Aegerter auf Kalex: "Abstimmung ist einfacher"

Bei den Tests macht sich Dominique Aegerter mit der Kalex vertraut - Zudem nennt er die Gründe für die Schwierigkeiten nach der Sommerpause

(Motorsport-Total.com) - Nach fünf Jahren mit Suter wird Dominique Aegerter in der kommenden Saison erstmals auf einer Kalex sitzen. Der Schweizer, der die Saison 2014 als WM-Fünfter beendete und am Sachsenring seinen ersten Sieg einfuhr, muss sich aber mit der 2014er-Spezifikation zufrieden geben. Bei den Tests in Jerez konnte sich Aegerter mit seinem neuen Arbeitsgerät vertraut machen. In dieser Woche folgen weitere Tests in Spanien.

Titel-Bild zur News: Dominique Aegerter

Dominique Aegerter lädt am Samstag zur großen Abschlussfeier Zoom

"Es ist ein anderes Motorrad. Das wurde bei den Tests in Jerez klar", erklärt Aegerter im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Leider war das Wetter nicht gerade optimal. Wir konnten nur einen Tag im Trockenen fahren. Die Sitzposition fiel mir als erstes auf. Das Motorrad ist ein bisschen breiter und man sitzt ein bisschen höher. Das Motorrad hat eine bessere Bremsstabilität. Wir müssen das Setup noch an meinen Fahrstil anpassen."

"Ich muss ein besseres Gefühl fürs Motorrad finden. Ich war eine Sekunde langsamer als mit der Suter", berichtet der Schweizer. "Durch die geänderte Sitzposition ist es eine Umgewöhnung. Das ist nach den ersten Tests aber meistens kein Problem mehr." Warum Kalex in der Saison 2014 so dominant war, kann sich Aegerter gut erklären. Suter holte nur drei Saisonsiege. Aegerter und Landsmann Tom Lüthi waren für die Erfolge verantwortlich.

"Das kann man sicher auch auf die Fahrer und die Teams schieben, die Material von Kalex eingesetzt haben. Doch man konnte auch erkennen, dass die Kalex auf allen Strecken schnell und einfacher abzustimmen war", analysiert Aegerter, der in der kommenden Saison nicht auf Öhlins vertraut: "Wir verwenden auch in der kommenden Saison WP-Federelemente. Bei den Bremsen vertrauen wir auf Brembo, fahren diese aber mit den SPS-Belägen. Die Bedienelemente sind von Accossato."

Dass Lüthi die Rolle des Teamkollegen übernimmt, war eine Überraschung. In der Saison 2014 duellierten sich die beiden Schweizer um Platz vier der Fahrerwertung. "Bisher haben wir noch nicht besonders intensiv miteinander gearbeitet. Wir haben unsere Daten ausgetauscht und zusammen gesprochen. Bisher konnten wir uns aber noch nicht helfen, weil der Test nicht aussagekräftig war", berichtet Aegerter, der in der Saison 2014 lange Zeit deutlich vor Lüthi lag. Doch bei den finalen Rennwochenenden zog Lüthi vorbei und sicherte sich den vierten Platz.

"Es war nicht einfach, bei jedem Rennen das Level zu halten. Nach dem Sieg am Sachsenring kam eine Menge auf mich zu. Es ging um die Verträge für die Zukunft. Ich hatte ein Angebot für die MotoGP. Es gab viele Gespräche. Dann trafen wir die schwierige Entscheidung, von Suter zu Kalex zu wechseln. Dass Tom Lüthi mein Teamkollege wird, war auch nicht so einfach. Ich denke, ich hatte keinen freien Kopf für das Motorradfahren", blickt Aegerter zurück. "Dadurch konnte ich die erhofften Podestplätze nicht holen."

Nach dem Test in Spanien verabschiedet sich Aegerter in die Winterpause. "Ich werde versuchen, im Winter Supermoto und Motocross zu fahren. Zudem möchte ich daran arbeiten, noch fitter zu werden", erklärt der Kalex-Pilot, der am Wochenende zur großen Feier lädt: "Am Samstag findet eine Abschlussfeier statt. Dort sind Fans und Unterstützer eingeladen, um mit mir anzustoßen."