• 28.03.2011 09:46

Aprilia: Höhen und Tiefen in Donington

Max Biaggi leistete sich in Donington gleich mehrere Aussetzer - Leon Camier betreibt mit Platz drei im zweiten Lauf Schadensbegrenzung

(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Werksteam ging am zweiten Wochenende der Superbike-Weltmeisterschaft im britischen Donington durch ein Wechselbad der Gefühle. Als positiven Aspekt verbuchte die Truppe einen dritten Platz von Lokalmatador Leon Camier im zweiten Lauf. Im starken Gegensatz dazu stand allerdings der Auftritt von Weltmeister Max Biaggi.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Max Biaggi vergab durch mehrere Fehler die Chance auf ein Top-Ergebnis

Im ersten Rennen des Tages kam der Italiener gleich mehrfach vom rechten Weg ab und wurde hinter Noriyuki Haga auf der Pata-Aprilia nur Siebter. Im zweiten Lauf kam es noch dicker. Biaggi fabrizierte einen Frühstart und ignorierte in der Folgezeit die Aufforderung, für eine Durchfahrtsstrafe in die Boxengasse zu kommen. Die Disqualifikation durch die Rennleitung und null Punkte waren die logische Folge.

Auf seine Probleme im zweiten Rennen angesprochen, gab Biaggi zu Protokoll: "Mir war klar, dass ich zu früh losgefahren bin. Im Anschluss habe ich so hart wie möglich attackiert, verlor durch den Fehler zu Beginn allerdings die Konzentration." Die entsprechende Aufforderung der Rennleitung zum Absitzen der Strafe habe er eigener Aussage zufolge nicht bemerkt. "Ich habe die Signale an der Boxenmauer nicht gesehen. Es tut mir leid für mein Team", so Biaggi kleinlaut.

Biaggi im Clinch mit Fabrizio und Melandri

Zu allem Überfluss legte sich der temperamentvolle Italiener im Verlauf des Wochenendes gleich mit mehreren Fahrern an. Sowohl Marco Melandri, der im ersten Lauf seinen ersten Superbike-Sieg holen konnte, als auch Michel Fabrizio waren nach separaten Zwischenfällen alles andere als gut auf ihren italienischen Landsmann zu sprechen.

Fabrizio kam am Freitag nach einer unsanften Begegnung mit der Aprilia des Weltmeisters zu Sturz. Soweit kam es im Falle von Melandri zwar nicht, der Yamaha-Werksfahrer fühlte sich jedoch am Samstag von Biaggi unnötig aufgehalten. Die Meinungsverschiedenheit gipfelte schließlich in einer hitzigen Diskussion in der Box, die für Aprilia-Pilot Biaggi mit einer Geldstrafe endete.

"Es war ein schwieriges Wochenende, an dem einige meiner Fehler ein gutes Ergebnis zunichte gemacht haben", zeigte sich Biaggi später frustriert und einsichtig zugleich. "Nun denke ich nur noch an das nächste Rennen und hoffe, dass uns ähnliche Vorkommnisse erspart bleiben." Damit es in knapp vier Wochen in Assen tatsächlich besser läuft, wird der amtierende Weltmeister in erster Linie bei sich selbst ansetzen müssen. Dieser Umstand ist ihm durchaus bewusst: "Aus Fehlern lernt man, und das werde ich, wenn ich an Donington zurückdenke."

"Aus Fehlern lernt man, und das werde ich tun, wenn ich an dieses Wochenende zurückdenke." Max Biaggi

Camier mit Platz drei zufrieden

Lediglich der zweite Fahrer im Aprilia-Werksteam, Leon Camier sorgte mit Platz drei im zweiten Lauf für ein wenig positive Stimmung bei der italienischen Truppe. Nach seinem insgesamt vierten Podestplatz zeigte sich der Brite entsprechend zufrieden. "Das war wirklich ein gutes Wochenende für mich nach dem harten Start in die Saison in Australien", so Camier, der auf Phillip Island noch schwer gestürzt war.

Im zweiten Lauf in Donington wäre unter Umständen sogar noch etwas mehr als Platz drei für ihn möglich gewesen, ein Bremsproblem an der RSV4 führte allerdings dazu, dass er am Ende gegen Melandri keine Chance mehr hatte. "Das ruiniert die Freude über Platz drei jedoch nicht im Geringsten", versicherte Camier.