Yamaha über Vinales: "Wir dachten, er bräuchte mehr Zeit"

Maverick Vinales kämpft in der MotoGP 2017 um den Titel, und das in seinem ersten Jahr bei Yamaha - Das hat auch Teammanager Massimo Meregalli überrascht

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn sich Maverick Vinales nach dem Sachsenring-Grand-Prix ärgerte, nicht als WM-Leader in die Sommerpause gehen zu können, kann der Spanier sich über eine starke erste Saisonhälfte bei Yamaha freuen. Seit er Ende 2016 von Suzuki zu Yamaha wechselte, mischt er im Kampf um den Titel mit. Dreimal stand er ganz oben auf dem Treppchen, einmal wurde er Zweiter. Zwei Ausfälle warfen den 22-Jährigen zwar zurück, doch mit nur fünf Punkten Rückstand auf die Spitze ist noch alles offen.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales präsentiert sich seit seinem erstem Einsatz für Yamaha stark Zoom

Yamaha hat mit ihm und Valentino Rossi in dieser MotoGP-Saison gleich zwei Fahrer, die um die WM-Krone kämpfen. Dass Vinales mit der Yamaha M1 sich schnell anfreunden würde, zeichnete sich dabei schon frühzeitig ab. "Als er in Valencia zum ersten Mal auf unser Motorrad stieg, war es nach dem ersten Tag bereits der Schnellste. Und er konnte diese Pace über die Tests hinweg und auch in den ersten Rennen halten", blickt Teammanager Massimo Meregalli zurück.

Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' gibt der Italiener aber auch zu: "Wir hatten nicht erwartet, dass er in so kurzer Zeit schon so schnell sein würde. Wir wussten, dass er schnell ist, aber wir glaubten, er würde etwas mehr Zeit brauchen." Doch der Spanier bewies das Gegenteil, gewann die ersten beiden Saisonläufe und hielt den teaminternen Wettkampf bei Yamaha auch nach dem Wechsel von Jorge Lorenzo zu Ducati am Leben.

Wilco Zeelenberg arbeitete als Riding Coach bei Yamaha in den Jahren 2000 bis 2006 mit Lorenzo zusammen und ist nun für Vinales zuständig. Er hat also den direkten Vergleich und hält gegenüber 'Crash.net' fest: "Maverick ist ein ausgesprochen professioneller und motivierter Kerl. Wenn man ihn in seiner Motivation vergleichen müsste, dann gehört er zu den Fahrer mit der besten Fokussierung, genauso wie Jorge. Wenn sein Visier zu ist, ist er vollkommen konzentriert."

Vinales' Mission sei es, Weltmeister zu werden. Und Zeelenberg hegt keinerlei Zweifel daran, dass er das auch schaffen wird. "Die Frage ist nur wann. Aber er wird eine der Schlüsselfiguren in den kommenden Jahren der MotoGP sein", urteilt der Riding Coach. Trotz jungen Alters lobt er den Spanier als gereifte Persönlichkeit, die sehr pflichtbewusst und lernwillig sei. Das äußere sich insbesondere in der Arbeit mit dem Team.


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"Wir haben eine Menge Erfahrung mit diesem Motorrad", erklärt Zeelenberg. Deshalb höre Vinales in Briefings auch immer sehr genau zu. "Mit Ausnahme von ein paar Beispielen in diesem Jahr, etwa bei heißen Bedingungen und wenig Grip, konnten wir das Motorrad in den Trainings Schritt für Schritt verbessern. Das gibt ihm Selbstvertrauen", sagt der Yamaha-Coach weiter. Er weiß: "Um Weltmeister zu werden, darf man sich nicht zu viele Ausreißer nach unten leisten."