Bridgestone analysiert die Probleme von Assen

Bridgestone gibt Aufschluss über die Reifenprobleme in Assen: Die Ursache für die Schäden sind aber noch nicht klar - Casey Stoner kritisiert wieder einmal die Reifen

(Motorsport-Total.com) - Abgesehen von der Kollision zwischen Alvaro Bautista und Jorge Lorenzo bestimmten zwei weitere Themen den Grand Prix in Assen. Zum einen gab es relativ viele Stürze und auf der anderen Seite hatten einige Fahrer große Reifenprobleme. Valentino Rossi musste sogar an die Box, um sich einen neuen Hinterreifen abzuholen, weil seiner komplett verschlissen war. Bridgestone kündigte umgehend eine Untersuchung der betroffenen Pneus an. Alle CRT-Piloten und die Honda-Fahrer wählten im Rennen den weicheren Hinterreifen, während Yamaha und Ducati mit der härteren Variante unterwegs waren.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Bei Valentino Rossi war in der zweiten Rennhälfte der Hinterreifen hinüber

"Bei beiden asymmetrischen Hinterreifen wurde die gleiche Medium-Mischung in der rechten Flanke verwendet.", sagt Shinichi Yamashita, der General Manager der Entwicklungsabteilung für Rennreifen. "Es war ein Kompromiss zwischen Grip und Haltbarkeit auf der linken Flanke. Das war ganz sicher ein Faktor bei der Reifenwahl. Yamaha und Ducati entschieden sich erst kurz vor dem Start. Vielleicht wollten sie eine bessere Haltbarkeit bei den gestiegenen Temperaturen haben. Auf der anderen Seite fanden die Honda-Fahrer in den Trainings heraus, dass die weichere Version für sie auch bei wärmeren Temperaturen funktionierte."

"Deshalb zeigten sie im Rennen eine starke und konstante Pace. Da die CRT-Motorräder etwas langsamer sind, wirken nicht so starke Kräfte auf die Reifen", erklärt der Japaner. "Deshalb bevorzugten sie das bessere Aufwärmverhalten der weicheren Slicks." Wo Lorenzo mit der härteren Variante im Vergleich zum Honda-Duo gelandet wäre, wissen wir nicht. Doch was war mit den Reifenproblemen? Der Boxenstopp von Rossi wurde weltweit im Fernsehen gezeigt und warf ein schlechtes Licht auf Bridgestone.


Fotos: MotoGP in Assen, Samstag


Was war passiert? "Leider hatten einige Fahrer Probleme mit den Hinterreifen. Wir entschuldigen uns dafür", sagt Yamashita. Sobald wir merkten, dass es Probleme gab, leiteten die Techniker vor Ort sofort eine Untersuchung der betroffenen Reifen ein. Wir sammelten auch Feedback von den betroffenen Fahrern, um herauszufinden, was im Rennen passiert ist. Bridgestone nimmt das sehr ernst. Ich stellte sicher, dass diese Reifen ins Technikzentrum nach Kodira in Japan gebracht wurden. Wie werden jetzt in den Laboren untersucht. Wir unternehmen alles, um herauszufinden, was passiert ist."

Die Ergebnisse stehen noch nicht fest. Bleibt die Frage nach den zahlreichen Stürzen. Sieger Casey Stoner hat nur eine Antwort parat: "Der neue Vorderreifen", bleibt er bei seiner Kritik. Sein Teamkollege Dani Pedrosa stimmt zu: "Es klingt lustig, aber es stimmt auch. Zu Beginn des Rennens wäre mir mehrmals das Vorderrad fast eingeklappt. Das passierte in langsamen und schnellen Kurven, links und rechts. Der Reifen gab nach. Ich weiß nicht, wie die anderen Stürze waren, aber ich schätze über den Vorderreifen."

Stoner kritisiert Qualität der Reifen

Außerdem ist in diesem Jahr auffällig, dass die neuen 1.000er nur schwer an die Rundenzeiten der schwächeren 800er herankommen. Theoretisch sollten die neuen Motorräder schneller sein. Stoner sieht auch hier die Reifen als Hauptursache: "Persönlich denke ich, dass wir mit der 1.000er überall neue Rundenrekorde aufstellen hätten sollen. Meiner Meinung nach ist das Level der Reifen stark gesunken. Es gibt keinen Traktionspunkt beim Hinterreifen mehr. Der Grip ist zwischen der Flanke und der Auflagefläche gleich."

"Man findet keinen Punkte mehr, wo man mehr Grip hat, beschreibt der Weltmeister. "Es wird immer schlimmer und schlimmer. Die Leute machen Tests und sagen, dass alles besser ist. Deshalb haben wir auch diesen Vorderreifen. Wir werden aber immer langsamer und langsamer. Vielleicht fühlt es sich besser an, aber die Performance ist nicht da. In Bezug auf die Reifen entwickeln wir uns nicht weiter. Es ist enttäuschend. Es ist ein Scherz. Es ist nicht einmal annähernd auf dem Level, wie es vor einigen Jahren war."