Tech 3: Große Hoffnungen blieben unbelohnt

Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow hatten beim Tech-3-Heimspiel beide das Podium vor Augen - Unterm Strich standen nur die Ränge sieben und acht zu Buche

(Motorsport-Total.com) - Nach den Plätzen drei und fünf im Qualifying sowie einer Bestzeit im Warmup hatten sich die beiden Tech-3-Yamaha-Piloten Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow für das Heimspiel ihres Teams in Le Mans viel vorgenommen. Im Verlauf des 28-Runden-Rennens bei lagen die beiden schwarzen Monster-Motorräder tatsächlich in aussichtsreicher Position.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow

Am Start waren Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow noch zuversichtlich...

Sowohl Dovizioso als auch Crutchlow hatten im Zuge eines herzerfrischenden Kampfs mit Ducati-Pilot Valentino Rossi, der letztlich Zweiter wurde, eine Podiumsplatzierung vor Augen. In der 19. Runde war Crutchlow direkt am Hinterrad des auf Platz drei fahrenden Rossi, als er seine Yamaha M1 im Kiesbett der Dunlop-Schikane versenkte. Zwar konnte der Brite seine Fahrt fortsetzen, mehr als Platz acht war jedoch nicht mehr zu holen.

Nach dem Sturz von Crutchlow war es an Dovizioso, die Kohlen für das französische Tech-3-Team aus dem Feuer zu holen. Der Italiener machte seinerseits Druck auf Landsmann Rossi, bevor auch er zu Boden musste: Dovizioso verlor die Yamaha in der 25. Runde in Kurve neun aus der Kontrolle und kam, nachdem sich wieder aufgerappelt hatte, auf Rang sieben ins Ziel.

"Obwohl die Bedingungen alles andere als ideal waren, war es ein fantastisches Rennen, das nicht nur ich, sondern hoffentlich auch die Fans auf den Tribünen sehr genossen", so Dovizioso. "Auf der nassen Piste war es einfach, einen Fehler zu machen. Der Kampf mit Cal und Valentino war hart, aber er hat Spaß gemacht. Es ist eine Schande, dass ich gestürzt bin, denn ich hatte eine gute Chance auf mein erstes Podium für Tech 3 und Yamaha."


Fotos: Andrea Dovizioso, MotoGP in Le Mans


Die Ursache für seinen Abflug vier Runden vor Schluss sieht Dovizioso darin begründet, dass er mit den nachlassenden Reifen zu stark attackierte: "Valentino konnte mir nicht davon fahren und ich sah, dass wir beide auf Casey (Stoner; Anm. d. Red.) aufholten. In dieser Phase wollte ich unbedingt dranbleiben, war aber am absoluten Limit der Reifen unterwegs. Der Sturz ist schade, aber immerhin waren wir an diesem Wochenende sowohl im Trockenen als auch im Nassen schnell."

Crutchlow konnte Platz acht nach seiner Bestzeit im morgendlichen Warmup ebenfalls nur bedingt Positives abgewinnen. "Ich bin nicht glücklich, dass ich im Kampf um einen Podestplatz gestürzt bin. Es war ein toller Kampf mit Andrea und Valentino, aber im Vergleich zu ihnen konnte ich auf den Geraden nicht ganz mithalten. So musste ich meine Zeit in den Kurven gutmachen", berichtet der Brite.


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP in Le Mans


Das ging nur bis zur 19. Runde gut. "Es ist schade, dass ich gestürzt bin während ich mit Valentino kämpfte. Schließlich ist er Zweiter geworden", so Crutchlow. "Jetzt schaue ich nach Barcelona. Ich weiß, dass es dort schwierig werden wird, aber ich hoffe, erneut ums Podium mitfahren zu können."

Herve Poncharal lobt Valentino Rossi

Für Tech-3-Teammanger Herve Poncharal war der Grand Prix von Frankreich "ein wirklich aufregendes Rennen". "Die Fans können sich über die spektakuläre Show und die Anstrengungen von Andrea und Cal im Kampf um eine Podiumsplatzierung bei unserem Heimrennen sicher nicht beschweren. Wir sahen einen großartigen Kampf zwischen Andrea, Cal und Valentino, bei dem alle sehr viel Respekt walten ließen. Sie zeigten harte, aber saubere Überholmanöver bei wirklich schwierigen Bedingungen."

"Für meine Gesundheit war es nicht gut, für die Zuschauer vor dem Fernseher mit Sicherheit schon", so der Tech-3-Boss mit Blick auf den Dreikampf seiner beiden Piloten und Ducati-Star Rossi. "Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnten heute beide Valentino schlagen, doch dann zog er sein Tempo an und stellte unter Beweis, dass er es nach wie vor drauf hat."

Mit Blick auf die Stürze seiner beiden Schützlinge sagt Poncharal: "Das kann passieren. Das Endergebnis ist nicht das, was wir uns vorgestellt hatten, aber immerhin konnten wir noch ein paar Punkte mitnehmen und beweisen, welch wettbewerbsfähiges Paket wir in diesem Jahr sowohl auf nasser als auch auf trockener Strecke zur Verfügung haben."