• 01.06.2017 20:23

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Vorderreifen: Marquez erhält sein altes Gefühl zurück

Marc Marquez hofft, dass er mit dem alten Vorderreifen wieder sein gutes Gefühl findet - Dani Pedrosa will es in Mugello vor allem im Qualifying besser machen

(Motorsport-Total.com) - In der MotoGP-Ära gewann Honda vier Rennen in Mugello: Valentino Rossi siegte zweimal (2002, 2003) sowie Dani Pedrosa (2010) und Marc Marquez (2014) je einmal. Es hätten aber auch schon fünf Siege sein können, denn im Vorjahr wurde Marquez noch von Jorge Lorenzo (damals Yamaha) auf der Ziellinie um 0,019 Sekunden abgefangen. Es war das siebtknappste Ergebnis in der Geschichte der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez konnte sich einige seiner Stürze nicht erklären Zoom

Im Vergleich zum Vorjahr setzt Honda auf dieser schnellen Strecke in der Toskana auf einen anderen Motor. Wird es Marquez einfacher fallen, diesmal zu gewinnen? "Ich hoffe es", lacht der Spanier. "Im Vorjahr war es ein großartiges Wochenende. Der zweite Platz war gut. Aber ich will diesmal schneller sein. Bei der Elektronik sind wir besser aufgestellt als im Vorjahr. Den Rest werden wir im Laufe des Wochenendes sehen. Das Ziel ist natürlich, am Sonntag um den Sieg zu kämpfen."

Marquez steht vor dem sechsten Rennen schon unter Druck. Er hat schon zwei Ausfälle in der Statistik stehen, während seine direkten Konkurrenten nur jeweils ein Rennen nicht beenden konnten. Das zeigt auch der WM-Stand. Marquez hat 27 Punkte Rückstand auf Maverick Vinales. Diese 58 WM-Punkte sind auch die geringste Ausbeute aus den ersten fünf Rennen, seit Marquez in der MotoGP fährt (seit 2013). Sollte sich der Titelverteidiger in Mugello einen weiteren Ausfall leisten, dann könnte das schon wegweisend für seine WM-Ambitionen sein.

Große Hoffnungen setzt Marquez auf den alten 2016er-Vorderreifen von Michelin, der in Mugello erstmals im Rennen zum Einsatz kommt. "Wenn ein Reifen besser ist, weißt du das schon in der zweiten Runde. Dann kannst du auch pushen, weil du mehr verstehst", so Marquez, der betont: "Für mich ist wichtig, dass ich wieder das richtige Gefühl für den Vorderreifen finde. Das fehlt mir in dieser Saison. Viele meiner Stürze habe ich nicht richtig verstanden."

Test in Barcelona ein "Fortschritt"

Deshalb geht er davon aus, dass er mit dem alten Vorderreifen nicht so oft stürzt und auch härter attackieren kann. "Schon beim Montmelo-Test haben wir diesen Vorderreifen getestet und ich kehrte zu meinem normalen Fahrstil zurück." Für Marquez geht es in erster Linie um das Gefühl im Grenzbereich, denn: "Ich möchte nicht sagen, dass ich schneller oder langsamer bin." Auch Teamkollege Pedrosa ist mit den beiden Testtagen vergangene Woche in Barcelona zufrieden: "Dort gelangen uns Verbesserungen. Jetzt ist es wichtig, dass wir sie auch hier bestätigen. Ich denke, wir arbeiten gut, verbessern uns Schritt für Schritt und erhalten das Gefühl, das mir gefällt."

Derzeit befindet sich Pedrosa wieder auf einem Höhenflug. Der Routinier stand jetzt dreimal in Folge auf dem Podest. Das letzte Mal gelang ihm das im Jahr 2014 (Barcelona, Assen, Sachsenring). Mugello ist für Pedrosa auch eine gute Strecke, denn inklusive seinem Sieg stand er in der Toskana fünfmal auf dem Podest.

Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa will es in Mugello vor allem im Qualifying besser machen Zoom

Dazu kommen drei Pole-Positions (2012, 2012, 2013). "Hier zu fahren, ist unglaublich", sagt er grinsend. "Es geht hoch und hinunter und ist sehr schnell. Es sind auch immer viele Fans hier. Mit diesen Motorrädern kann man auf der Geraden super schnell fahren. Für die MotoGP ist es eine sehr schöne Strecke."

"Es ist ein wichtiges Rennen und ich bin froh, dass wir hier dieses Wetter haben", sagt Pedrosa mit Blick auf die schöne Prognose. "In der Früh kann es manchmal auf dieser Strecke schwierig sein. Mit diesen höheren Temperaturen ist es viel besser. Man kann von Beginn an ein gutes Gefühl aufbauen. Normalerweise braucht man für diese schnelle Strecke einige Runden, um ein Gefühl zu bekommen. Wenn das Wetter gut ist, kann man mehr Runden fahren. Es ist hier wichtig, gut ins Wochenende zu starten."

Mit dem dritten Platz in Le Mans überholte Pedrosa in der ewigen Statistik aller Podesplatzierungen aller Motorradklassen wieder Jorge Lorenzo und ist nun Dritter. Pedrosa stand in seiner gesamten Karriere 147 Mal auf dem Podest. "Ich landete zwar auf dem Podest, aber mein Startplatz war nicht gut", merkt er kritisch an. Startplatz 13 soll sich nicht wiederholen. "Wir brachten uns nicht in eine gute Position für das Rennen. Diesmal wollen wir es besser machen, im Qualifying ins Q2 kommen und eine gute Leistung zeigen. Wir wollen diesmal nicht in der gleichen Situation stecken."