen.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger verpasste den Sieg in Silverstone um zwei Sekunden Zoom

"Es sieht so aus, dass sich bei Sandros Motorrad in der Startaufstellung beim Ausschalten die ECU aufgehängt hat", bemerkt Teamchef Jürgen Lingg. "So etwas kommt sehr selten vor. Eigentlich muss man in so einem Fall kurz abwarten und das System in Ruhe wieder hochfahren. Aber das ist natürlich kurz vorm Start schwierig. In der Boxengasse sprang das Motorrad wieder an. Das ist wirklich Pech."

"Wenn so eine Situation in der Box oder während des Trainings passiert, denkt sich niemand etwas dabei. In der Startaufstellung allerdings ist das natürlich bescheiden. Trotzdem ist Sandro ein super Rennen gefahren und hat das Beste daraus gemacht. Mit seiner Performance können wir zufrieden sein. Jonas hatte wie immer einen super Start. Am Anfang war er zu aggressiv. Dadurch ist er ein wenig aus dem Rhythmus gekommen, weil er zu viele Rutscher hatte. Zur Rennmitte ging es besser, aber zum Schluss konnte er sich einfach nicht mehr wehren."

Sandro Cortese

Sandro Corteses Crew bemühte sich intensiv, die Kalex zu starten Zoom

Folger gesteht, dass er sich von den anderen Fahrern ablenken ließ und nicht seinen gewohnten Stil fuhr: "Nach dem Start hatte ich einen guten Rhythmus. Aber als ich den Jungs vor mir gefolgt bin, habe ich gesehen, dass sie eine andere Linie gefahren sind. Ich wollte mich daran anpassen, aber dann hat es gar nicht mehr funktioniert. Daraufhin bin ich meinen eigenen Stil weitergefahren, konnte aber leider nicht richtig aufholen."

"Zum Schluss hatte sich die Balance des Motorrades ziemlich nach hinten verlagert, wodurch es sich nicht mehr so gut anfühlte. Auch mit dem Grip hatte ich zu kämpfen. Zwar konnte ich mit der Spitze mithalten, mich aber nie richtig hinarbeiten. Sobald mich einer überholt hat, konnte ich nicht zurückattackieren. Die Probleme traten vor allem von der Kurvenmitte bis zum Ausgang auf, sodass ich nicht in der Lage war, mich vorbeizubremsen. Das war etwas schwierig. Also habe ich versucht, meine Position zu halten. Ansonsten waren wir von den Rundenzeiten her genauso schnell wie die Spitze", berichtet Folger, der 1,970 Sekunden hinter Sieger Tom Lüthi ins Ziel fuhr.


Fotos: Moto2 in Silverstone


Cortese kämpfte sich Runde für Runde durchs Feld. Nach dem ersten Umlauf war der ehemalige Moto3-Weltmeister nur 23., doch zur Rennhalbzeit schnupperte er bereits an den Punkterängen. Im Ziel lag Cortese 16 Sekunden zurück und kassierte für Platz zwölf immerhin vier WM-Punkte."In der Startaufstellung ist das Motorrad nicht angesprungen und ich musste in die Boxengasse zurück. Wir haben einige Male versucht, die Maschine anzubekommen, aber erst mit dem MotoGP-Starter hat es geklappt", ärgert er sich.

"Ich bin dann eine sehr schnelle Einführungsrunde gefahren, um es überhaupt noch rechtzeitig zum Start zu schaffen. Im Rennen habe ich 110% gegeben. Ich denke, an Axel Pons und Marcel Schrötter hätte ich noch vorbeifahren können. Aber ich bin in jeder Runde wirklich ans Limit gegangen, um aufzuholen. Es ist unerklärlich. Wenn einfach einmal alles normal laufen würde, wäre ich heute sicherlich unter den ersten sechs gelandet", bedauert Cortese.