HRC fürchtet sich vor Michelin-Comeback

Der anstehende Wechsel des Reifenherstellers sorgt bei Shuhei Nakamoto für Sorgenfalten: Der Japaner hat Angst, dass Honda die neuen Reifen nicht versteht

(Motorsport-Total.com) - Nach der kommenden Saison müssen sich die MotoGP-Teams auf einen neuen Reifenhersteller einstellen. Bridgestone zieht sich nach sieben Jahren aus der Königsklasse zurück und macht die Bühne frei für Michelin, die zuletzt in der Saison 2008 in der MotoGP vertreten waren. Durch die Reifenumstellung bieten sich den Teams durchaus Chancen, die momentan Kräfteverhältnisse zu ihren Gunsten zu ändern. Die Führenden können unterm Strich nur verlieren.

Titel-Bild zur News: Shuhei Nakamoto

Shuhei Nakamoto: "Nach wie vor lernen beim Bridgestone-Reifen dazu" Zoom

HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto sorgt sich, dass Honda den momentanen Vorsprung einbüßt und die Konkurrenz aufholt. Zudem befürchtet der Japaner, dass die Kosten steigen, da die Entwicklungsabteilungen passende Lösungen für die neuen Pneus erarbeiten müssen. Bereits vom Wechsel von Michelin zu Bridgestone tat sich Honda schwer, die RC212V an die Einheitsreifen anzupassen. Erst in der Saison 2011 konnte man die Meisterschaft gewinnen.

"Wir haben viel Zeit investiert, um die Bridgestone-Reifen zu verstehen und haben viele Rahmen, Schwingen und Geometrie-Optionen probiert, um die Reifen zu verstehen. Der Wechsel des Reifenherstellers hat zur Folge, dass wir diese Tests in allen Bereichen wiederholen müssen", erklärt Nakamoto den Kollegen von 'Motor Cycle News'. "Das ist eine riesige Aufgabe und verlangt ein großes Budget."

"Nach wie vor lernen beim Bridgestone-Reifen dazu - vor allem wenn die Konstruktion geändert wird", gesteht der HRC-Vize. "Ich schätze, dass wir den Bridgestone-Reifen zu 80 Prozent verstehen. Wenn wir den Reifen zu 70 Prozent verstehen, können wir Yamaha herausfordern, doch wenn wir nur bei 50 Prozent sind, dann könnten wir Yamaha nicht schlagen. Dann würden die Resultate anders aussehen, obwohl Marc (Marquez; Anm. d. Red.) ein sehr guter Fahrer ist. Wenn wir in der Saison 2016 die Reifen zu 70 Prozent verstehen, sind wir sehr zufrieden."