Biaggi vs. Melandri: Erster Konflikt in Donington

In Donington sind die beiden Rivalen Max Biaggi und Marco Melandri erstmals in der Superbike-WM aneinander geraten - Meinungsverschiedenheit in Superpole

(Motorsport-Total.com) - In der Superbike-Weltmeisterschaft treffen in dieser Saison die beiden ehemaligen MotoGP-Konkurrenten Max Biaggi und Marco Melandri aufeinander. Während Letzterer neu in die Serie gekommen ist, hat sich Biaggi in den vergangenen Jahren eine zweite Karriere aufgebaut und mit dem WM-Titel versüßt. Gleich im ersten Rennen auf Phillip Island lieferten sich die beiden ein hartes Duell, das schließlich der Champion für sich entschied.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri, Max Biaggi

Auf Phillip Island lieferten sich Melandri (33) und Biaggi (1) rundenlang ein Duell

In Donington wurde das Klima bereits rauer. In der Superpole trafen sie sich auf der Strecke. Melandri war auf einer schnellen Runde, während Biaggi gerade seine Aufwärmrunde begonnen hatte und langsam unterwegs war. Beinahe kam es zur Kollision. Im Anschluss an die Szene gab es eine hitzige Diskussion in der Box. Biaggi stürmte in die Yamaha-Box, klopfte Melandri auf die Wange und maßregelte ihn.

"Max hat mich definitiv kommen sehen, denn als ich neben ihm lag, hatte er schon die Hand in der Höhe", wird Melandri von 'gpone.com' zitiert. "Dieses Verhalten ist für einen Weltmeister unentschuldbar. Dass er das dreimal an zwei Tagen gemacht hat, sagt alles", spricht der Italiener den Zusammenstoß mit Michel Fabrizio und eine weitere brenzlige Situation mit Noriyuki Haga an.

Biaggi sieht das natürlich komplett anders: "Er ist nicht sportlich und schon gar nicht stilvoll. Ich habe ihn nicht hinter mir gesehen. Dass er das Gegenteil behauptet ist schockierend. Sein sarkastischer Applaus, als wir zurück an die Box gekommen sind, war hässlich und unangebracht."


Fotos: Superbike-WM in Donington


Melandri schaffte nicht den Sprung in Superpole 3 und wird die beiden Rennen von Platz neun starten. "Es ist schade, denn ich habe meine zweite schnelle Runde verloren, meine beste Runde. In der ersten Runde habe ich ein gutes Gefühl für die Reifen bekommen und wollte in der zweiten alles geben."

Biaggi weist die Kritik von sich: "Alle Kurven sind auf diesem Kurs eng. Es kann schnell passieren, dass man sich auf der Rennlinie eines anderen Fahrers befindet. Bei diesen niedrigen Temperaturen muss man seine Reifen auf Temperatur bringen. Damit werden die Dinge noch komplizierter. Ich glaube, dass sich der normale Menschenverstand durchsetzen wird."

Die Fans können sich jedenfalls auf spannende Duelle freuen, denn Melandri kündigt an: "Da er nicht weit vor mir startet, werden wir uns auf der Strecke sehen. Wenn er überzeugt ist, dass er richtig liegt, dann kann man das nicht ändern." Zu seiner eigenen Performance sagt der 28-Jährige: "Checa ist im Rennen schnell. Er wird eine Soloflucht versuchen. Es ist schwierig die Reifen auf Temperatur zu bringen, aber ich darf den Kontakt zur Führungsgruppe nicht verlieren."

Sein Kontrahent hatte bei den kühlen Wetterbedingungen von maximal zehn Grad auch seine Mühe. "Unsere Konkurrenz hat das Tempo stark erhöht", so Biaggi der Startplatz sechs an Land zog. "Wir haben eine neue Lösung versucht, die aber nicht optimal war. Für eine Alternative bleibt nicht viel Zeit, da nur noch das Aufwärmtraining bleibt."