Heidolf: "Hondas Bemühungen sind gewaltig"

Honda betreibt die Entwicklung der NSF250RW für die Moto3-Klasse auf Hochtouren - Es gibt neue Teile für Austin - Dirk Heidolf ist von Hondas Engagement beeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Das Racing-Team-Germany rund um Ex-Rennfahrer Dirk Heidolf ist in diesem Jahr eines von drei Moto3-Teams, das auf die neue Honda NSF250RW setzt. Für den Rennstall hat es sich gelohnt Honda die Treue zu halten, denn Efren Vazquez eroberte beim Saisonauftakt in Katar als Dritter auf Anhieb einen Podestplatz. Honda war in Katar konkurrenzfähig. Nur KTM-Werksfahrer Jack Miller konnte einen japanischen Triumph verhindern. Im Winter hatte es allerdings lange nicht danach ausgesehen. Die Honda-Fahrer hatten allesamt Rückstand und die Honda-Ingenieure schraubten an allen Ecken und Enden des Motorrades.

Titel-Bild zur News: Efren Vazquez

Die Treue des Racing-Team-Germanys zu Honda hat sich ausgezahlt Zoom

"Ja, es war eine riskante Entscheidung - andererseits aber auch nicht. Honda hat uns Mitte der vergangenen Saison sehr detailliert informiert, was sie planen und was geändert wird", sagt Heidolf gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Von unserer Seite war es kein großes Risiko. Für Außenstehende sah es mit Sicherheit riskant aus, weil niemand wusste, was Honda plant. Dass der Rückstand so schnell aufgeholt werden konnte, ist toll. Das muss man sagen."

"Es war etwas überraschend, dass wir bereits zu Beginn der Saison so nah an den KTMs dran sind. Die Wintertests haben etwas anderes gezeigt." Honda hat auf Anhieb gezeigt, warum die Marke im Motorradrennsport so erfolgreich ist. Deshalb hatte Heidolf, der in seiner aktiven Karriere im Jahr 2005 in der 250er-Klasse eine Honda fuhr, auch nie Zweifel an dem neuen Projekt. "Niemals. Wir wussten immer, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das neue Motorrad konkurrenzfähig ist."

Honda hat ein stimmiges Paket

Bei den Wintertests in Spanien gab es die Vermutungen, dass die NSF250RW auf den Geraden zu langsam sein könnte und der Motor weniger Leistung hat als die KTM. Die über einen Kilometer lange Zielgerade des Losail-Kurses zeigte aber das Gegenteil. Honda und KTM sind gleichauf. Allerdings will Heidolf noch weitere Strecken abwarten, bevor er die Gesamtperformance seines Motorrades einschätzen will.

"Wenn die ersten vier Rennen vorbei sind und wir wieder in Europa fahren, wird sich eine Tendenz zeigen. Die Strecken sind bei den ersten Rennen ziemlich unterschiedlich." Nach Katar kommt der neue Circuit of the Americas in Texas, anschließend der komplett neue Kurs in Argentinien und schließlich das winkelige Jerez de la Frontera in Spanien. "Ich denke, das komplette Paket passt sehr gut zusammen. Das muss man wirklich sagen", findet Heidolf. "Ich glaube, dass es perfekt aufeinander abgestimmt ist."

Die Entwicklung des Motorrades ist aber noch lange nicht abgeschlossen. "Honda wird beim zweiten Rennen neue Teile bringen. Wir wurden informiert, aber ich darf keine Details nennen. Bis der finale Stand erreicht ist, sind sämtliche Updates kostenfrei. Mitte der Saison wird es dann optionale Pakete geben, die dann aber bezahlt werden müssen", sagt der Teamchef über die kommenden Kosten und hält fest: "Hondas Bemühungen sind gewaltig."


MotoGP in Doha

Vazquez-Erfolg eine Genugtuung für Heidolf

"Es gibt noch ein paar Bereiche, an denen gearbeitet werden muss. Das weiß Honda und kümmert sich darum." Und Honda ist gewillt KTM das Moto3-Feld nicht alleine zu überlassen. Die Japaner wollen den Österreichern in der kleinsten Klasse wieder den Rang ablaufen. "Auf jeden Fall", weiß Heidolf. Er selbst beendete seine aktive Karriere Ende 2007. Seither hat Heidolf als Teamchef mit Sandro Cortese Rennen gewonnen und Jack Miller entdeckt.

Nun kann Vazquez, der von vielen seit Jahren unterschätzt wird, sein Können so wie in Katar zeigen. "Es war eine Genugtuung für uns", sagt Heidolf zufrieden. "Viele haben vor der Saison die Verpflichtung von Vazquez in Frage gestellt. Beim ersten Rennen hat er es den Kritikern gezeigt. Das war für uns ein sehr schönes Erlebnis. Es war ein großer Erfolg."