Reglement: Stimmt die Balance?

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2014 war das vorerst letzte Jahr der hochentwickelten Superbikes. In den vergangenen Jahren schufen die Werke in der als seriennahen Klasse geplanten Superbike-WM komplexe Prototypen, die nicht mehr allzu viele Gemeinsamkeiten mit den Serienmaschinen hatten. Der Dorna war das Technikniveau in der Superbike-WM von Beginn an ein Dorn im Auge. 2015 müssen sich die Hersteller an ein seriennahes Reglement gewöhnen.

© Kawasaki

Welche Hersteller profitieren in der Saison 2015 vom neuen Reglement? Zoom

Ziel ist es, die Kosten zu senken und die Chancen der kleinen Teams zu steigern. Gleichzeitig sollen die Hersteller mit weniger aktuellen Serienmaschinen nicht zu sehr benachteiligt werden. In nationalen Superbike-Meisterschaften werden auf dem Gebiet der Elektronik Kosten durch die Verwendung einer Einheits-ECU eingespart. In der WM möchten die Hersteller aber mit den verfügbaren Budgets entwickeln.

"Man muss eine Balance schaffen und bestimmte Dinge beachten. Unterm Strich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden", so Superbike-Technikdirektor Scott Smart zum neuen Reglement. Im Vergleich zum Evo-Reglement konnten die Hersteller einige Kompromisse durchdrücken. In der Evo-Wertung waren lediglich die Hersteller, die über ein aktuelles Serienmotorrad verfügen, konkurrenzfähig.

BMW, Ducati und Kawasaki hätten sicher kein Veto gegen das Evo-Reglement eingelegt: "Einige Hersteller hätten sich darüber sehr gefreut. Das wären die Hersteller gewesen, die über ein neues Serienmodell verfügen. Wir müssen aber eine gewisse Chancengleichheit sicherstellen. Bei den Motoren haben wir perfekte Voraussetzungen geschaffen. Die Elektronik erfordert in dieser Saison von jedem Team sehr viel Arbeit. Bei den ersten Rennen wird es schwierig, doch dann sollte es ziemlich einfach sein", bemerkt Smart gegenüber 'MCN'. Bei den beiden ersten Rennen dürfen die Teams 2014er-Elektronik verwendet werden. Danach ist die 2015er-Version vorgeschrieben.