Kent sagt Pramac für 2016 ab: "Passiert zu 95 Prozent nicht"

Danny Kent wird das Angebot von Pramac für die Saison 2016 vermutlich ablehnen - Dadurch eröffnen sich für andere Piloten und auch für Kent selbst neue Optionen

(Motorsport-Total.com) - In das Fahrerkarussell für die Saison 2016 kommt neue Bewegung: Bisher galt Moto3-Spitzenreiter Danny Kent als Favorit auf einen Platz bei Pramac-Ducati im kommenden Jahr. In Brünn erhielt der Brite von den Italienern ein Angebot über drei Jahre. Im Vorfeld des Großen Preises von Großbritannien verrät Kent allerdings nun, dass er dieses Angebot aller Voraussicht nach nicht annehmen wird. Dadurch eröffnen sich für einige Piloten neue Möglichkeiten.

Titel-Bild zur News: Danny Kent

Danny Kent wird 2016 vermutlich nicht für Pramac an den Start gehen Zoom

"Ducati ist eine Option, aber ich kann sagen, dass es zu 95 Prozent nicht passieren wird", erklärt Kent gegenüber 'Bike Social' und ergänzt: "In Brünn legten sie mir einen Vertrag vor, den ich direkt dort hätte unterschreiben können. Aber ihr Angebot war nicht akzeptabel." Die besten Chancen auf das zweite Ducati-Satellitenbike werden nun Scott Redding eingeräumt, der aktuell noch bei Marc VDS unter Vertrag steht.

Dort ist der Brite allerdings nicht komplett glücklich, die erhofften guten Ergebnisse blieben auf Hondas RC213V bisher aus. Bei Pramac könnte Redding einen Neuanfang wagen. Zuletzt war auch Cal Crutchlow mit einem Pramac-Engagement in Verbindung gebracht worden, doch der Brite wird auch 2016 weiter für LCR-Honda fahren. Mit Danilo Petrucci steht aktuell erst ein Pramac-Fahrer für die neue Saison fest, Teamkollege Yonny Hernandez soll zu Avintia wechseln.

Mehr Optionen - aber wo?

"Wir haben in der MotoGP mehr Optionen. Ich kann nicht sagen bei wem oder bei welchem Hersteller, aber es ist schön, diese Optionen in der MotoGP zu haben. Nicht nur Pramac hat Interesse", verrät Kent und ergänzt: "Für das nächste Jahr gibt es eine Menge Dinge, über die wir sprechen müssen. Ich wünschte, dass ich die Richtung kennen würde, in die wir gehen. Aber auf dem Papier gibt es noch nichts, es ist alles offen."

"Wir müssen herausfinden, welches Paket das beste ist. Wir haben uns aber noch nicht entschieden, was wir machen werden. Natürlich träumt jeder Fahrer von der MotoGP, aber wir werden nichts überstürzen und dann in der Startaufstellung ganz hinten stehen. Wenn wir dorthin gehen, dann wollen wir in einem Team und auf einem Bike sein, das Potenzial besitzt und mit dem wir gute Ergebnisse holen können. Ziel ist es, in ein Werksteam aufzusteigen", so Kent.

Doch die Möglichkeiten in der Königsklasse sind durchaus überschaubar. Bei den Werksteams sind fast alle Plätze für 2016 bereits vergeben, lediglich bei Aprilia ist neben Alvaro Bautista noch ein Platz offen. Die Italiener haben gerüchteweise allerdings bereits einen Vorvertrag mit Sam Lowes und auch Stefan Bradl dürfte sich noch Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung machen.

"Wir haben in der MotoGP mehr Optionen. Ich kann nicht sagen bei wem oder bei welchem Hersteller." Danny Kent

Ähnlich sieht es bei den meisten Satellitenteams aus. Tech 3 wird auch 2016 mit Bradley Smith und Pol Espargaro weitermachen, LCR wird gerüchteweise nur noch mit einem Bike antreten, das Crutchlow besetzt, und zu Pramac möchte Kent nicht wechseln. Mögliche Kandidaten wären damit beispielsweise noch Marc VDS, falls Redding das Team verlassen sollte, oder Aspar.

Rückkehr in die Moto2?

Fraglich ist allerdings, ob diese Teams Kent ein besseres Angebot als Pramac machen können und wollen. Möglicherweise bleibt der Brite dem deutschen Leopard-Team also doch noch für ein weiteres Jahr erhalten - allerdings in der Moto2. "Ich habe das Gefühl, dass ich in der Moto2 noch eine Rechnung zu begleichen habe", erklärt Kent, der 2013 bei Tech 3 ein durchwachsenes Jahr in der mittleren Klasse erlebte.

Anschließend kehrte er wieder in die Moto3 zurück. "Wenn wir im kommenden Jahr mit einer Kalex und diesem Team in die Moto2 gehen, dann können wir schnell sein", ist sich der Brite sicher. Ein Aufstieg in die mittlere Klasse, gemeinsam mit dem Leopard-Team, scheint also möglich, obwohl 2016 laut Kent eigentlich ein "perfektes Jahr" für einen Wechsel in die MotoGP wäre.

"Ich habe das Gefühl, dass ich in der Moto2 noch eine Rechnung zu begleichen habe." Danny Kent

Dann kommen die neue Einheitselektronik und die Michelin-Reifen erstmals zum Einsatz, was bedeutet, dass alle Piloten in dieser Hinsicht quasi wieder bei Null anfangen müssen. Das würde den Rookies in diesem Jahr auf jeden Fall entgegenkommen. Kent versichert daher: "Wenn wir im kommenden Jahr das richtige MotoGP-Paket bekommen, dann werden wir diesen Weg einschlagen."