• 30.01.2017 16:19

  • von Heiko Stritzke & David Emmett

Viel Feedback: KTM-Piloten von neuem Chassis begeistert

Pol Espargaro und Bradley Smith haben ihren Vergleichstest in Sepang begonnen - Starke Verbesserungen gegenüber Valencia, doch der Rückstand ist noch groß

(Motorsport-Total.com) - Für KTM wurde es beim Eröffnungstag der MotoGP-Testfahrten in Malaysia ernst: Was kann die RC16 wirklich? Die Österreicher wollen die Testzeit konsequent nutzen, um verschiedene Chassis zu testen. Pol Espargaro und Bradley Smith vergleichen das 2016er-Chassis mit einer kompletten Neuentwicklung und einem Interims-Modell. Am Eröffnungstag jedoch galt es erst einmal, Basisarbeit zu leisten. Und das unberechenbare Wetter erschwert Vergleichsarbeit. (So lief der Eröffnungstag des MotoGP-Tests in Sepang)

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Ein Schritt nach vorn: Die KTM-Piloten bescheinigen dem Motorrad Fortschritte Zoom

In jedem Fall scheint dem Team ein großer Schritt in die richtige Richtung gelungen zu sein. Beide Fahrer äußern sich voll des Lobes über das neue Material. "Das lief besser als erwartet", strahlt Espargaro. "Ich bin sehr zufrieden. Das Motorrad ist seit Valencia enorm verbessert, da haben die Jungs einen Riesenjob gemacht. Speziell bei der Elektronik haben sie überall Verbesserungen vorgenommen. Ich bin so glücklich, dass sie so viel geleistet haben."

Der Spanier kam auf eine Zeit von 2:01.338 Minuten und hatte somit 1,657 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Ducati-Testpilot Casey Stoner. "Das ist für den Anfang ganz gut", findet Espargaro. Wie Bradley Smith lobt er das Brems- und Einlenkverhalten des KTM-Motorrads. Eine Stärke, die der österreichische Hersteller aus der Moto3-Klasse mitgenommen hat. "Nur beim Rausbeschleunigen fehlt noch ein bisschen", konstatiert der Moto2-Weltmeister von 2013.

Bradley Smith hatte mit 2:03.033 Minuten deutlich das Nachsehen, bleibt aber gelassen: "Wir wollen uns in diesem Testprogramm so viel Wissen wie möglich aneignen. Pol geht in eine Richtung, ich in eine andere, dann sehen wir, was funktioniert." Auch ging Smith nicht auf Zeitenjagd, was den Rückstand erklären dürfte. Und wie fährt sich die KTM im Vergleich zur Tech-3-Yamaha? "Die Konzepte der Motorräder sind komplett unterschiedlich", sagt der Brite zum Unterschied zwischen Stahl- und Aluminium-Chassis.


Fotos: MotoGP-Test in Sepang, Montag


Auch Smith, der erstmals seit 2012 wieder mit seinem ehemaligen Crew Chief Tom Jojic zusammenarbeitet, äußert sich voll des Lobes über die neue KTM: "Das Tolle ist, dass man viel Feedback vom Motorrad bekommt. Ich weiß nicht, ob es an einer höheren Steifigkeit liegt oder an der Zusammensetzung der Materialien, aber man erhält enorme Rückmeldung. Die Maschine gibt mir ein gutes Gefühl, selbst auf Bodenwellen. Ich denke, dass die KTM speziell im Regen aufblühen wird."

Noch konnte er sich nicht davon überzeugen, wie die KTM bei Nässe funktioniert - anders als Espargaro, der zahlreiche Runden bei Regen abspulte und hinterher zugab, "ziemlich erledigt" zu sein. "Wir sind in einem anderen Programm als Pol. Jetzt im Regen zu fahren, würde für mich keinen Sinn machen", begründet Smith seinen vorzeitigen Feierabend. Am Dienstag will KTM das andere Chassis testen, das Testpilot Mika Kallio wetterbedingt noch nicht im Vorfeld ausprobieren konnte. Sollte sich die aktuelle Wettervorsage bewahrheiten, könnte es jedoch passieren, dass der Vergleich wegen Nässe nicht aussagekräftig wird.