Barbera: "Ducati hat mitbekommen, was ich erreicht habe"

In der kommenden Saison erhält Hector Barbera eine 2016er-Werksmaschine - Ducati würdigt die Leistungen, die Barbera mit der 2014er-Maschine

(Motorsport-Total.com) - Avintia-Pilot Hector Barbera zählt zu den großen Überraschungen der laufenden Saison. Der spanische Ducati-Pilot zeigt Wochenende für Wochenende starke Leistungen, obwohl er mit einer zwei Jahre alten Ducati Desmosedici GP14.2 antritt. Zwischenzeitlich war Barbera bester Ducati-Pilot der Fahrerwertung. Aktuell ist er WM-Neunter. Bei den ersten elf Rennen der Saison sammelte Barbera 76 Punkte.

Titel-Bild zur News: Hector Barbera

Hector Barbera zeigt mit der 2014er-Ducati beeindruckende Leistungen Zoom

"Cals (Crutchlow) Honda und die Tech-3-Maschinen liegen nur einen Schritt hinter den Werksmaschinen zurück. Wir liegen zwei oder drei Schritte zurück. Das verdeutlicht hoffentlich, wie hart ich mich anstrenge", erklärt Barbera gegenüber 'Crash.net'. "Die Leute im Fahrerlager, die das Motorrad kennen, können verstehen, was ich damit mache und was ich damit erreiche."

"Wir arbeiten schon zwei Jahre damit und haben sehr viele Erfahrungswerte. Dadurch ist es viel einfacher, das Motorrad abzustimmen", berichtet der Avintia-Pilot, der sich gut an die Ducati gewöhnt hat. "Wenn mich Ducati fragen würde, was verbessert werden sollte, dann würde ich immer für mehr Leistung plädieren. Unser Motorrad liegt etwas hinter den Werksmaschinen zurück. Obwohl ich immer ziemlich gut bin, den maximalen Topspeed herauszuholen, liegen wir immer zehn km/h hinter den Werks-GP14.2 zurück."

Zudem hadert Barbera stellenweise mit dem Untersteuer-Problem der 2014er-Ducati: "Unsere Schwachstelle im Moment sind schnelle Richtungswechsel in Schikanen. Das Motorrad möchte sich nicht so schnell umlegen lassen", bemerkt er. Bei der Abstimmung muss Avintia meist einen eigenen Weg einschlagen, denn die Werte der Werkspiloten oder die der Pramac-Piloten helfen dem Team nicht.

Hector Barbera

Hector Barbera bekommt in Valencia eine 2016er-Werksmaschine Zoom

"Wir arbeiten ziemlich unabhängig, denn die Date der 2015er- und 2016er-Ducatis sind für uns nicht von Bedeutung. Wir machen unser eigenes Ding mit der Unterstützung von Ducati. Die Richtung und die Vorschläge kommen von uns. Das macht mich sehr stolz, wenn man das Erreichte mit den Ressourcen vergleicht", schildert Barbera, der im Winter für seine Leistungen belohnt wird.

"Ich werde nach dem Saisonfinale in Valencia eine GP16 bekommen. Es wird eine Werksmaschine sein, entweder von Iannone oder von Dovizioso. Das zeigt, dass Ducati mitbekommen hat, was ich erreicht habe", berichtet der zehnfache Grand-Prix-Siger stolz. "Bei Ducati gibt es nie Probleme beim Erfahrungsaustausch. Ich hoffe, dass ich mit der 2016er-Maschine mehr Daten von anderen Fahrern nutzen kann."


Fotos: Avintia, MotoGP in Brünn


Und was ist 2017 mit der besseren Maschine und dem besseren Paket möglich? "Vor ein paar Jahren lag ich regelmäßig auf den Positionen 15 bis 20. Im vergangenen Jahr steigerte ich mich und in diesem Jahr kämpfe ich im Bereich von Platz sieben bis zehn. Mein nächstes Ziel ist es, in die Top 5 zu fahren. Ich habe das Gefühl, dass ich das schaffen kann", so der 29-Jährige.