Wildcard-Starts: Sind die Kosten zu hoch?

Die Anzahl der Wildcard-Starter ging in den vergangenen Jahren zurück: Sind die Startgebühren oder das Niveau in der Moto2 und in der Moto3 zu hoch?

(Motorsport-Total.com) - Wildacrd-Starts bei den jeweiligen Heimrennen wurde unter den Piloten aus den nationalen Serien über die Jahre immer unbeliebter. Während zu Zweitaktzeiten vor allem in Japan eine Vielzahl an Nachwuchshoffnungen die etablierten WM-Fahrer ärgern konnte, sieht man momentan kaum noch Wildcard-Starter. Doch woran liegt das? Sind die Kosten für einen Wilcard-Start zu hoch oder ist es das hohe Niveau in der Weltmeisterschaft, das potenzielle Starter abschreckt?

Titel-Bild zur News: Alex Rins

Die Dorna hat kein Interesse, mehr Gast- starter für einen WM-Lauf zu begeistern Zoom

In der Moto3 liegen die Kosten für ein Wildcard-Wochenende inklusive Gebühren und eigenem Aufwand bei etwa 10.000 bis 15.000 Euro. In der Moto2 ist es durch die Honda-Einheitsmotoren noch etwas teurer. Die finanzielle Hürde ist somit für kleine Teams extrem hoch. "Wir decken mit den Gebühren nur unsere Kosten für die Wildcard-Starts in der Moto3 und in der Moto2", kommentiert IRTA-Chef Mike Trimby, der nicht der Meinung ist, dass die Gebühren zu hoch sind.

"In der Moto2 stellen wir die Motoren, die Reifen, den Treibstoff, das Öl bereit und bauen im Fahrerlager das Zelt auf. Das allein kostet pro Rennwochenende 2.000 Euro. Wir verdienen an den Wildcard-Starts nichts", betont Trimby. "Wir versuchen, dass sich unsere Ausgaben und die Gebühren ausgleichen. Ich denke nicht, dass die Gebühren in der Zukunft gesenkt werden können."

Carmelo Ezpeleta

Laut Carmelo Ezpeleta ist die Junioren-WM sinnvoller als ein Wildcard-Start Zoom

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta stört es nicht, dass die Anzahl der Gaststarter über die Jahre zurückging. Der Spanier verweist auf die Alternativen: "Wir haben die Junioren-Weltmeisterschaft in der Spanischen Meisterschaft, um jungen Talenten eine Plattform zu bieten. Zudem gibt es die Moto2-Europameisterschaft. Ich denke, das sind gute Plattformen für junge Piloten, in denen sie ihre Fähigkeiten demonstrieren können", bemerkt Ezpeleta.

IRTA-Präsident Herve Poncharal geht davon aus, dass das hohe Niveau in der WM die potenziellen Gaststarter abschreckt: "Es ist eine Weltmeisterschaft, in der in der Vergangenheit Fahrer aus nationalen Serien bei deren Heimrennen an den Start gingen. Es wird aber durch das hohe Niveau in der Moto2 und Motor3 immer schwieriger, bei nur einem Event anzutreten. Wir übertragen unsere Aufwendungen auf die Gebühren. Vielleicht ist es besser, wenn diese Fahrer das Geld lieber in eine komplette Saison stecken als in einen Wildcard-Start", lautet der Ratschlag des Franzosen.

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