Smith: "Die Ducatis sind derzeit meine besten Freunde"

Dank einer neuerlichen Kollision der Ducati-Piloten Andrea Dovzioso und Nicky Hayden schnappt sich Bradley Smith auf den letzten Metern Platz acht

(Motorsport-Total.com) - Bradley Smiths erster Indianapolis-Auftritt auf einem MotoGP-Bike war vor allem in zwei Momenten dramatisch: Beim Start und beim Sprint zur Ziellinie. Als das 27-Runden-Rennen auf dem Infield-Kurs des Indianapolis Motor Speedway eröffnet wurde, preschte Smith mit seiner Tech-3-Yamaha von Startplatz sieben sofort auf Rang vier nach vorn.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith machte auf den letzten Metern noch zwei Plätze gut Zoom

Nach einem Ausrutschter fiel der 22-jährige Brite im Verlauf des Rennens zurück und befand sich in der letzten Runde im Windschatten der beiden Ducati-Werkspiloten Andrea Dovizioso und Nicky Hayden auf Platz zehn. In der letzten Kurve des Rennens erhielt Smith wie schon vor wenigen Wochen in Assen ein unerwartetes Geschenk der balgenden Ducati-Fahrer. Nachdem es in Assen Dovizioso war, der sich in der letzten Schikane an Hayden vorbeipresste und diesen dabei von der Strecke drückte, war die Rollenverteilung in Indianapolis umgekehrt.

Hayden quetschte sich in der letzten Kurve innen neben Dovizioso. Es kam zur Berührung der beiden roten Desmosedici GP13, woraufhin sich beide - nach einem Parallelsprung über den Randstein - plötzlich auf dem Oval und damit neben dem MotoGP-Kurs befanden. Auch abseits der Piste tobte das Ducati-Duell weiter. Hayden gewann zwar das Beschleunigungsduell gegen Dovizioso. Der lachende Dritte war aber Smith, der auf den letzten Metern noch an beiden vorbeizog und die Linie als Achter kreuzte. Der Vorsprung des Briten auf Lokalmatador Hayden betrug beim Überfahren des legendären "Yard of Bricks" winzige 0,011 Sekunden.

Neuerliche Ducati-Einladung

"Die Ducatis sind derzeit meine besten Freunde. Sie schenken mir ständig Positionen", grinst Smith und schildert die Szene in der letzten Kurve aus seiner Sicht: "'Dovi' ließ die Tür offen und Nicky stieß hinein. Es war ein Manöver, von dem wir alle wissen, dass es möglich ist, aufgrund der Kerbs aber nie funktionieren wird." Die Einladung für Platz acht nahm Smith dankend an, wenngleich er sich auf der Linie denkbar knapp gegenüber Hayden behauptete.


Fotos: Bradley Smith, MotoGP in Indianapolis


Bis dahin war es für Smith abgesehen vom Raketenstart ein schwieriges Rennen. "Aus irgendeinem Grund fühle ich mich in den ersten fünf Runden nicht richtig wohl auf dem Bike. Ich hatte einige Schrecksekunden zu überstehen und möchte gar nicht wissen, wie diese aus der Position direkt hinter mir ausgesehen haben müssen." In Kurve sechs kam der Brite nach einer dieser Schrecksekunden von der Linie ab und musste bei dieser Gelegenheit Alvaro Bautista (Gresini-Honda), Stefan Bradl (LCR-Honda), Valentino Rossi (Yamaha) und Hayden passieren lassen. Wenig später zog auch Dovizioso vorbei.

Chattering verdirbt den Spaß im Rennen

"Ich weiß nicht genau, woran es lag. Auf jeden Fall hatte ich starkes Chattering im Hinterrad. Die Reifen verhielten sich ganz anders als noch im Warmup", versucht sich Smith in einer Erklärung für das gewöhnungsbedürftige Fahrverhalten seiner schwarzen M1, das in Kurve sechs zum Fahrfehler führte. "Ohne diesen Fehler hätte ich sicherlich nicht mit den Ducatis kämpfen müssen", glaubt er.

Doch auch ohne den Ausrutscher lief das Rennen aus Sicht des Tech-3-Piloten nicht optimal. "Normalerweise bin ich in der zweiten Rennhälfte schneller. Heute aber wurde ich stetig langsamer", rätselt Smith. Immerhin: Mit seiner siebten Top-10-Platzierung des Jahres knackte der 22-Jährige nach zehn Rennen seiner Rookie-Saison die Top 10 der Gesamtwertung.